Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Hoch das Bein: Thomas Müller beim Bayern-Training vor Inter.
Hoch das Bein: Thomas Müller beim Bayern-Training vor Inter. Bild: Sven Hoppe/dpa
Fußball
Kompany am Zug: Müller brennt für Traum vom Finale dahoam

Die Abschiedstour von Thomas Müller beginnt. Aber wie? Trainer Kompany lässt sich nach dem bitteren Musiala-Ausfall nicht in die Karten schauen. Es geht um viel für arg gebeutelte Bayern.

München.

Bank oder Startelf? Vincent Kompany saß oben auf dem Podium und lachte bei der unvermeidlichen Thomas-Müller-Frage verschmitzt in sich hinein. "Ich habe die Startelf noch nie in einer Pressekonferenz vor dem Spiel bekanntgegeben", sagte der Trainer des FC Bayern. Und das bleibe so - basta! Keine Chance, Kompany ließ sich nicht in die Karten schauen.

Alle Blicke werden am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) bei der ganz großen Aufgabe in der Champions League gegen die Abwehrspezialisten von Inter Mailand aber natürlich auf Müller gerichtet sein. Denn die größte Personalfrage bei den vom Verletzungspech heimgesuchten Münchnern vor dem Viertelfinal-Hinspiel lautet: Wie reagiert Kompany auf den Ausfall von Jamal Musiala? 

Vincent Kompany lässt sich nicht in die Aufstellungs-Karten schauen.
Vincent Kompany lässt sich nicht in die Aufstellungs-Karten schauen. Bild: Sven Hoppe/dpa

Gönnt der Belgier dem zur Teilzeitkraft zurückgestuften Müller gerade nach der verkündeten Trennung im Sommer nochmal ein Rollen-Upgrade? Ermöglicht der Coach dem 35-Jährigen einen großen Start in seine emotionale Abschiedstour, die am 31. Mai in der Allianz Arena ihren ultimativen Höhepunkt erleben soll? 

Kompany machte nur Andeutungen. Er sprach von Müller als "Legende", betonte den Faktor Erfahrung in großen K.o.-Spielen und zählte dann weitere Dinge auf, die nach Müllers Einsatz klangen: "Es geht auch um Charakter, Herz, Emotion. Wichtig ist, dass wir mental ready sind und Persönlichkeit zeigen." 

 

Natürlich könnte Kompany andere personelle und taktische Lösungen wählen, etwa mit Serge Gnabry, einem offensiveren Leon Goretzka oder auch Raphaël Guerreiro. "Wir haben schon ohne Jamal gespielt. Eins zu eins kannst du ihn nicht ersetzen", sagte Kompany: "Es geht nur darum: Was brauchen wir gegen Inter?" Müller wäre die logischste aller Musiala-Lösungen. Beim 3:1 in Augsburg hatte der Belgier exakt so reagiert: verletzter Musiala raus, Müller rein. 

Müller brennt: Finale wird greifbar

Und der brennt. Die Kraftprobe mit dem abgezockten Topteam aus Italien sei das "Duell, um so richtig die Tür aufzustoßen in Richtung Finale dahoam", unterstrich Müller vor dem Training in einem Instagram-Video. "Das ist jetzt das, was wirklich zählt!" Er hat in München noch nicht fertig! Und er möchte sich in einem 162. Königsklassen-Einsatz (56 Tore) zerreißen - auf dem Platz. 

In Augsburg löste Thomas Müller den verletzten Jamal Musiala ab und gab gleich energisch Kommandos.
In Augsburg löste Thomas Müller den verletzten Jamal Musiala ab und gab gleich energisch Kommandos. Bild: Tom Weller/dpa

"Auf einer Spur mit dem Verein"

Die Bayern-Fans wünschen sich einen besonderen Mia-san-Müller-Abend nach der sportlich nachvollziehbaren, aber für viele trotzdem unverständlichen Deadline für den Ur-Bayern im Sommer. Müller versicherte am Montag, dass zwischen ihm und dem Verein "nichts Negatives" hängen bleibt. 

"Wir schauen nach vorne und sind voll auf einer Spur. Man muss sich nicht immer einig sein im Leben, um trotzdem voll auf einer Welle zu reiten", sagte Müller in einer Videobotschaft bei Instagram. "Wir können uns gegenseitig in die Augen und positiv in die Zukunft schauen." 

Die Gegenwart heißt aber Inter. Müller war schon beim Training im sonnig-kalten München in kurzer Hose voller Tatendrang. Forsch ging er zur Sache. Eine Müller-Aufstellung könnte das Stadion stimmungsmäßig anzünden. "Das ist das, wo wir auch Euch brauchen", appellierte Müller an die Fans.

Thomas Müller: Bankplatz auch gegen Inter Mailand?
Thomas Müller: Bankplatz auch gegen Inter Mailand? Bild: Tom Weller/dpa

Kane: Können jedem Team wehtun

Von den Rängen erhofft sich der Bundesliga-Primus gegen einen starkes Inter mit den Ex-Münchnern Yann Sommer und Benjamin Pavard einen Extra-Schub. "Ich erwarte ein hartes Spiel", sagte Torjäger Harry Kane. In zehn Königsklassen-Partien hat Inter gerade zwei Gegentore zugelassen. "Gegen Leverkusen schießt man auch nicht viele Tore", erinnerte Kompany an das machtvolle 5:0 im Gesamtergebnis beim Achtelfinal-Erfolg gegen Bayer. 

"Mit der richtigen Mentalität, mit dem vollen Fokus können wir jedem Team wehtun", sagte auch Kane, der auch "das große Statement" gegen Leverkusen anführte. Da saß Müller beim Hinspiel in München 90 Minuten auf der Bank. Und in Leverkusen kam er auch erst in der 84. Minute rein. Und jetzt? 

"Thomas kann immer für Magie sorgen"

Vielleicht folgt Kompany der Müller-Werbung aus dem Kollegenkreis. "Jetzt ist Jamal verletzt. Und ich glaube, Thomas hat noch etwas im Köcher", meinte Kimmich. Kane befand: "Thomas ist immer bereit, einen Impact auf das Team zu haben." Beginnt Müller, würde er das sogar als Kapitän tun. "Thomas kann auf jeden Fall immer für Magie sorgen", sagte Außenverteidiger Konrad Laimer.

Ausfälle? "Kein Bock auf Gejammer"

Unabhängig von Müller: Ohne Musiala, Manuel Neuer, Dayot Upamecano, Alphonso Davies, Hiroki Ito und dem am Comeback arbeitenden Aleksandar Pavlovic wird es extrem schwierig für die Bayern. "Ich habe keinen Bock auf Gejammer. Ich will die Ziele nicht ändern. Die Jungs, die spielen und die noch dabei sind, müssen für uns jetzt Ergebnisse holen", sagte Kompany energisch.

Das gilt für den jungen Jonas Urbig im Tor, die neu formierte Viererkette, die Offensive ohne Musiala. "Wir müssen noch enger zusammenrücken", sagte Laimer. "Die Spieler werden weniger, jeder Einzelne wird wichtiger. Jeder muss sich bewusst sein, dass er zu jeder Zeit auf den Punkt bereit sein muss", forderte Kimmich. Einem Thomas Müller muss das keiner extra sagen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
08.04.2025
2 min.
Kompany setzt Müller gegen Inter auf die Bank
Noch ist die Ersatzbank des FC Bayern in der Allianz Arena leer: Gegen Inter wird Thomas Müller dort Platz nehmen müssen.
Bayern-Trainer Kompany wählt nicht die romantische und auch naheliegende Aufstellungslösung nach dem Musiala-Ausfall. Er setzt nicht auf Müller gegen Inter Mailand, sondern auf eine Alternative.
17:17 Uhr
3 min.
Stiftung Warentest: Nur jeder zweite Toast ist „gut“
Vollkorntoast hat doppelt so viele Ballaststoffe wie Weizentoast und hält länger satt.
Stiftung Warentest hat 24 Toastbrote geprüft. Die meisten sind, wie sie sein sollen: goldbraun und knusprig. Doch es gibt auch Abzüge – nicht nur für optische Mängel.
Susanne Plecher
15.04.2025
5 min.
Bayern brauchen wieder eine magische Nacht in San Siro
Thomas Müller beim Warm-up für sein 163. Champions-League-Spiel.
In Mailand haben Bayern-Teams schon Großes vollbracht. Das müssen auch Thomas Müller und Co. 45 Tage vor dem Finale dahoam. Effizienz statt "Krawall" lautet die Vorgabe gegen ein abgezocktes Inter.
Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa
22.04.2025
12 min.
Purple Disco Machine: Wegen seiner Frau zieht er die „Paradies“-Show auch in der Kulturhauptstadt Chemnitz ab
Tino Piontek ist Purple Disco Machine.
Tino Piontek spricht im Interview über die deutsche Missachtung des DJ-Jobs, Einsteiger-Tipps, seine Verbindung zur Musik der 80er und das Chemnitz-Open-Air im August.
Tim Hofmann
17:18 Uhr
3 min.
Boeing fasst in Dauerkrise Tritt - Zölle bedrohen Geschäft
Boeing hofft, die Produktion der 737 Max bald ausbauen zu können. (Archivbild)
Boeing fliegt seit Jahren von einem Verlust in den nächsten. In diesem Jahr sieht es besser aus. Doch Donald Trumps China-Zölle sind ein Problem.
22.04.2025
4 min.
Nahverkehr absurd: Kaum genutzte Haltestelle in Chemnitz soll für Zehntausende Euro ausgebaut werden
Investition in einen attraktiveren Nahverkehr oder Verschwendung von Steuergeld? An einer Haltestelle in Chemnitz sollen nach einer Unterschriftensammlung jetzt Wartehäuschen aufgestellt werden. Laut CVAG halten die Busse dort allerdings so gut wie nie.
Obwohl „An der Luthereiche“ in Stelzendorf laut Chemnitzer Verkehrs-AG nur selten jemand ein- oder aussteigt, hat der Stadtrat dort den außerplanmäßigen Bau zweier Wartehäuschen beschlossen. Dabei gibt es anderswo weit größeren Bedarf.
Michael Müller
Mehr Artikel