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War bei Olympia 2024 Gegenstand der Debatten: Imane Khelif.
War bei Olympia 2024 Gegenstand der Debatten: Imane Khelif. Bild: Mauro Pimentel/AFP/dpa
Sport-Mix
Box-Weltverband führt Geschlechtertests ein

In der hitzigen Geschlechter-Debatte setzt der Box-Weltverband ein Zeichen. Für eine bekannte Olympiasiegerin hat das zunächst drastische Folgen.

Lausanne.

Der vom IOC anerkannte Box-Verband World Boxing hat verpflichtende Geschlechtertests angekündigt. "Die Einführung der Tests ist Teil einer neuen Richtlinie zu Geschlecht, Alter und Gewicht, um die Sicherheit aller Teilnehmer zu gewährleisten und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Männer und Frauen zu schaffen", hieß es in einem veröffentlichten Statement.

Für die Olympiasiegerin Imane Khelif, die bei den Spielen 2024 in Paris im Zentrum einer heftig geführten Geschlechter-Debatte stand, hat das bereits erste konkrete Folgen. World Boxing teilte mit, dass die Algerierin nicht zum Eindhoven Box Cup (5. bis 10. Juni) zugelassen werde. 

Sie dürfe nicht an diesem Event "und an allen anderen World-Boxing-Veranstaltungen teilnehmen, bis sie sich einem genetischen Geschlechtstest gemäß den Regeln und Testverfahren von World Boxing unterzogen hat", hieß es in einem Brief an den algerischen Nationalverband.

Wirbel wegen Tests von World-Boxing-Vorgänger

Die Debatte um Khelif und Lin Yu-ting aus Taiwan hatte bei Olympia in Paris für massiven Wirbel gesorgt. Beide Boxerinnen waren nach nicht näher erklärten Geschlechter-Tests vom Verband Iba, der vom IOC nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Beide hätten laut Iba die erforderlichen Teilnahme-Kriterien nicht erfüllt und "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" gehabt.

Das IOC nannte es eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren" und ließ Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten maßgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung. Beide holten Gold.

World Boxing, das im Februar vom Exekutivrat des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) als Partner anerkannt wurde, stellt nun spezifischere Regeln auf. "Diese neuen Teilnahmeregeln wurden mit dem ausdrücklichen Ziel entwickelt, Athleten im Kampfsport zu schützen, insbesondere angesichts der körperlichen Risiken, die mit olympischem Boxen verbunden sind", schrieb der Verband zur Erklärung. 

IOC will Boxen im Olympia-Programm halten

Demnach sollen künftig alle Athletinnen und Athleten über 18 Jahren, die an einem von World Boxing betriebenen Event teilnehmen, einen PCR-Gentest machen lassen, um ihr Geburtsgeschlecht und ihre Wettkampfberechtigung zu bestimmen. Der Test kann per Nasen- oder Mundabstrich sowie über Speichel oder Blut durchgeführt werden.

Für die Organisation der Box-Turniere 2024 in Paris und drei Jahre zuvor in Tokio hatte das IOC nach der Iba-Suspendierung die Verantwortung getragen. 2028 in Los Angeles würde dann World Boxing übernehmen. Der scheidende IOC-Boss Thomas Bach hatte in Paris betont, man wolle Boxen im olympischen Programm halten - allerdings nur mit einem verlässlichen Partner. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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