FC Erzgebirge Aue: Zeit von Trainer Pavel Dotchev im Sommer offenbar vorbei
Nach übereinstimmenden Medienberichten soll der Verein dem Coach mitgeteilt haben, dass sich die Wege nach dieser Saison trennen. Was hat dazu geführt?
Aue.Die Macht im Schacht wird im kommenden Sommer offenbar neu verteilt – und dies ohne Coach Pavel Dotchev. Nach übereinstimmenden Medienberichten der „Bild“ und „Tag 24“ trennen sich die Wege des erfahrenen Trainers mit den meisten Partien der 3. Fußball-Liga und des FC Erzgebirge Aue. Die Veilchen stehen aktuell auf Tabellenplatz sechs mit nur zwei Punkten Abstand auf den Aufstiegs-Relegationsplatz, den Rivale Dynamo Dresden einnimmt. Es könnte also pikant werden, sollten die Erzgebirger im besten Fall im Mai 2025 aufsteigen, den Aufstiegstrainer aber bereits weggeschickt haben.
Über die Gründe, den Vertrag mit dem 59-Jährigen nicht zu verlängern, lässt sich aktuell nur spekulieren. Zumindest überraschend kam die Ansage des Fußball-Lehrers auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden im August des Jahres. „Wir wollen aufsteigen, sind aber nicht die Favoriten“, hatte der gebürtige Bulgare geäußert. Dass die forsche Ankündigung dem Vernehmen nach nicht mit der Sportlichen Leitung abgestimmt war, könnte bereits für Missfallen gesorgt haben, wenngleich es intern keine unterschiedlichen Ziele gab. Bis zur 1:3-Heimniederlage am 22. Oktober gegen Cottbus ging es dann mit den Ergebnissen auch eher holprig weiter. Fast leichtfertig verspielte der FCE den ausgezeichneten Saisonstart. Doch mit dem 1:0-Erfolg bei der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart beruhigte sich die aufkommende Trainerdiskussion wieder. Sportdirektor Matthias Heidrich war am Mittwoch telefonisch nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Die Frage ist, wie sich Dotchevs Abschied im Sommer, sollte er denn vom Verein bestätigt werden, auf die Mannschaft im weiteren Saisonverlauf auswirkt. Die Boulevardmedien spekulieren bereits über seinen Nachfolger, werfen die Trainer Jens Härtel oder Rüdiger Rehm in den Ring. Für Dotchev, der 2015 mit dem Lila-Weißen als Vizemeister in die 2. Bundesliga aufgestiegen war, keine einfache Situation. Schon im Vorjahr dürfte der Coach irritiert gewesen sein. Nach der 1:2-Niederlage daheim gegen Verl hatte Präsident Roland Frötschner den Trainer im Presseraum auf seine Auswechslungen angesprochen. Möglicherweise alles kleine Mosaiksteinchen, die für den Zusammenhalt nicht förderlich waren. Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht mit der Macht aus dem Schacht. Am Sonntag (19.30 Uhr) müssen die Veilchen aber erst einmal bei der Reserve von Borussia Dortmund Farbe bekennen. (tp)