FSV Zwickau zeigt Reaktion: Rudelbildung, drei Platzverweise und Sieg bei Chemie Leipzig mit einem Wermutstropfen
Die Schwäne feiern nach der Sachsenpokal-Blamage in der Fußball-Regionalliga den dritten Dreier in Folge. Mit nunmehr 26 Zählern klettern die Westsachsen auf Platz fünf der Tabelle.
Leipzig.Dritter Sieg in Serie. 26 Zähler, Rang fünf in der Tabelle und die magere Auswärtsbilanz mit dem dritten Erfolg auf fremdem Rasen aufgebessert: Der FSV Zwickau hat am Sonntag die vom Team und dem Trainer erwünschte Reaktion gezeigt. Nach dem blamablem Aus bei Sechsligist VfB Empor Glauchau im Sachsenpokal, fanden die Rot-Weißen in der Fußball-Regionalliga wieder in die Spur. Bei Chemie Leipzig landete die Elf von Rico Schmitt einen 2:0-Erfolg. Mit viel Kampfgeist und Leidenschaft hielten die Zwickauer dagegen, hatten bei einer harten Schiri-Entscheidung gegen den Ex-Zwickauer Janik Mäder (Rote Karte in der 73. Minute) aber auch etwas das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Sportdirektor Robin Lenk sagte nach hitzigen 95 Minuten: „Das war eine Top-Reaktion der Mannschaft. Wir haben dieses Spiel gut angenommen und in der Defensive sehr männlich agiert. Wir wissen, dass ,Eix’ (Eixler/Anm. d. Red.) einen guten Abschluss hat. Der Plan ist gut aufgegangen“, sagte Lenk und fügte an: „Über die Gelb-Rote Karte von Theo werden wir sicher intern noch reden. Das muss nicht sein.“
In der ersten Halbzeit erfüllten sich genau die Erwartungen eines Kampfspiels mit intensiver Zweikampfführung. Beide Teams zogen auf schwer bespielbarem Geläuf keinen Zentimeter zurück. Kurz vor der Halbzeitpause musste Schiri Hannes Ventzke kühlen Kopf bewahren, um bei der Rudelbildung auf dem Rasen eine Eskalation zu vermeiden. Sportlich verbuchte die Heimmannschaft ein Chancen-Plus. Vor allem Stanley Ratifo und Tim Bunge wurden in Szene gesetzt. Doch die größte Torchance bot sich den Gästen. Veron Dobruna, der wie Sonny Ziemer (für Eixler und den verletzten Kuffour) in die Startelf gerückt war, roch den Braten nach der zu kurzen Rückgabe der Chemiker. Doch allein vor Torhüter Benjamin Bellot brachte der Stürmer das Leder nicht im Kasten unter.
Vier Leistungsträger fehlen gegen den BFC Dynamo
In der zweiten Halbzeit spielte sich eine ähnliche Szene, nur eben andersherum, ab: Ratifo dribbelte auf FSV-Keeper Lucas Hiemann zu und schob den Ball ebenso am Gehäuse vorbei. Zum Glück für die Gäste. Trainer Rico Schmitt reagierte. Der 56-Jährige hatte bereits gegen Meuselwitz den Sieg eingewechselt. Diesmal schlug Lukas Eixler zu. Zwei Minuten benötigte der lange Offensivspieler nur auf dem Platz, um das 1:0 zu erzielen. Einen langen Ball von René Rüther nahm der 1,91-m-Hüne gut mit und vollendete in der 71. Minute mit sattem Linksschuss ins Eck. Kurz danach lief Chemie-Stürmer Janik Mäder dem Torschützen in die Hacken. Ventzke fällte mit glatt Rot eine harte Entscheidung. In Überzahl dauerte es bis zur 89. Minute, als Theo Martens einen Konter mit schönen Schuss ins Dreiangel zum 2:0-Endstand abschloss. Den Wermutstropfen der Partie lieferte der Außenstürmer aber gleich mit: Undiszipliniert entledigte er sich zunächst seines Trikots. Und zu allem Überfluss zog sich Martens mit seiner Schweige-Geste in Richtung Chemie-Anhang den Zorn der Leutzscher Fans samt den Betreuern und Spielern zu. Wieder Rudelbildung. Daraufhin sah der Zwickauer wie der Leipziger Cemal Kaymaz Gelb-Rot. Doppelt ärgerlich: Da auch Marc-Philipp Zimmermann, Andrej Startsev und Kapitän Mike Könnecke die fünfte Gelbe Karte sahen, werden dem FSV am kommenden Freitagabend in der GGZ-Arena vier Leistungsträger gegen den BFC Dynamo gesperrt fehlen.