Rund 800 Anhänger begleiteten die Schwäne zur letzten Saisonpartie. In Berlin verpassten sie zwar den Sieg und Tabellenplatz drei. Die Entwicklung der Mannschaft aber lässt hoffen.
Trotz der Schützenhilfe des neuen NOFV-Meisters Lok Leipzig (4:2 in Erfurt) verpasste der FSV Zwickau am letzten Spieltag der Fußball-Regionalliga Nordost Tabellenrang drei. Nach einer kuriosen Anreise nach Berlin hieß es am Ende 2:2 (1:1) gegen den DDR-Serienmeister BFC Dynamo. Die Gesamtbilanz von 18 Siegen, sechs Remis und zehn Niederlagen (60 Zähler) kann sich für das Team von Trainer Rico Schmitt aber mehr als sehen lassen. In der Vorsaison war der Verein noch mit 41 Punkten auf Platz zwölf eingekommen. Sportdirektor Robin Lenk schätzte ein: „Wir hatten heute die Chancen für drei Punkte. Aber alle Jungs, die auf dem Platz standen, haben das sehr gut gemacht. Die 60 Zähler machen uns sehr stolz. Wir hätten vor der Saison nicht gedacht, dass die Mannschaft schon so weit ist.“ Mit dem Knacken der 60-Punkte-Marke dürften sich die Spieler noch einen zusätzlichen Urlaubstag verdient haben. Trainingsauftakt wäre dann am 19. Juni.
Abschiedstor von Topscorer Herrmann
Der Spielfilm dieser letzten Saisonpartie ist schnell erzählt. Nach 31 Minuten gingen die Gäste im Sportforum in Führung. Felix Pilger schob das Leder ins Netz, nachdem er zuvor freistehend an BFC-Keeper Paul Hainke gescheitert war. Es war der dritte Saisontreffer des gebürtigen Potsdamers, der noch ein Jahr Vertrag beim FSV besitzt. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kassierten die Westsachsen durch einen abgefälschten Distanzschuss von Kapitän Chris Reher den Ausgleich. Mit dem Remis ging es auch in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff spielte sich zunächst das Geschehen oft zwischen den Strafräumen ab. Nach einem Foul an Pilger an Pilger gab es dann aber Elfmeter für die Gäste. Jahn Herrmann verwandelte sicher zum 2:1. Einen schönes Abschiedsgeschenk für den Topscorer des FSV, der in der Saison auf zehn Treffer und acht Torvorlagen kommt. Der 24-Jährige möchte in Zukunft gern in der 3. Liga spielen, hat ein Vertragsangebot abgelehnt. Dem Offensivspieler wurde ein siegreicher Abschied verwehrt. Denn in der 80. Minute glich Rufat Dadashov aus Nahdistanz erneut für die Berliner aus.
Erneut kuriose Anreise nach Berlin
Kapitän Mike Könnecke nahm nach seinem grandiosen Heimabschied vor einer Woche zunächst auf der Bank Platz, durfte aber am Ende noch einige Minuten aufs Feld. Torjäger Marc-Philipp Zimmermann, Sonny Ziemer und Veron Dobruna standen nicht zur Verfügung. Für das Quartett durften Felix Pilger, Luis Klein, Kilian Senkbeil und Oliver Fobassam in der Startelf ran. Die Partie begann 15 Minuten später, weil der Zwickauer Mannschaftsbus vier Kilometer vor dem Ziel streikte. Deshalb erfolgte die Anfahrt nach Hohenschönhausen weiter im Fanbus. „Dass der Fanbus angehalten hat, war unser Glück. Trotz dieser abenteuerlichen Anreise haben wir noch eine ordentliche Auswärtsleistung gezeigt. Es war nicht das erste Mal, dass der FSV ungewöhnlich anreiste. Im September 2024 wurde die Partie bei Viktoria Berlin letztlich abgesagt, weil die Schwäne im Stau standen, nachdem zuvor zwei Autos auf der Autobahn 9 brannten. Diesmal fand die Partie statt. Und der Mannschaftsbus stand nach einer Reparatur für die Heimfahrt auch wieder bereit.
Statistik
BFC: Hainke - Reher (46. Eder), Haider (V), Amadou (68. Polte), Grözinger - Makovec (68. Baca), Liebelt - Crosthwaite, Meyer - Dadashov, Lankford (68 Knezevic).
FSV: Hiemann - Senkbeil (73. Senkbeil), Fobassam, Somnitz (87. Schlüsselburg), Dittrich - Startsev (V) - Albert (73. Riesen), Herrmann (87. Könnecke), Kuffour - Pilger, Klein (56. Voigt).
SR.: Drößler (Gotha); Zuschauer: 2612; Tore: 0:1 Pilger (31.), 1:1 Reher (45.+1), 1:2 Herrmann (66./Foulelfmeter), 2:2 Dadashov (80.).