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Enttäuschung beim FC Erzgebirge nach der Niederlage gegen Rostock.
Enttäuschung beim FC Erzgebirge nach der Niederlage gegen Rostock. Bild: PICTURE POINT/S. Sonntag
FC Erzgebirge Aue
05.10.2024

Zum ersten Mal seit 57 Jahren: FC Erzgebirge Aue verliert Heimspiel gegen Hansa Rostock

Lange sah es so aus, als würden die Drittligisten vom FC Erzgebirge Aue wieder ohne Niederlage vom Platz gehen - so wie schon seit über 50 Jahren daheim gegen Rostock. Doch diesmal kam anders.

Aue.

Vor dem 77. Ostderby gegen den FC Hansa Rostock standen die Vorzeichen für den FC Erzgebirge Aue gut, offenbar zu gut. Auf dem dritten Tabellenrang stehend trafen die Veilchen am Samstag auf einen Zweitligaabsteiger, der eine Klasse tiefer noch nicht richtig in die Spur gekommen war und sich mit nur sieben Punkten im Tabellenkeller wiederfand. Darüber hinaus waren die Erzgebirger seit 57 Jahren, seit der 1:2-Niederlage am 26. August 1967 im Otto-Grotewohl-Stadion, gegen die Hanseaten vor heimischer Kulisse ungeschlagen.

Nun aber ist diese Serie zu Ende gegangen. Wie damals verloren die Veilchen mit 1:2 – und kassierten so die zweite Niederlage in Folge, noch dazu die dritte Pleite in den letzten fünf Spielen.

Die Dotchev-Elf geht in Führung, legt aber nicht nach

„Es ist schwer, nach diesem Spiel Worte zu finden. Heute haben wir uns keine Niederlage verdient. Wir waren eigentlich über 90 Minuten das dominierende Team, haben uns gute Chancen herausgespielt, aber es verpasst, das 2:0 zu machen“, sagte Rechtsverteidiger Pascal Fallmann nach der Partie. Damit hat der junge Österreicher aus St. Pölten erklärt, was dem FC Erzgebirge Aue nicht nur in dieser Saison, sondern schon seit mehreren Spielzeiten fehlt: der unbedingte Wille, der Drang, nach einem Führungstreffer nachzulegen – und den Sack zuzumachen. Das hat den Veilchen im letzten Jahr schon wichtige Punkte gekostet – und nun bereits zum dritten Mal in der noch jungen Saison 2024/25.

Kilian Jakob trifft zum 1:0 und jubelt.
Kilian Jakob trifft zum 1:0 und jubelt. Bild: PICTURE POINT/S. Sonntag

Denn die Auer, angespornt von der tollen Atmosphäre, starteten gut – und effizient. Pascal Fallmann flankte, Kilian Jakob verwertete per Volley-Direktabnahme: Mit der aller ersten Tormöglichkeit des Spiels ging die Elf von Cheftrainer Pavel Dotchev in Führung (12.), sollte sich aber trotz großer Unsicherheiten in der Hansa-Hintermannschaft keine weiteren, klaren Chancen erspielen.

Aue kämpft in Unterzahl – und verliert

Wie schon gegen Bielefeld (1:3) und Unterhaching (2:2) erhielten die Veilchen die Quittung. Rostock glich aus. Nach einer Flanke traf Sigurd Haugen per Direktabnahme (32.). Schon in den Minuten zuvor hatten die Hausherren nachgelassen und die Gäste durch leichtfertige Ballverluste und Fehlpässe ins Spiel gebracht. „Es fühlt sich nicht gut an, was heute passiert ist. Ich denke, dass wir die aktivere Mannschaft waren – zumindest mehr Ballbesitz hatten“, sagte Dotchev.

Doch der Ballbesitz reichte nicht. „Die gelb-rote Karte hat das Spiel komplett verändert“, befand der Aue-Chefcoach. Das Momentum lag bei seiner Mannschaft, die in Teilen der zweiten Hälfte tatsächlich mehr tat als die Gäste. Dann aber flog Ali Loune nach einem wiederholten Foulspiel vom Platz (75.) – und der FCH bekam Aufwind. Mit Mann und Maus verteidigte Aue das eigene Tor – und kassierte dennoch das 1:2. In der Nachspielzeit traf Verteidiger Ahmet Gürleyen per Kopf (90.+1).

Cheftrainer Pavel Dotchev.
Cheftrainer Pavel Dotchev. Bild: S. Sonntag/Picture Point

„Ein gebrauchter Tag“

„Es ist ein gebrauchter Tag für uns“, fasste Dotchev zusammen, und erklärte: „Der Einsatz aber war gut heute. Die Mannschaft hat (nach der 0:2-Niederlage in Köln) genau die Reaktion gezeigt, die ich sehen wollte. Das ist es, was für mich zählt und mir Hoffnung und Kraft für die kommenden Spiele gibt.“ Dennoch muss sich der Fußballlehrer etwas einfallen lassen, damit es sein Team schafft, über 90 Minuten das eigene Spiel durchzudrücken und verstärkt auf das zweite Tor zu gehen.

„Aus unserer Überlegenheit haben wir zu wenig Kapital geschlagen“, bestätigte Dotchev auf „Freie Presse“-Nachfrage. „ Hansa war sehr kompakt. Wir haben viel verlagert, haben versucht, viel über Flanken zu kommen, aber trotzdem war es unmöglich, uns durchzusetzen und zum Abschluss zu kommen und die Spielüberlegenheit mit einem Tor zu belohnen. Das haben wir nicht geschafft – und das ist generell unser Manko.“ Und genau dies der rote Faden der letzten Wochen.

Statistik
Aue: Männel - Fallmann, Barylla, Hoffmann, Jakob - Loune (V), Pepic (88. Nkansah) - Clausen (77. Majetschak/V), Tashchy, Stefaniak (81. Rosenlöcher) - Bär (81. Sijaric)
Rostock: Uphoff - Neidhart, Gürleyen, Pfanne (V), Roßbach (V), Ruschke - Dirkner (V/78. Lebeau), Schuster (V), Harenbrock (70. Fröhling) - Naderi, Haugen
SR.: Weisbach (Halle/Saale). Zu.: 13.218. Tore: 1:0 Jakob (12.), 1:1 Haugen (32.), 1:2 Gürleyen (90.+1). Gelb-Rot: Loune (75./wiederholtes Foulspiel).

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