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Formel 1
Formel 1 zum 75-Jährigen: Alle gegen Verstappen?

75 Jahre Formel 1. Wer wird der Jubiläumschampion? Max Verstappen muss sich auf massive Gegenwehr bei seiner Titelmission Nummer Fünf gefasst machen.

Melbourne.

Max Verstappen muss sich auf einen Großangriff der Konkurrenz gefasst machen. Angeführt von Rekordchampion Lewis Hamilton neuerdings in Ferrari-Rot wollen die Widersacher die Titel-Ära des Niederländers beenden. Für eine denkwürdige Saison zum 75-Jährigen der Formel 1 ist alles vorbereitet. 

Neue Fahrerpaarungen bei drei der vier Topteams auch mit Potenzial zum Stallzoff. Sechs neue Gesichter, die noch nie als Stammfahrer in eine Saison in der Motorsport-Königsklasse gestartet sind. 24 Grand Prix von Australien bis Abu Dhabi mit zusätzlichen sechs Sprintentscheidungen. 

Jetzt im Ferrari: Lewis Hamilton und sein neuer Dienstwagen.
Jetzt im Ferrari: Lewis Hamilton und sein neuer Dienstwagen. Bild: Darko Bandic/AP/dpa

Und dazu ein Titelverteidiger, dem auf dem Weg zum angestrebten fünften WM-Triumph nacheinander mit der Geburt des ersten Kindes auch emotionale private Momente in diesem Jahr bevorstehen. Sowie eine Deutsche, die Formel-1-Geschichte schreibt.

Die Fahrer

Es sind wieder 20 Fahrer am Start, sechs davon haben aber entweder noch gar kein Rennen oder aber zumindest noch keine volle Saison bestritten. Besonders im Blickpunkt steht bei den sogenannten Rookies der erst 18 Jahre alte Andrea Kimi Antonelli. Der Italiener hat das Cockpit bei Mercedes vom siebenmaligen Weltmeister Hamilton übernommen, der ab diesem Jahr für Ferrari fährt. 

Für nicht wenige ist das die ultimative Traumpaarung: Der Superstar und der einzige Rennstall, der seit dem ersten WM-Jahr 1950 dabei ist. Würde Hamilton auch noch die mittlerweile fast schon zwei Jahrzehnte währende titellose Zeit der Scuderia beenden und sich selbst zum achten Mal zum Weltmeister und damit alleinigen Rekordchampion krönen - was dann in Italien los wäre, ist kaum vorstellbar.

Zweifel an seiner erneuten Titeleignung wegen seines Alters will der 40 Jahre Brite erst gar nicht aufkommen lassen. "Man kann mich nicht mit einem anderen 40-jährigen Formel-1-Fahrer in der Geschichte vergleichen, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart", sagte er: "Denn sie sind nicht wie ich."

Doch dazu muss er sich erstmal intern durchsetzen: Charles Leclerc ist selbst gewillt, die WM zu gewinnen. Der Monegasse wird sich nicht mal eben so geschlagen geben, zudem kennt er das Team schon seit sechs Jahren.

Bei Mercedes ist George Russell erstmal der Anführer, bei Red Bull logischerweise weiterhin Verstappen, der bei der großen Präsentationsshow in London mit Buhrufen empfangen worden war. 

Beeinträchtigen wird ihn das ganz sicher nicht. Auch die bevorstehende Geburt des ersten Kindes nicht, glaubt er. "Um ehrlich zu sein, wird sich nicht viel ändern", sagte er. "Was das Fahren betrifft, sollte es nichts ändern. Es ist aber aufregend und es ist schwer, in Worte zu fassen, bis das Baby da ist." 

Bei den Testfahrten in Bahrain hinterließ Verstappen jedenfalls einen ziemlich ausgeglichenen und souveränen Eindruck, der neue Wagen machte ihm keine großen Probleme. Allerdings, so die Einschätzungen, könnte der McLaren das stärkere Auto sein. Und beim britischen Traditionsteam setzen sie anders als Red Bull, Mercedes und Ferrari auf ein bewährtes Duo mit Vizeweltmeister Lando Norris und Oscar Piastri. 

Die Autos

Die Unterschiede zu den Vorjahresmodellen liegen meist nur in den Details. Die große Regelreform folgt erst 2026. Immerhin: Das Rot des neuen Ferrari ist etwas dunkler, der Mercedes dafür wieder in Silber und Schwarz. Die auffallendste neue Lackierung trägt aber der neue Racing Bull: Er ist größtenteils weiß. 

Der deutsche Faktor

Nico Hülkenberg rettet die deutsche Rennfahrerehre, mal wieder. 2010 begann seine Formel-1-Karriere, in ein Top-Team schaffte es der gebürtige Rheinländer nie, einen Sieg holte er noch nicht, auch aufs Podest kam "Hulk" bisher nicht. Seine Qualitäten aber sind unbestritten, nicht ohne Grund kam er nach einer Zeit als Ersatzmann wieder zurück. 

Nach dem Weggang von Haas soll er nun bei Sauber das designierte Audi-Werksteam (ab 2026) mitformen. Teamkollege des 37-Jährigen ist der 20 Jahre alte brasilianische Neuling Gabriel Bortoleto. Inwiefern Sauber den leichten Positiv-Trend vom Ende der vergangenen Saison mit in die neue nehmen kann, ist offen. 

Bei Hülkenbergs ehemaligem Team schreibt in diesem Jahr unterdessen eine Deutsche Formel-1-Geschichte. Laura Müller stieg bei Haas zur Renningenieurin auf, sie wird damit für den Franzosen Esteban Ocon erste und wichtigste Ansprechpartnerin an den Rennwochenenden sein. 

Der Rennkalender

24 Grand Prix wie im vergangenen Jahr sind angesetzt. Es geht los am 16. März im australischen Melbourne. Neue Kurse sind in diesem Jahr nicht dabei, dreimal - in Miami, in Austin und in Las Vegas - wird in der Heimat der amerikanischen Formel-1-Besitzer gefahren. Um Deutschland macht die Rennserie wieder einen Bogen. Das Finale steigt am 7. Dezember in Abu Dhabi.

Die besondere Herausforderung

Den großen Regel-Umbruch mit dem Ziel einer noch nachhaltigeren Formel 1 gibt es kommendes Jahr. Die Arbeit an den neuen Motoren und neuen Autos neben der laufenden Saison wird die Hersteller und Teams in diesem Jahr vor eine ganz besondere Herausforderung stellen. Je enger der WM-Kampf wird, umso länger werden die Topteams ihr aktuelles Modell weiterentwickeln wollen. Niemand weiß, wie sich die Hierarchie mit den neuen Regeln ab 2026 verändern wird. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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