Hoeneß, Zahavi und der "Piranha"-Spruch
Wegen schwieriger Vertragsverhandlungen ließ sich Uli Hoeneß vor vier Jahren zu einer verbalen Attacke gegen Spielerberater Pini Zahavi hinreißen. Dieser erinnert sich in einem Interview.
München.Die "Piranha"-Attacke von Uli Hoeneß hat den einflussreichen Spielerberater Pini Zahavi einst schwer verwundert. "Ich glaube: ja", antwortete Zahavi im Interview der "Welt am Sonntag" auf die Frage, ob der Spruch des Bayern-Patrons im September 2020 das Schlimmste gewesen sei, was je über ihn gesagt wurde. Eine Entschuldigung habe es nie gegeben. "Aber ich habe ihn auch nicht darum gebeten. Und es ist mir nicht wichtig", sagte Zahavi.
Hoeneß hatte den Berater vor vier Jahren wegen der schweren Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung von dessen Klienten David Alaba als "geldgierigen Piranha" bezeichnet, der mitverdienen wolle. Der heute 32 Jahre alte Alaba verlängerte letztendlich nicht beim FC Bayern und wechselte ablösefrei zu Real Madrid.
Gespräch wegen Lewandowski
Gekränkt habe ihn der Vorwurf nicht, sagte Zahavi. "Denn es ist immer die Frage, wer etwas sagt. Wenn es jemand anders gewesen wäre, hätte es vielleicht wehgetan. Ich wusste, dass er Unsinn sagt. Sogar sein Bruder Dieter hat ihm gesagt, dass er mir Unrecht tut, denn der kennt mich", meinte der Berater, der zudem von einem Telefonat mit Hoeneß berichtete.
Gesprochen worden sei wegen des früheren Bayern-Stürmers Robert Lewandowski, der inzwischen beim FC Barcelona spielt. "Er war gewissermaßen geschockt, als er meine Stimme gehört hat. Ich habe ihm gesagt, dass er falschliegt, dass ich nicht gierig bin", sagte Zahavi. "Ich glaube, das wusste er zu diesem Zeitpunkt aber schon, weil es ihm viele Menschen gesagt hatten." (dpa)