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Einlauf der Mannschaften im Nebel von Hannover. Irgendwie konnte man von Tor zu Tor gucken, also wurde gespielt.
Einlauf der Mannschaften im Nebel von Hannover. Irgendwie konnte man von Tor zu Tor gucken, also wurde gespielt. Bild: Sven Sonntag/Picture Point
FC Erzgebirge Aue

FC Erzgebirge verliert im Nebel von Hannover den Durchblick

Die Sicht war schlecht, das Auer Spiel zu Beginn aber gut. Das änderte sich nach der Führung mit zunehmender Spielzeit. Und dann waren die Veilchen plötzlich nur noch zu zehnt auf dem Platz.

Hannover.

Mit Optimismus und Vorfreude hatte Neu-Cheftrainer Jens Härtel unter der Woche auf sein Pflichtspieldebüt an der Seitenlinie des FC Erzgebirge Aue geblickt und gemeinsam mit seinen Co-Trainern einen Matchplan ausgearbeitet, um zum Drittliga-Rückrundenauftakt gegen die U23 von Hannover 96 den ersten Sieg als Veilchen-Coach zu feiern. Da allerdings wusste der 55-Jährige noch nicht, am Spieltag auf wichtige Stammspieler verzichten zu müssen. Mirnes Pepic, Ali Loune und Pascal Fallmann meldeten sich krank, die Auswärtsaufgabe gegen die Hannoveraner Zweitligareserve wurde damit nicht einfacher. Und dennoch: die Auer begannen stark, verloren letztlich aber mit 1:2 (1:1).

Die Ausfälle der Leistungsträger kompensierte Trainer Härtel durch die Hereinnahme von Verteidiger Maxim Burghardt, Mittelfeldmann Erik Majetschak und Jonah Fabisch, der dadurch zu seinem Startelfdebüt für die Veilchen kam. Im Vergleich zum Heimsieg gegen 1860 München vor der Winterpause wechselten die Erzgebirger insgesamt fünfmal. Für den angeschlagenen Boris Tashchy rückte Mika Clausen in die Startelf, Anthony Barylla spielte für Steffen Nkansah in der Innenverteidigung.

„Wenn wir die Dinge umsetzen, die wir uns vornehmen, wird es uns gelingen, einen Sieg einzufahren“, zeigte sich Härtel bereits nach Ende des Trainingslagers optimistisch, in Hannover etwas mitzunehmen. „Es ist eine junge Mannschaft mit viel Energie, die aber noch nicht so stabil ist wie wir es sind. Es gilt Lösungen gegen ihre Energie und Mannorientierung zu finden und mutig, aber nicht dumm zu sein.“ Besonders in den Anfangsminuten im nebligen Hannover gelang es der Härtel-Elf, hinter die gegnerische Abwehrreihe und dadurch zu Tormöglichkeiten zu kommen. Die erste Auer Chance hatte Startelfdebütant Fabisch. Nach einer hohen Balleroberung bediente Maxim Burghardt den am Elfmeterpunkt wartenden Mittelfeldspieler, doch Fabischs Rechtsschuss rollte knapp am linken Pfosten vorbei (9.). Zielsicherer war Torjäger Marcel Bär nur wenige Augenblicke später: Per Kopf verwandelte der Angreifer eine punktgenaue Hereingabe von Linus Rosenlöcher zur verdienten, frühen 1:0-Führung (10.).

Kurz darauf beinahe eine Kopie: Wieder setzte sich Rosenlöcher auf der linken Seite durch, fand diesmal aber keinen Abnehmer. Im Laufe der ersten Hälfte neutralisierten sich die beiden Mannschaften – die Auer, die gut begonnen hatten, ließen den Gegner ins Spiel kommen, leisteten sich hin und wieder zu einfache Ballverluste und hatten Probleme mit den dribbelstarken, quirligen Hannoveranern. Chancen aber gab es auf beiden Seiten nicht – bis zur 32. Minute: Nach einem Freistoß traf Stefano Marino völlig freistehend per Kopf zum Ausgleich. Bitter für die Veilchen: der Gegentreffer fiel aus einer Abseitsposition.

Sowohl kurz vor als auch kurz nach der Pause aber waren die Auer wiederum im Glück, nicht noch in Rückstand zu geraten. Sean Busch (44.) und Marino (48.) ließen beste Chancen liegen. Und die Härtel-Elf? Die bekam in der Folge so richtig Probleme, denn nachdem sie durch Erik Majetschak per Kopf nach einer Ecke an der erneuten Führung schnupperte (53.), sah Kilian Jakob binnen zwei Minuten zweimal die Gelbe Karte und flog vom Platz. Die ohnehin schon ersatzgeschwächten Veilchen waren fortan in Unterzahl – und kassierten kurz darauf das 1:2. Keanu Brandt traf, nachdem es Aue nicht gelang, den Ball zu klären (70.).

In Unterzahl bewies die Härtel-Elf Moral, kämpfte vor 586 Fans aus Aue um einen Punkt, verpasste es aber, sich zu belohnen.

Statistik

Hannover: Stahl - Dammeier, Dominke, Wallner (V), Matsuda - Brandt (V/81. Engelbreth), Westermeier - Abullatif (V/74. Kalem), Oudenne (90. Frauendorf) - Busch (74. Sanne), Marino (90. Husser)

Aue: Männel - Burghardt (V), Barylla, Vukancic, Rosenlöcher - Majetschak (82. Tashchy) - Sijaric (71. Bornschein), Fabisch, Clausen (87. Kallenbach), Jakob (V) - Bär

SR.: Rupert (Husen-Kurl). Zu.: 1636. Tore: 0:1 Bär (10.), 1:1 Marino (32.), 2:1 Brandt (70.). Gelb-Rot: Jakob (59.)

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