Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Pogacar glänzt, Lipowitz macht Hoffnung für die Tour.
Pogacar glänzt, Lipowitz macht Hoffnung für die Tour. Bild: Anne-Christine Poujoulat/AFP/dpa
Radsport
Bei Pogacars Gala: Lipowitz bereit für große Tour-Prüfung

Der Slowene Tadej Pogacar nimmt Kurs auf seinen vierten Tour-Sieg. Radsport-Deutschland darf nach der Dauphiné auf etwas hoffen, was seit der Ära Ullrich nicht mehr gelingt.

Val-Cenis.

Tadej Pogacar fuhr im Gelben Trikot mit großer Leichtigkeit zum ersten Triumph, die deutsche Hoffnung Florian Lipowitz untermauerte als Gesamtdritter seine Rolle in der Weltspitze: Bei der Dauphiné-Rundfahrt der Radprofis hat Weltmeister Pogacar knapp drei Wochen vor Beginn der Tour de France seine Vormachtstellung untermauert.

Lipowitz: "Niemals damit gerechnet"

Doch der Gesamtsieg des Slowenen vor seinem Dauerrivalen Jonas Vingegaard aus Dänemark stand in Deutschland nur bedingt im Fokus. Denn der 24 Jahre alte Lipowitz zeigte sich bei der Generalprobe so stark, dass er innerhalb weniger Tage vom Wackelkandidat im eigenen Team zu einem ernsthaften Anwärter auf einen Podestplatz im Gesamtklassement entwickelt hat.

"Als ich hierhergekommen bin, hätte ich niemals damit gerechnet, dass ich so weit vorn mitfahren kann", sagte Lipowitz vom Team Red-Bull-Bora-hansgrohe. Für das größte Radrennen der Welt (5. bis 27. Juli) hat der Rennstall um Primoz Roglic nun eine zweite hochwertige Option auf das Gesamtklassement. Lipowitz wurde nicht nur Dritter hinter Pogacar und Vingegaard, sondern gewann auf das Trikot des besten Jungprofis.

Nur die zwei Rad-Superstars Pogacar und Vingegaard waren vor ihm.
Nur die zwei Rad-Superstars Pogacar und Vingegaard waren vor ihm. Bild: Anne-Christine Poujoulat/AFP/dpa

"Superhappy" bei der Königsetappe

Sportchef Rolf Aldag zeigte sich von Lipowitz begeistert. "Riesig. Er hat noch einmal einen Schritt gemacht - er ist stabiler, ist solide, macht keine Fehler. Er bewahrt immer die Ruhe, das ist erst einmal das A und O", sagte Aldag nach der Königsetappe, die Lipowitz am Samstag auf Platz drei beendet hatte. 

Auch am Sonntag verlor er auf den 133,3 Kilometern von Val-d'Arc nach Val-Cenis nur ein paar Sekunden auf den Belgier Remco Evenepoel und ließ diesen im Gesamtklassement deutlich hinter sich. "Ich bin superhappy mit heute. Der letzte Anstieg war super hart - ich war richtig happy, im Ziel zu sein. Die letzten drei, vier Kilometer waren fast schon die Hölle", sagte Lipowitz über die anspruchsvolle siebte Etappe, bei der er den Podestplatz festigte.

Auch die Konkurrenz schwärmt von dem jungen Bergspezialisten, der als erster Deutscher seit der Zeit von Jan Ullrich und Andreas Klöden einen Tour-Podestplatz in Paris erreichen könnte. "Er ist ein außergewöhnlicher Fahrer, auf den wir achten müssen", sagte Evenepoel, der Rang vier im Gesamtklassement hinter Lipowitz belegte.

Ließ sich in Frankreich feiern: Dauphiné-Premierensieger Pogacar.
Ließ sich in Frankreich feiern: Dauphiné-Premierensieger Pogacar. Bild: Stefano Cavasino/LiveMedia-IPA/ZUMA Press Wire/dpa

Pogacar: Dritter Dauphiné-Champion als Weltmeister

Auf den 21 Etappen zwischen Lille und Paris dürfte dagegen kein Weg an Weltmeister Pogacar vorbeiführen. Der Slowene nimmt nach 2020, 2021 und 2024 seinen vierten Gesamtsieg beim Saisonhöhepunkt ins Visier. "Pogacar ist der klare Favorit, der Kronprinz ist Jonas Vingegaard", sagte Aldag. Der Däne hatte die Frankreich-Rundfahrt 2022 und 2023 gewonnen.

Pogacar selbst sprach nach drei Tagessiegen "von einer atemberaubenden Woche". Als er im Zielraum die Fragen beantwortete, wirkte er fast schon wieder ausgeruht. Der Star aus Slowenien ist erst der dritte Radprofi nach den Franzosen Louison Bobet (1955) und Bernard Hinault (1981), der als Weltmeister auch die Dauphiné gewonnen hat. "Ich bin sehr glücklich und stolz", sagte Pogacar.

(dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
10:30 Uhr
3 min.
Bahn will Generalsanierung bis 2036 strecken
Auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wurde bereits gebaut - viele weitere Generalsanierungen werden sich dagegen deutlich verzögern. (Archivbild)
Die marode Infrastruktur gilt als Hauptgrund für unpünktliche Züge. Abhilfe schaffen soll die grundlegende Sanierung wichtiger Strecken. Dazu gibt es ein neues Konzept.
08.07.2025
4 min.
Plauener Oldtimer-Enthusiasten entdecken Rarität auf Verkaufsplattform im Internet: Der letzte Vomag-Bus ist im Vogtland zurück
Dieses Bild ist 25 Jahre alt: Damals hatte ein Oldtimer-Sammler den seltenen Bus von 1931 den Vomag-Enthusiasten buchstäblich vor der Nase weggeschnappt.
Schon einmal war eine Initiative dran an einem seltenen Fahrzeug, das 1931 in Plauen gebaut wurde. Doch damals scheiterte der Kauf. Ein Vierteljahrhundert später kommt der Vomag-Bus nun nach Hause.
Swen Uhlig
10:31 Uhr
3 min.
Berühmt durch Instagram: Café voller Post-its in Hanoi
Instagram-Hotspot: Das Notizzettel-Café ist ein beliebtes Fotomotiv in Hanoi.
Statt Tapete kleben in einem Café in Vietnams Hauptstadt unzählige Post-its an Wänden, Möbeln und Decken. Das macht das "The Note Coffee" zu einem Instagram-Hotspot. Aber schmeckt auch der Kaffee?
Carola Frentzen, dpa
18:47 Uhr
5 min.
Lipowitz brilliert bei Tour - Ullrich "super beeindruckt"
Stark im Kampf gegen die Uhr: Florian Lipowitz.
Evenepoel gewinnt das Zeitfahren und Pogacar trägt Gelb - aber auch der deutsche Youngster sorgt für Furore. Lipowitz ist als Sechster besser als Ex-Sieger Vingegaard und sein eigener Kapitän Roglic.
Felix Schröder und Stefan Tabeling, dpa
07.07.2025
4 min.
Roma sind aus Zwickau abgereist – was haben sie zurückgelassen?
Ein Pizzakarton auf der Wiese in Eckersbach gehört zu den harmloseren Hinterlassenschaften der abgereisten Gruppe.
Früher als angenommen hat die Gruppe ihr Camp aus Wohnwagen und Wohnmobilen aufgelöst. Wer sich nun vor Ort in Eckersbach umschaut, muss aufpassen, wohin er tritt.
Johannes Pöhlandt
18:42 Uhr
4 min.
Pogacar nach Kletter-Show mit 100. Sieg - "Unglaublich"
Feiert seinen 100. Karriere-Sieg: Tadej Pogacar
Mit einer ersten Machtdemonstration hat Weltmeister Tadej Pogacar einen besonderen Sieg bei der Tour de France gefeiert. Das Gelbe Trikot muss aber noch warten.
Stefan Tabeling und Felix Schröder, dpa
Mehr Artikel