Aue-Stürmer Marcel Bär nach Niederlage gegen Bielefeld: „Das ärgert mich brutal“
Der FC Erzgebirge Aue hat die erste Niederlage der Saison einstecken müssen. Die Veilchen trauerten schließlich vergebenen Chancen hinterher.
Aue.Dass die Veilchen irgendwann die erste Saisonniederlage kassieren würden, war allen im Verein klar, schließlich ist es noch nie einem Club gelungen, ohne eine einzige Niederlage eine Drittligasaison zu überstehen. Dass der FC Erzgebirge Aue das Spitzenspiel gegen Arminia Bielefeld aber mit 1:3 verliert, kam am Sonntag dennoch überraschend, insbesondere nach der ersten Hälfte.
„Für mich ist das Ergebnis viel zu hoch. Auf keinen Fall waren wir zwei Tore schlechter als Bielefeld. Deswegen ist es schade, dass wir es nicht geschafft haben, zumindest einen Punkt zu holen“, sagte Aue-Cheftrainer Pavel Dotchev nach dem Spiel gegen die Ostwestfalen. „Nuancen entscheiden über Sieg und Niederlage, leider ist es so, dass wir heute verloren haben.“
Viele Chancen, aber nur ein Tor
Die Nuance, die an diesem Tag den Unterschied machte, war das Verwerten von Torchancen. In der ersten Hälfte hatten die Veilchen zahlreiche Möglichkeiten, das Spiel bereits zu entscheiden. Entweder fehlte aber die letzte Präzision im Abschluss, das letzte Quäntchen Glück – oder aber stand ein Bein des Gegners im Weg. So war der Treffer von Marvin Stefaniak per Elfmeter der einzige der ersten Halbzeit – und des gesamten Spiels seitens der Auer.
Eine Riesenchance, die Veilchen zwischenzeitlich mit 1:0 in Führung zu bringen, besaß Torjäger Marcel Bär. Stefaniak hatte den Angreifer mit einem schnell ausgeführten Einwurf in die Tiefe geschickt, Bär schlug einen Haken in die Mitte, ließ zwei Gegenspieler stehen und visierte aus fünfzehn Metern das lange Toreck an. Um Haaresbreite rauschte der Ball am Kasten vorbei. Bär konnte es nicht fassen, schlug die Hände vor das Gesicht und sank vor Frust zu Boden. „Das ist leider das Leben eines Stürmers“, sagte der 31-Jährige nach Abpfiff gegenüber der „Freien Presse“. „Ich hätte mir natürlich gewünscht, den Ball reinzumachen. Das ärgert mich brutal.“
Dabei war seine Möglichkeit nur eine derer, die die Veilchen liegen ließen. Noch vor Bärs guter Aktion verpassten Boris Tashchy und Mika Clausen das Führungstor nach einer Dreifachchance. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte die Dotchev-Elf erneut einen Treffer auf dem Fuß, doch auch in dieser Situation fand der Ball nicht den Weg ins Netz. „Wenn wir da mit einem 2:0 in die Pause gehen, dann sind wir sehr weit auf der Siegerstraße“, sagte Bär, der in der zurückliegenden Spielzeit mit 13 Treffern zum besten Torschützen der Veilchen avancierte und in der neuen Saison bereits dreimal traf.
Fünf Spiele, zwölf Punkte: „Es ist alles in Ordnung“
Der Angreifer erklärte, dass es die Veilchen am kommenden Freitag (19 Uhr) gegen Unterhaching besser machen und wieder drei Punkte einfahren wollen. Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich hegt daran keine Zweifel – im Gegenteil: der 46 Jahre alte Ex-Profi ist überzeugt davon, dass sich die Mannschaft nicht von der ersten Niederlage unterkriegen lassen wird. „0,0“ Zweifel habe der Sportchef, wenngleich er verriet, dass die Veilchen – unabhängig von der Konstellation – das Spiel ungern verloren hätten. Nichtsdestotrotz: „Wir haben fünf Partien gespielt, zwölf Punkte geholt. Es ist alles in Ordnung“, so Heidrich.
Der FC Erzgebirge Aue geht nun in eine kurze Trainingswoche. Nur vier Tage bleiben bis zur Aufgabe bei München. Die Hachinger sind mit zwei Siegen, zwei Niederlagen und einem Remis in die Saison gestartet, die beiden Erfolge feierte das Team von Trainer Marc Unterberger im heimischen Uhlsport-Park. Die Auer sind also gewarnt. Nichtsdestotrotz: Passt die Chancenverwertung, dann könnte es wieder Punkte geben.