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Jack Doohan erlebt einen Schreckmoment in Suzuka.
Jack Doohan erlebt einen Schreckmoment in Suzuka. Bild: Heath McKinley/AP/dpa
Formel 1
Crash von Doohan: "Fehleinschätzung" in Suzuka

Die Fans halten den Atem an. Jack Doohan hat in Suzuka einen heftigen Unfall. Sein Alpine wird demoliert, der Australier muss ins Streckenhospital. Der Grund? Es hat mit einer Überholhilfe zu tun.

Suzuka.

Der australische Formel-1-Neuling Jack Doohan wirkte arg mitgenommen, als er nach seinem Hochgeschwindigkeitsunfall mit Hilfe der Streckenposten sein Alpine-Cockpit verließ. In Kurve eins kam der Sohn von Motorrad-Legende Mick Doohan vom Suzuka Circuit ab, drehte sich und krachte mit seinem A525 in die Streckenbegrenzung.

"Es war heftig und hat mich überrascht", sagte der wohlbehaltene 22-Jährige, nachdem er im Streckenhospital routinemäßig und genau untersucht worden war. "Ich werde daraus lernen." Das sollte er schleunigst, denn seine Zukunft in der Formel 1 ist schon seit Wochen in Gefahr.

"Was ist passiert?"

Der Unfall war der beängstigende Höhepunkt eines chaotischen zweiten Trainings, das insgesamt viermal unterbrochen werden musste - auch wegen Feuer nach Funkenflug. Das erste Mal allerdings nach dem Einschlag Doohans, der vor der Saison Mick Schumacher für das Stammcockpit vorgezogen worden war.

Sein Alpine wurde bei dem Crash stark beschädigt, er konnte aus seinem Auto selbst wieder aussteigen. "Ich bin okay", sagte Doohan noch im Cockpit sitzend und fragte: "Was ist passiert?"

Doohan probierte es mit offenem DRS

Der Grund für den Unfall hat mit dem sogenannten Drag Reduction System (DRS) und einer Besonderheit in Suzuka zu tun. Das DRS ist eine Überholhilfe, die den Fahrern dabei hilft, die Höchstgeschwindigkeit auf einer Geraden zu erhöhen. Dabei wird ein Teil des Heckflügels geöffnet und so der Luftwiderstand verringert. Eigentlich schließt das DRS automatisch, wenn der Pilot die Bremse berührt. Doch in Suzuka muss die Vorrichtung manuell ausgeschaltet werden. Das klappte bei Doohan offenbar nicht.

"Es war eine Fehleinschätzung, das DRS in Kurve eins nicht zu schließen. Daraus kann man lernen", meinte Alpine-Teamchef Oliver Oakes, während seine Crew sich daran machte, den Wagen für das Abschlusstraining und die Qualifikation am nächsten Tag zu reparieren. 

Funkenflug entfacht ein Feuer

Ein Kran barg den demolierten Alpine Doohans. Der Rookie hatte in der ersten Einheit des Tages ausgesetzt und dem japanischen Ersatzpiloten Ryo Harakawa vor dessen Heimpublikum den Wagen überlassen.

Erst nach 23 Minuten wurde das zweite Training freigegeben. Die Piloten konnten aber kaum Kilometer zurücklegen, denn es folgten drei weitere Unterbrechungen. Erst rutschte Fernando Alonso mit seinem Aston Martin ins Kiesbett. Dann gab es zweite weitere Rot-Phasen, nachdem durch Funkenflug trockener Rasen auf dem Seitenstreifen Feuer gefangen hatte.

Fernando Alonso rutscht mit seinem Aston Martin ins Kiesbett.
Fernando Alonso rutscht mit seinem Aston Martin ins Kiesbett. Bild: Shuji Kajiyama/AP/dpa

Bei Doohan stellt sich längst die Frage, wie lange er sich noch bei Alpine halten kann. Seit Wochen gibt es Spekulationen, der Argentinier Franco Colapinto könnte ihn ablösen. Der 21-Jährige hatte in der vergangenen Saison für Williams debütiert.

Nachdem sich WM-Spitzenreiter Lando Norris im ersten Training die Bestzeit gesichert hatte, fuhr sein McLaren-Stallrivale Oscar Piastri in der stark verkürzten zweiten Einheit die schnellste Runde. Weltmeister Max Verstappen landete im Red Bull auf Position acht, Nico Hülkenberg wurde im Kick Sauber Zwölfter. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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