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Nach dem Siegtreffer von Justin Schütz (10) ist der Jubel in Köln groß.
Nach dem Siegtreffer von Justin Schütz (10) ist der Jubel in Köln groß. Bild: Marius Becker/dpa
Wintersport
Haie träumen nach 23 Jahren vom Titel - "Waren harte Zeiten"

Achtmal gewannen die Kölner bereits die deutsche Eishockey-Meisterschaft, seit 2002 warten die Haie-Fans aber vergeblich auf den Titel. Gelingt nun der Coup? Ein gutes Omen ist die Statistik.

Köln.

Auf dem Eis und auf den Rängen herrschte Ekstase pur, der Lärmpegel im Kölner Eishockey-Tempel erreichte gesundheitsgefährdende Bereiche. Dabei hatten die Haie noch gar nicht die erste Meisterschaft nach 23 Jahren geholt. Der Sieg im Halbfinal-Krimi gegen den ERC Ingolstadt vor mehr 18.600 begeisterten Fans lieferte aber bereits einen guten Vorgeschmack, was da in der Finalserie gegen Titelverteidiger Eisbären Berlin ab Donnerstag noch kommen könnte.

"Natürlich wollen wir jetzt Meister werden. Wir sind im Finale. Du spielst Playoffs, um zu gewinnen. Wir wollen 'All the Way' gehen und das Ding holen", sagte Justin Schütz. Der deutsche Nationalstürmer hatte in der zehnten Minute der Verlängerung mit seinem Siegtor zum 3:2 gegen die Oberbayern im sechsten Spiel die ausverkaufte Arena zum Beben gebracht. 

Kapitän Müller hofft nach drei Final-Pleiten auf den Coup

"Wir nehmen die ganze Energie mit, wir saugen die auf. Wenn dich 18.000 pushen, kriegst du schon auf der Bank Gänsehaut", schwärmte Schütz und Haie-Kapitän Moritz Müller ergänzte: "So laut hört man die Arena selten. Viel Herz und Leidenschaft von allen."

Müller muss es wissen. Seit über 20 Jahren spielt der Routinier in der Domstadt, bei den drei schmerzlichen Final-Niederlagen 2008, 2013 und 2014 stand er auf dem Eis. Die Sehnsucht nach dem ersten DEL-Triumph ist riesengroß. "Es waren harte Zeiten. Nach der letzten Finalniederlage 2014 ging es schon ein bisschen drunter und drüber", berichtete Müller und ergänzte: "Der Weg geht wieder nach oben. Das freut mich sehr." 

Moritz Müller (r) hat alle Höhen und Tiefen der Haie in den letzten 20 Jahren miterlebt.
Moritz Müller (r) hat alle Höhen und Tiefen der Haie in den letzten 20 Jahren miterlebt. Bild: Marius Becker/dpa

Geht es sogar nach ganz oben? "Berlin ist auch eine der Top-Mannschaften der Liga über Jahre hinweg. Die wissen, wie das geht. Wir kommen da als Außenseiter hin und wollen uns natürlich nicht verstecken im Finale", so Müller.

Gutes Omen: Als Sechster zum Titel?

Der achtmalige Meister fühlt sich wohl in der Außenseiterrolle. Als Hauptrunden-Sechster haben die Haie im Viertelfinale erst den Dritten Pinguins Bremerhaven ausgeschaltet, ehe der Vorrunden-Primus Ingolstadt dran war. Ein gutes Omen übrigens für die Rheinländer: Bei ihren letzten beiden Meisterschaften 1995 und 2002 waren sie ebenfalls vom sechsten Platz aus in die Playoffs gestartet.

Der letzte Schritt soll nun gegen Top-Favorit Berlin folgen, der in den vergangenen vier Jahren dreimal den Titel holte. "Wer Meister werden will, muss an Berlin vorbei. Berlin ist das Nonplusultra der Liga", sagte Sportdirektor Matthias Baldys: "Im Finale traue ich uns definitiv etwas zu."

Mit Trainer Jalonen kam der Erfolg

Die Mannschaft sei durch schwierige Phasen gegangen. "Das ist nicht am Reißbrett entworfen. So eine Mannschaft wächst über ein Jahr, so ein Erfolg wird nicht im August gemacht, sondern wirklich über das Jahr hinweg", betonte Baldys. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der finnische Trainer Kari Jalonen, der Ex-Bundestrainer Uwe Krupp vor einem Jahr ablöste. In seiner Heimat und in der Schweiz hat er bereits Meisterschaften geholt, nun soll es auch in Köln gelingen.

Einer, der aus der Ferne mitfiebert, ist NHL-Superstar Leon Draisaitl. "Ich drücke dem KEC alle Daumen. Für die Fans, für den Verein wäre das etwas ganz Besonderes", sagte der Topscorer von den Edmonton Oilers, der in Köln geboren wurde und bei den Haien in der Jugend seine ersten Tore auf dem Eis schoss. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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