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Fußball
Krimi lässt Ronaldo weinen: Portugal entthront Spanien

Portugal und Spanien liefern sich in München ein packendes Endspiel in der Nations League. Am Ende entscheiden vom Punkt die Nerven - und Ronaldo kann nicht mehr hinsehen.

München.

Cristiano Ronaldo weinte nach dem Elfmeterkrimi von München direkt los. Tief berührt schritt der 40 Jahre alte Fußball-Superstar nach Portugals Titel in der Nations League zu seinen jubelnden Teamkollegen - und feierte den Finalsieg gegen Europameister Spanien wie einen Champions-League-Triumph.

"Wir wussten, dass wir ein super Team sind. Jeder Fußballer träumt von diesen Momenten, von solchen Finals - das treibt uns an", sagte Bruno Fernandes nach dem dramatischen Endspiel bei RTL. Erst Torschütze, dann Edelfan an der Linie: Gallionsfigur Ronaldo hat in dem denkwürdigen Finale den dritten Pokal nach der EM 2016 und der Nations League 2019 erobert.

Nach dem Coup gegen Spaniens Dauersieger um Lamine Yamal bleibt Ronaldo, der zeitweise nicht mehr hinschauen konnte, nur noch ein unerfülltes Ziel: der WM-Pokal 2026 in den USA, Mexiko und Kanada.

Morata verschießt

Der mehrmalige Weltfußballer Ronaldo war beim 5:3 im Elfmeterschießen (2:2, 2:2, 1:2) beim Endspiel in München gegen Spanien als Torschütze zum 2:2 entscheidend am Sieg seiner Auswahl beteiligt. Zum gefeierten Finalhelden im Showdown vom Punkt, in der der ausgewechselte Ronaldo wie bei der EM 2016 am Spielfeldrand und auf der Ersatzbank litt, avancierte Ruben Neves. Den entscheidenden Strafstoß nach 120 Minuten Fußball-Krimi verwandelte er, nachdem zuvor Spaniens Alvaro Morata verschossen hatte.

Acht Tage nach seinem Triumph im Champions-League-Endspiel im selben Stadion glich vor Ronaldo (61.) schon PSG-Verteidiger Nuno Mendes (26.) den ersten Rückstand gegen die Spanier aus. Die Tore von Martín Zubimendi (21. Minute) und Mikel Oyarzabal (45.) waren für die favorisierten Spanier nicht genug. 

Der entscheidende Elfmeter: Ruben Neves vewandelt.
Der entscheidende Elfmeter: Ruben Neves vewandelt. Bild: Christian Charisius/dpa

Ronaldo mit Rekord

Wie beim Erfolg im Halbfinale gegen Deutschland (2:1) vier Tage zuvor verließ Ronaldo die Arena in München wieder als Triumphator. Das Generationenduell mit dem 17-jährigen Yamal ging klar an den 40-Jährigen, der den Kroaten Luka Modrić (damals 37) als ältesten Spieler in einem Nations-League-Finale ablöste. Er war Führungsfigur, Torschützer, Antreiber - und zeigte auch im 221. Länderspiel mit seinem 138. Tor ein weiteres Mal seine Extraklasse.

In der Schlussphase der regulären Spielzeit ging dann irgendwann nichts mehr bei Ronaldo. Der Superstar saß auf dem Boden, musste behandelt und ausgewechselt werden. Innig umarmte er vor der Bank Trainer Roberto Martínez - und jubelte dort in der Verlängerung über den Siegtreffer.

Yamal nicht wie bei Frankreich-Gala

Barça-Star Yamal prägte das Endspiel des immer noch jungen UEFA-Wettbewerbs dagegen nicht in der Gala-Form, die er im epischen Halbfinale gegen Frankreich (5:4) gezeigt hatte. Mendes engte die Kreise von Yamal oft entscheidend ein. Dessen Flügelpartner Nico Williams griff auch nicht entscheidend in die Partie ein. Ob der 22-Jährige künftig öfter in der Endspiel-Arena aufläuft? Das Interesse des FC Bayern an dem Profi von Athletic Bilbao soll groß sein.

Führungstor gar nicht La-Roja-like

Im dritten Nations-League-Finale nacheinander hatte die spanische Mannschaft mehr Mühe als gedacht mit den geschickt störenden Portugiesen. Der Führungstreffer war dann gar nicht im Stile der La Roja, sondern kam aus der Kategorie Zufallsprodukt. Der Klärungsversuch von PSG-Profi João Neves landete in den Füßen von Zubimendi, der mühelos zum 1:0 einschob. 

Oyarzabal, spanischer Siegtorschützen im EM-Finale vor einem Jahr in Berlin traf auch diesmal. Nach perfekter Vorarbeit von Pedri schloss Oyarzabal zum 2:1 ab. Aber einen Titel gab es anders als vor einem Jahr nicht. Mit 28 Jahren gehört er schon zu den Team-Oldies eines spanischen Kaders, aus dem neun Akteure bei der in dieser Woche in der Slowakei beginnenden U21-EM auflaufen könnten. Für das große WM-Ziel in einem Jahr in den USA, Kanada und Mexiko muss die Mannschaft aber noch reifen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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