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Marcel Bär trifft per Kopf zum 1:0 für den FC Erzgebirge Aue.
Marcel Bär trifft per Kopf zum 1:0 für den FC Erzgebirge Aue. Bild: Frank Kruczynski
FC Erzgebirge Aue

Ein zerfahrenes Spiel mit vielen strittigen Szenen: FC Erzgebirge Aue mit Unentschieden gegen Saarbrücken

Am Samstagnachmittag kamen die Veilchen nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Eine besondere Rolle spielte der Schiedsrichter.

Aue.

Der FC Erzgebirge Aue hat es verpasst, die nächsten drei Punkte folgen zu lassen. Am Samstagnachmittag trennten sich die Veilchen nach einem zerfahrenen Spiel mit 1:1 (1:0) von dem 1. FC Saarbrücken. Am Ende aber stehen bei den Erzgebirgern vier Punkte aus den letzten zwei Auftritten zu Buche.

„Wir wollen endlich wieder drei Punkte zu Hause einfahren. Das war letztes Jahr unser Trumpf, da haben wir fast jedes Heimspiel gewonnen“, hatte Cheftrainer Pavel Dotchev im Vorfeld der Partie gesagt. Erledigen sollte dieses Vorhaben dieselbe Elf, die in der Vorwoche mit einem 1:0-Auswärtssieg bei der U21 des VfB Stuttgart den Negativtrend gebrochen hatte. Die einzige Änderung im Aufgebot: Mika Clausen nahm nach überstandener Erkältung wieder auf der Bank Platz.

Die Gäste aus Saarbrücken hingegen veränderten die Startelf im Vergleich zum 1:1 in Osnabrück gleich fünffach. Dominik Becker, Ex-Veilchen Calogero Rizzuto, Elijah Krahn, Mohamed Amine Naifi und Patrick Schmidt rückten für Lasse Wilhelm, Till Schumacher, Sebastian Vasiliadis, Kasim Rabihic und Kai Brünker ins Team. Interessent daran: Trainer Rüdiger Ziehl setzte damit nahezu alle Topscorer auf die Bank.

FC Erzgebirge Aue: Erst Pech, dann Glück

Das Spiel hatte noch nicht einmal richtig begonnen, da gab es einen ersten Aufreger. Marvin Stefaniak legte sich im Strafraum den Ball vorbei an Gegenspieler Calogero Rizzuto und ging zu Boden. Die Veilchen forderten Strafstoß, doch Schiedsrichter Martin Speckner ließ weiterspielen – eine strittige Entscheidung. Doch so viel vorweggenommen: Es folgten weitere, knifflige Strafraumszenen, die einen Foulelfmeter hätten nach sich ziehen können, wenn nicht gar müssen.

Zunächst aber waren die Veilchen weiter am Drücker. Die Dotchev-Elf trat wie erwartet spielbestimmend auf, während sich die Saarbrücker darauf konzentrierten, das Aufbauspiel des Gegners durch frühes, aggressives Pressing zu stören. Erstmals richtig gefährlich wurde es in der zwölften Spielminute: Eine von Kilian Jakob getretene Ecke köpfte Saarbrückens Angreifer Patrick Schmidt an die Latte – beinahe ein Eigentor zu Gunsten des FC Erzgebirge.

Nur kurz darauf wackelte das Gäste-Gehäuse erneut. Nach einer Vorarbeit von Marcel Bär legte Boris Tashchy den Ball an den Pfosten (18.). Wieder waren die Veilchen im Pech – zumindest für einen Moment, denn wenige Augenblicke später zappelte der Ball dann doch im Netz. Eine Flanke von Linus Rosenlöcher verwertete Marcel Bär per Kopf zur hochverdienten 1:0-Führung. Es war der bereits sechste Saisontreffer des Torjägers.

Auf den Torjäger Marcel Bär (Mitte) ist Verlass.
Auf den Torjäger Marcel Bär (Mitte) ist Verlass. Bild: Frank Kruczynski

Anschließend kamen die Gäste besser ins Spiel – und schließlich zu guten Ausgleichmöglichkeiten. Erst schoss Richard Neudecker nach einer Einzelaktion Aue-Schlussmann Martin Männel in die Arme (33.), dann verzog Rizzuto nur knapp aus der Distanz (34.). Für Aufregung allerdings sorgten andere Aktionen: Erst brachte Steffen Nkansah seinen Gegenspieler Patrick Schmidt im Strafraum zu Fall (31.), dann vefehlte Martin Männel eine Flanke und boxte Simon Stehle unbeabsichtigt ins Gesicht (35.). Beide Male gab es keinen Strafstoß. Stehle wurde von Männel so hart getroffen, dass er zunächst regungslos am Boden lieg und kurz darauf unter dem Applaus der 7570 Zuschauer im Erzgebirgsstadion ausgewechselt werden musste.

Saarbrücken wird stärker – und gleicht aus

In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel immer hitziger. Die Auer kamen gut aus der Kabine, erspielten sich aber keine zwingenden Torchancen. Wieder einmal war Schiedsrichter Speckner im Fokus, als er den Veilchen und Marcel Bär einen Strafstoß verweigerte. Es war die vierte, äußerst strittige Szene des Nachmittags.

In Summe aber waren die Saarbrücker das gefährlichere Team nach dem Seitenwechsel. Maurice Multhaup (58.) und Kasim Rabihic (69.) verpassten zunächst den Ausgleich, den aber besorgte schließlich der eingewechselte Kai Brünker. Der bullige Angreifer nutzte einen Patzer von Martin Männel zum verdienten Ausgleich (81.). Eine Flanke von Philip Fahrner fing Martin Männel ab, doch der Stürmer köpfte dem Aue-Keeper den Ball aus den Armen. Die Veilchen sahen ein Foulspiel, doch der Schiedsrichter ließ das Tor zum Ärger von Trainer Dotchev stehen.

Am Ende blieb es bei dem 1:1, einem letztlich gerechten Unentschieden. Am kommenden Sonntag haben die Veilchen dann die nächste Chance, einen Heimsieg einzufahren, dann gastiert Rot Weiss Essen im Erzgebirgsstadion. Allerdings wird Cheftrainer Pavel Dotchev dann gesperrt fehlen. Der 59-Jährige hatte nach dem Ausgleichstor seine vierte gelbe Karte gesehen.

Statistik
Aue: Männel - Fallmann (67. Burghardt/V), Nkansah, Majetschak, Rosenlöcher - Pepic, Loune - Stefaniak (V), Tashchy (67. Clausen), Jakob (74. Sijaric) - Bär (67. Bornschein)
Saarbrücken: Menzel - Fahrner, Bichsel (V), Becker (V), Rizzuto (V) - Sontheimer, Neudecker (63. Civeja), Krahn (63. Rabihic) - Stehle (40. Multhaup), P. Schmidt (63. Brünker), Naifi (87. G. Schmidt)
SR.: Speckner (Schloßbach). Zu.: 7570. Tore: 1:0 Bär (19.)

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