Der FC Erzgebirge hat das dritte Spiel in Serie nicht verloren. Gegen RWE gab es ein 2:2 (2:1). Julian Guttau überragte einmal mehr auf Seite der Veilchen.
Der FC Erzgebirge hat den dritten Sieg in Serie verpasst, aber erneut nicht verloren. Gegen Rot-Weiss Essen trennten sich die Auer mit 2:2 (2:1) und blieben damit im dritten Spiel nacheinander ohne Niederlage. Besonders sehen lassen kann sich letztlich die Bilanz dieser zweiten englischen Woche der noch jungen Saison: sieben Punkte aus drei Begegnungen – der Trend der Härtel-Elf ist weiterhin positiv. Wenngleich die Erzgebirger zweimal gegen die Essener in Führung gingen und es letztlich nicht zum Dreier reichte, so hielten die Veilchen in der Schlussphase den Drucks stand und retteten einen unterm Strich verdienten Zähler.
Härtel setzt auf die Siegerelf
Getreu des Mottos „Never change a running system“ setzte Cheftrainer Jens Härtel am Sonntagnachmittag auf die exakt selbe Elf, die in den letzten beiden Partien 1860 München (2:0) und Alemannia Aachen (1:0) bezwungen hatte. Damit saß Ryan Malone, der zuletzt rotgesperrt fehlte, zunächst ebenso auf der Bank wie Neuzugang Jamilu Collins.
Der Härtel-Elf war von der ersten Sekunde an das gewachsene Selbstbewusstsein nach zwei Dreiern in Folge anzumerken. Die Erzgebirger kontrollierten das Geschehen und waren die aktivere, die bessere Mannschaft im Erzgebirgsstadion. Giftig und leidenschaftlich gingen die Veilchen in die Zweikämpfe, clever ließen sie den Ball laufen. Die Essener bekamen deshalb kaum Zugriff auf das Spiel, Aue wiederum kam immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor.
Guttau belohnt starken Auer Spielbeginn
Schließlich belohnten sich die Hausherren für den starken Spielbeginn: Julian Guttau schlug vor dem Strafraum einen Haken in die Mitte, ließ damit einen Gegenspieler stehen und zog aus 18 Metern ab. Seinen sonst wohl ungefährlichen Abschluss fälschte Essens Luca Bazzoli unhaltbar ab – Führung für den FC Erzgebirge nach 16 Minuten. Und die Härtel-Elf spielte weiter munter nach vorn und erarbeitete sich die ein oder andere vielversprechende Gelegenheit. Zu hochkarätigen Chancen oder gar einem zweiten Treffer kam es jedoch nicht, da sich die Veilchen im letzten Drittel ein paar Ungenauigkeiten leisteten oder sich ein Gegner in letztem Moment noch hineinwarf. Die beste Möglichkeit bot sich in der 22. Minute: Aachen-Siegtorschütze Pascal Fallmann legte im Strafraum quer auf Maximilian Schmid, doch der Angreifer erwischte den Ball nicht richtig und verpasste damit eine Riesenchance, um auf 2:0 zu stellen.
Guttau kontert Essener Ausgleichstor
In der Folge schaltete die Härtel-Elf einige Gänge zurück und leistete sich den ein oder anderen vermeidbaren Ballverlust in der eigenen Hälfte. Rot-Weiss Essen kam dadurch besser ins Spiel und gewann mehr und mehr Zugriff. Langsam aber sicher zeigte sich die Qualität der Gäste, die als einer der Top-Aufstiegskandidaten in die Saison gestartet sind. Und so belohnte sich die Mannschaft von Uwe Koschinat folgerichtig mit dem Ausgleichstreffer – in anderen Worten aber erhielten die Erzgebirger die Quittung für eine schwächere Phase. Ex-Dynamo-Dresden-Profi Tobias Kraulich sprang nach einer Flanke von Tom Ludovic Jean-Baptiste Moustier am höchsten und köpfte zum 1:1 (39.). Der Treffer war alles andere als unverdient, so hatte Essen bereits durch Ahmet Arslan (13.) und Lucas Brumme (18.) Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen.
Vom Gegentreffer zeigte sich die Härtel-Elf jedoch gar nicht beeindruckt, im Gegenteil. Es schien, als hätten die Auer das Ausgleichstor als Weckruf verstanden – und als hätte Julian Guttau den Moment des Gegners als Anlass genommen, nun so richtig aufzudrehen. Der 25-Jährige spielte sich weit in der gegnerischen Hälfte zwischen Eckfahne und Strafraum mit Marvin Stefaniak den Ball hin und her, dann schlug Guttau eine elegante Drehung, dribbelte in den Sechzehner und schlenzte das Spielgerät sehenswert in die lange Ecke des Tores – ein toller Treffer des dribbel- und abschlussstarken Offensivspielers zur erneuten Auer Führung (42.).
Joker Obuz verhindert Auer Heimsieg
Nach dem Seitenwechsel passierte vor beiden Toren erst einmal wenig. Beide Mannschaften hatten ihre Momente, wirklich gefährlich wurde es aber nicht – zunächst nicht. Denn nachdem die Essener personelle Veränderungen vornahmen und mit Marvin Obuz und Torben Müsel Qualität von der Bank nachlegten, erarbeitete sich Rot-Weiss prompt zwei dicke Möglichkeiten. Erst scheiterte Rechtsverteidiger Jannik Hofmann mit einem strammen Distanzschuss am Pfosten (64.), dann ließ der erst kurz zuvor eingewechselte Obuz den mitgereisten Gäste-Anhang jubeln. Der Offensivmann verwandelte eine Hereingabe von Kaito Mizuta und vollendete damit einen der besten Essener Offensivaktionen des Tages zum 2:2 (66.).
Anschließend plätscherte das Spiel ein wenig dahin. Selten wurde es gefährlich – und wenn, dann nur wenn sich die Essener im Angriff befanden. Aue erhoffte sich, mit dem eingewechselten Ryan Malone als Stürmer eine Anspielstation im Angriff zu schaffen und so zu Torchancen zu kommen. Daraus aber wurde nichts. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung.
Statistik
Aue: Männel - Fallmann, Majetschak, Zobel, Barylla (45.+2 Collins/V) - Uhlmann (V(78. Simnica), Fabisch - Clausen (69. Weinhauer), Guttau (V/69. Malone), Stefaniak (78. Ehlers) - Schmid
Essen: Golz - Hofmann, Schultz (24. Kraulich), Rios Alonso, Brumme - Bazzoli, Moustier (V/62. Müsel) - Safi (61. Obuz), Arslan (89. Okwusu), Mizuta - Mause (89. Janssen)
SR.: Hilsberg (Leiningerland). Zuschauer: 8130. Tore: 1:0 Guttau (16.), 1:1 Kraulich (39.), 2:1 Guttau (42.), 2:2 Obuz (66.)







