Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Fußball
Hängepartie vorbei: DFB-Team fährt ohne Lena Oberdorf zur EM

Die erste große Frage vor der Fußball-EM im Juli beantwortet Bundestrainer Christian Wück frühzeitig: Er verzichtet auf den lange verletzten Bayern-Star Lena Oberdorf - und nennt die Gründe.

Wien.

Ohne Bayern-Star Lena Oberdorf gehen die deutschen Fußballerinnen in die Europameisterschaft. Bundestrainer Christian Wück beendete die Hängepartie um die Weltklassespielerin, die sich vor einem knappen Jahr einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und seither keine einzige Minute spielte, noch vor der Nominierung am 12. Juni. 

"Sie ist auf einem guten Weg, aber die EM kommt zu früh für sie. Wir möchten ihr Zeit geben, um sich vollumfänglich vorzubereiten und freuen uns, sie in der neuen Saison wiederzusehen", sagte Wück in einer DFB-Mitteilung einen Tag nach dem furiosen 6:0 der deutschen Auswahl in Wien gegen Österreich.

Wück: "Intensive Auswertung der Trainingseindrücke" 

Die 23-Jährige gehörte zum Kader für die Nations-League-Spiele gegen Österreich in Wien (6:0) und gegen die Niederlande in Bremen (4:0), saß aber wie angekündigt nur auf der Tribüne. 

Die Entscheidung vor dem Turnier vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz sei nach einer "intensiven Auswertung der Trainingseindrücke der vergangenen Tage" gefallen, so der Verband. Darüber wurde auch der FC Bayern informiert, der sich von Anfang an skeptisch über eine mögliche EM-Teilnahme der 23-Jährigen gezeigt hatte. Seit ihrem Wechsel vor einem Jahr vom VfL Wolfsburg nach München wartet Oberdorf auf ihr Debüt für die Bayern.

Entscheidung vor EM-Kader-Bekanntgabe

"Zunächst einmal sind wir sehr froh, Obi wieder im Team zu haben. Nicht nur als Spielerin, sondern auch als Persönlichkeit. Sie ist grundsätzlich eine Bereicherung für uns alle - auf und neben dem Platz", ergänzte Wück zu der EM-Absage. Die Mittelfeldspielerin selbst äußerte sich bisher nicht dazu. 

Nach wochenlangen Debatten um eine Rückkehr Oberdorfs hatte der 51-Jährige kein Interesse daran, dass das Thema auch die Kaderbekanntgabe im Europapark Rust überlagert. Zudem schickte der DFB-Chefcoach seine Nationalspielerinnen mit klaren Ansagen in den Urlaub. Jede wisse Bescheid, ob sie zum 23-köpfigen Kader für den Saisonhöhepunkt gehört.

Wück: "Vom Kopf her vielleicht noch nicht frei"

Am 19. Juni treffen sich alle zur EM-Vorbereitung in Herzogenaurach. "Es geht ja nicht nur um Obi, es geht um die Mannschaft", hatte Wück zuvor erklärt. Oberdorf habe Tag für Tag ihre Form verbessert. "Wir merken trotzdem, dass sie in der einen oder anderen Situation schon noch sehr in ihren Körper, in ihr Knie reinhört. Und da vom Kopf her vielleicht noch nicht frei ist."

Elisa Senß hat sich als Oberdorf-Vertreterin etabliert

Auf Oberdorfs Position im defensiven Mittelfeld hat sich vor allem Elisa Senß etabliert, auch wenn die Frankfurterin ein ganz anderer Spielertyp ist als die wuchtige Münchnerin. Zudem können Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea und die gegen Österreich so starke Sydney Lohmann (Bayern München) variabel in der Schaltzentrale spielen.

In einem ähnlichen Fall wie jetzt bei Oberdorf entschied man sich 2023 vor der WM in Australien gegen eine Nominierung von Giulia Gwinn. Allerdings hatte die heutige DFB-Kapitänin damals bereits ihren zweiten Kreuzbandriss auskuriert. 

Oberdorf hat mit ihren 23 Jahren bereits 51 Länderspiele vorzuweisen. 2019 in Frankreich wurde sie mit 17 Jahren, fünf Monaten und 20 Tagen zur jüngsten deutschen WM-Spielerin. Bei der EM 2022 in England hatte sie längst einen Stammplatz erobert.

Das Kreuzband riss sich die Bayern-Spielerin in der EM-Qualifikation gegen Österreich am 16. Juli in Bochum. Nach dem Olympia-Aus und der nun verpassten EM-Teilnahme darf Oberdorf erst wieder 2027 auf ein großes Turnier hoffen, wenn in Brasilien die WM stattfindet. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
02.06.2025
2 min.
DFB-Frauen: "Rock Me Amadeus" vor EM-Härtetest
Bundestrainer Christian Wück und sein Team haben die EM-Generalprobe in Wien
In Wien haben die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen letztmals die Chance, sich für eine EM-Teilnahme zu empfehlen. Bundestrainer Christian Wück kündigt Veränderungen an.
20:42 Uhr
5 min.
Beim Nato-Gipfel dreht sich alles um Trump
Wird wohl den Ton angeben beim Gipfel: US-Präsident Trump.
US-Präsident Trump kommt mit einem Erfolg im Gepäck beim Nato-Gipfel an: Gerade erst hat er eine Feuerpause im Iran-Krieg vermittelt. Am Mittwoch steht in Den Haag ein historischer Beschluss an.
Martin Romanczyk, Ansgar Haase und Michael Fischer, dpa
20:38 Uhr
2 min.
Stadtrat stimmt für Verkauf der Fichtelberg Schwebebahn
Beliebtes Ausflugsziel auch im Sommer: Die historische Schwebebahn am Fichtelberg.
Das Skigebiet am Fichtelberg samt historischer Schwebebahn kommt in private Hand. Was steckt hinter dem Verkauf?
04.06.2025
2 min.
Schnelle Entscheidung über EM-Teilnahme Oberdorfs
Bisher nur Zuschauerin bei den DFB-Frauen: Lena Oberdorf
Noch vor der Vorstellung des EM-Kaders der deutschen Fußballerinnen will der DFB den Fall Lena Oberdorf geklärt haben. Wück muss seinen Kader noch verkleinern.
23.06.2025
4 min.
Nach Traumabitur wollen zwei Abiturienten aus Augustusburg ins Medizinstudium starten
Josephine Hunger und Neo Weidauer haben ihre Abiturzeugnisse auf Schloss Augustusburg überreicht bekommen.
Alle Schüler des diesjährigen Abiturjahrgangs des Augustusburger Regenbogen-Gymnasiums haben in diesem Jahr ihr Abitur bestanden. Die zwei Jahrgangsbesten wollen jetzt Medizin studieren.
Claudia Dohle
24.06.2025
3 min.
„Es herrschte Untergangsstimmung“ - Erzgebirger filmt Sturzflut, die durch die Stadt rauscht
Das spektakuläre Unwettervideo von Sven Strischik aus Lößnitz haben hunderttausende Menschen gesehen.
Vor einer Woche entlud sich ein heftiges Unwetter über dem Erzgebirge. In Lößnitz war es besonders schlimm. Als sich Wassermassen durch seine Straße wälzten, griff Sven Strischik zum Handy. Nun geht sein Video viral.
Mario Ulbrich
Mehr Artikel