Die Auer Stimmen zum Sachsenderby gegen Dynamo: „Gut ist offenbar nicht gut genug“
Freude bei den einen, Frustration bei den anderen. Während die SG Dynamo nach Abpfiff den Sieg im Sachsenderby feierte, muss der FC Erzgebirge bedröppelt die Heimreise antreten. „Freie Presse“ liefert die Stimmen zum Spiel.
Dresden.Jens Härtel, Chefcoach des FC Erzgebirge: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Wir hatten Probleme mit den langen Bällen des Gegners. Wir wussten, dass diese kommen, sind aber nicht richtig in die Situationen gegangen. Infolgedessen ist das erste Tor gefallen – und das aus meiner Sicht viel zu einfach. Danach haben wir eine gute Reaktion gezeigt, haben ein paar Situationen, die wir nicht sauber zu Ende spielen, machen dann aber verdient den Ausgleich. Die erste Halbzeit war ein Spiel, in dem es hin und her ging und beide ihre Situationen hatten. (...) Auch in die zweite Halbzeit haben wir uns gut hineingearbeitet und auch die Chancen, auf das 2:1 zu gehen. Aber in dieser Phase kommen wir in eine Umschaltsituation, in der wir mehrere kleine Fehler machen, die in Summe dafür gereicht haben, dass Dynamo das Tor erzielen konnte. Wenn drei, vier Spieler anders reagiert hätten, wäre das so nicht entstanden. Wir hatten noch ein paar gute Möglichkeiten und Ansätze, haben Druck gemacht, insofern kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen kann. Es war ein ordentlicher Auftritt vor dieser Kulisse. Aber am Ende ist gut wahrscheinlich nicht gut genug, um im Moment Punkte zu holen.“
Aue-Stürmer Marcel Bär: „Wir waren am Drücker und zum ungünstigsten Zeitpunkt kriegen wir das 1:2. Dann rennen wir an, aber ja, dann fehlen einfach ein paar Prozente und das Quäntchen Glück. Ich glaube, der Torwart von Dynamo hatte viel zu tun. Es ist sehr schade. Ich finde, Casar hat heute gefühlt acht Fouls gemacht und fliegt nicht vom Platz. Vukancic wird aus zehn Zentimetern an die Hand geschossen und sieht Gelb. So etwas finde ich unglaublich. Der Schiedsrichter hat das Spiel heute überhaupt nicht im Griff gehabt.“
Aue-Sportdirektor Matthias Heidrich: „Bis zum Tor zum 2:1 haben wir drei Torchancen. Das ist so eine Phase in der du denkst, du kriegst es gleich in deine Richtung. Dann kommt ein Angriff, den wir über unsere linke Seite nicht gut verteidigen – und dann verlierst du das Spiel leider. Schade, echt ärgerlich für die Mannschaft, der du keinen Vorwurf machen kannst. Wir haben alles reingehauen, alles angenommen, Zweikämpfe geführt, wir hatten Torchancen. Nur leider waren wir nicht in der Lage, ein zweites Tor zu machen oder das zweite von Dynamo zu verhindern. Deswegen steht jetzt ein beschissenes Ergebnis. Das muss man mal so sagen. Aber was die Jungs investiert haben, an Intensitäten, an Einstellung zu der Geschichte, das war gut.“
Torschütze Omar Sijaric über seinen zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer: „Wir haben im Training viel darüber besprochen, dass die Innenverteidiger nicht das Tempo von uns Offensivspielern haben. Es war ein guter Ball von Ede (Erik Majetschak, Anmerk. d. Red.), der meinen Laufweg erkannt hat. Ich habe noch einmal kurz nach oben geschaut, habe gesehen, dass der Torhüter herauskam und habe den Ball über ihn drüber gespielt. Leider ist uns dies nicht öfter gelungen. Wir hatten unfassbare Möglichkeiten zum Umschalten, die Dresden relativ schnell unterbinden konnte. Ich weiß nicht, ob es an denen liegt oder einfach die Geilheit fehlt, es schnell zu spielen. Einmal hat es perfekt geklappt, hätten aber viel mehr Chancen kreieren können.“