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"Bedeutet die Welt": Keys feiert ersten Grand-Slam-Titel

Siebeneinhalb Jahre nach ihrem ersten großen Finale kürt sich Madison Keys zur Grand-Slam-Siegerin. Bei den Australian Open gelingt ihr eine Überraschung gegen die Nummer eins der Welt.

Melbourne.

Madison Keys posierte mit einem glückseligen Lächeln für die vielen Kameras und gab der Silber-Trophäe auf ihrem Arm einen zärtlichen Kuss. Fast schien es, als wollte die Tennisspielerin aus den USA den Henkelpokal, der für sie jahrelang außer Reichweite schien, nie wieder aus den Händen geben. 

In Melbourne bei den Australian Open ihren ersten Grand-Slam-Turniersieg zu feiern, "bedeutet absolut die Welt für mich", sagte die 29-Jährige nach ihrem 6:3, 2:6, 7:5-Finalcoup gegen die favorisierte Weltranglistenerste Aryna Sabalenka aus Belarus: "Ich wollte das schon so lange."

Langes Warten hat ein Ende

Bei ihrer Siegesrede dankte Keys unter Tränen ihrem Ehemann und Trainer Björn Fratangelo, dem ebenfalls Tränen in den Augen standen, und den anderen Teammitgliedern. "Sie haben an mich geglaubt, selbst als ich nicht mehr an mich geglaubt habe."

Siebeneinhalb Jahre nach ihrem verlorenen Finale bei den US Open hat sich Keys, die zu Beginn ihrer Karriere in der Heimat als "neue Serena Williams" gefeiert wurde, doch noch zu einer Grand-Slam-Siegerin gekürt. Für diesen Erfolg brauchte sie 46 Starts bei den vier Major-Turnieren - nur die Italienerin Flavia Pennetta (49) und die Französin Marion Bartoli (47) benötigten in der Geschichte bei den Frauen einen längeren Anlauf. 

Riesenfrust bei Sabalenka 

Unmittelbar nach ihrem nach zwei Stunden mit einem satten Vorhandschlag verwandelten zweiten Matchball hatte Keys fast ungläubig die Hände über den Kopf geschlagen. Dann war sie in die Arme ihres Mannes gelaufen und hatte an dessen Schulter Freudentränen vergossen.

Ganz andere Emotion gab es auf der anderen Seite. Sabalenka schmiss ihren Schläger gegen die Bank und versteckte ihre Tränen unter einem weißen Handtuch. Vielleicht auch aus Selbstschutz ging sie vor der Zeremonie in der Rod Laver Arena kurz in Kabine. Der Frust über den verpassten Titel-Hattrick bei den Australian Open war bei der Siegerin von 2023 und 2024 riesig. 

War nach der Finalniederlage reichlich frustriert: Aryna Sabalenka
War nach der Finalniederlage reichlich frustriert: Aryna Sabalenka Bild: Asanka Brendon Ratnayake/AP/dpa

Bei der Zeremonie fand Sabalenka aber ihr Lächeln wieder. "Wow, was für ein Turnier", sagte sie an Keys gerichtet, "du hast unglaublich gespielt". Die Belarussin ergänzte: "Ich hoffe, ich komme stärker zurück und gewinne nächstes Jahr."

Keys zurück in den Top-Ten

Keys ist die erste Spielerin seit 20 Jahren, die bei den Australian Open im Turnierverlauf die Nummer eins und zwei der Tennis-Welt schlagen konnte. Im Halbfinale hatte die an Nummer 19 gesetzte Amerikanerin die Weltranglistenzweite Iga Swiatek aus dem Turnier geworfen. 

Keys kehrt durch die Erfolgstage im Melbourne Park zurück in die Top-Ten der Weltrangliste auf Platz sieben und darf sich über eine Siegprämie in Höhe von umgerechnet 2,11 Millionen Euro freuen. Sabalenka, die trotz der Final-Niederlage den Weltranglistenplatz eins behält, kann sich immerhin mit 1,14 Millionen Euro trösten. 

Sabalenkas Siegesserie reißt

Sabalanka kassierte nach 20 Siegen in Serie bei den Australian Open wieder eine Niederlage. Die Favoritin startete mit einem Doppelfehler und einem verlorenen Aufschlagspiel nervös ins Finale und konnte das fehlerhafte Spiel auch danach nicht ablegen. 

Das lag aber auch an den präzisen und druckvollen Schlägen ihrer Gegnerin, die die sonst so dominante Sabalenka quasi mit deren eigenen Waffen schlug. So sehr in die Defensive gedrängt wurde die Belarussin im gesamten Turnier nicht. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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