QR Code
Jetzt App herunterladen!
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Fußball

Neuers Psycho-Trick für Bayerns Druckspiel gegen Benfica

In der Bundesliga sind die Bayern Erster, in der Champions League liegen sie auf Platz 23. Das erzeugt Erfolgsdruck. Aber Panik? Trainer Kompany sieht kein "Rein-oder-raus-Spiel" gegen Benfica.

München.

Es ist schon Druck auf dem Münchner Champions-League-Kessel, auch wenn Vincent Kompany weit entfernt von Panikzuständen ist. Der in Lissabon geborene und dort früher für Sporting spielende Portugiese João Palhinha erklärte das für ihn "ganz persönlich besondere Spiel" gegen den Stadtrivalen Benfica aber auch am Dienstag noch einmal zu "einem Finale" für den FC Bayern. Und das 206 Tage vor dem tatsächlichen Endspiel in München, bei dem Palhinha und Co. unbedingt auf dem Platz stehen wollen. 

Fakt ist: Nach den Auswärtsniederlagen gegen Aston Villa (0:1) und den FC Barcelona (1:4) ist für die Bayern im neuen Ligasystem zumindest die direkte Achtelfinal-Qualifikation akut gefährdet. "Wir müssen alle Spiele gewinnen", lautet die Hochrechnung von Joshua Kimmich vor der ersten von noch fünf Vorrunden-Partien am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN). 

Trainer Vincent Kompany muss mit den Bayern in der Champions League liefern.
Trainer Vincent Kompany muss mit den Bayern in der Champions League liefern. Bild: Tom Weller/dpa

In der Bundesliga sind die Bayern Erster. In Europas Königsklasse aber liegen sie nach drei Spieltagen auf Platz 23. Der würde so gerade reichen für die zusätzliche K.-o.-Runde im Februar 2025. Dann ermitteln die Vereine auf den Plätzen neun bis 24 in Hin- und Rückspiel die übrigen Achtelfinal-Teilnehmer. Stand jetzt hieße das: Englands Topclub FC Arsenal (9. Platz) oder erneut Barça (10.) mit Ex-Coach Hansi Flick wäre der Gegner der Münchner. 

"Rein oder raus - das stimmt nicht"

Keine rosigen Aussichten. Doch Kompany reagiert gelassen. "Mein Fokus liegt nicht auf dem Druck." Klar, auch er erklärte einen Heimsieg zum Ziel. "Es geht gegen Benfica aber nicht um rein oder raus, das stimmt nicht. Wir haben viel gewonnen, das gibt uns Selbstvertrauen." 

In Computer-Simulationen ist berechnet worden, dass 17 Punkte immer reichen, um unter den ersten Acht zu landen. 16 Punkte sollen zu 98 Prozent genügen. Die Bayern haben drei. Heißt: In den noch fünf Partien gegen Benfica, Paris Saint-Germain (H), Schachtar Donezk (A), Feyenoord Rotterdam (A) und Slovan Bratislava (H) ist eine Siegesserie nötig. 

Computer-Simulation: 17 Punkte sind nötig

Vier Siege und ein Unentschieden sollten also auch reichen für das "Ziel, unter die ersten Acht zu kommen", wie es Bayern-Chef Jan-Christian Dreesen nach der Klatsche in Barcelona bekräftigte. 

Manuel Neuer kontert alle Negativszenarien mit einem Psycho-Trick. Der Kapitän setzt einfach auf die Heimstärke. "Wir freuen uns auf das zweite Heimspiel in der Champions League. Gegen Dinamo lief es sehr gut hier zu Hause. Wir haben klar und deutlich gewonnen und eine gute Leistung gezeigt", erinnerte er an das furiose 9:2 gegen Zagreb. "So gehen wir auch in das Spiel und versuchen, das auch gegen Benfica auf den Platz zu bringen." 

Eberl: Mehr Kraft und Energie daheim

Sportvorstand Max Eberl zieht ebenfalls den Publikums-Joker. "Wir haben jetzt zwei komplizierte Auswärtsspiele gehabt, die wir beide verloren haben. Entsprechend haben wir jetzt Druck gegen Benfica. Aber andersherum haben wir in der Allianz Arena unsere Zuschauer im Rücken. Und da haben wir schon gezeigt, dass wir noch mehr Kraft und Energie entwickeln können. Wir wollen das Spiel gewinnen", argumentierte Eberl. 

Die Bayern-Offensive um Harry Kane (M), Kingsley Coman (l) und Jamal Musiala (r) ist aktuell sehr torhungrig.
Die Bayern-Offensive um Harry Kane (M), Kingsley Coman (l) und Jamal Musiala (r) ist aktuell sehr torhungrig. Bild: Sven Hoppe/dpa

Die Chancen stehen gut gegen den Tabellen-13. Bayern hat noch nie gegen Benfica verloren (9 Siege, 3 Remis). Das letzte Duell in München endete 2021 mit 5:2. Dazu kommt der Schub der drei klaren Zu-Null-Siege aus der vergangenen Woche. Die Offensive um Torjäger Harry Kane, Jamal Musiala und Kingsley Coman ist gerade in Lieferlaune, hinten stand dreimal die Null. "Wir müssen zurück auf die Siegerstraße", fordert 50-Millionen-Euro-Zugang Palhinha, der seit dem Schlüsselbeinbruch von Aleksandar Pavlovic im Bayern-Mittelfeld gesetzt ist. 

Portugal-Insider Palhinha warnt aber auch. "Es wird schwer. Ich sehe viele Spiele von Benfica", sagte der 29-Jährige. Nach dem Trainerwechsel von Roger Schmidt zu Bruno Lage habe sich die Mannschaft "enorm verbessert". Und auch wenn Schmidt im September gehen musste, gibt es noch einen Deutschen bei Benfica, der die Bayern ärgern könnte: Der Ex-Heidenheimer Jan-Niklas Beste flankt und spielt jetzt für Portugals Rekordmeister. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
29.11.2024
4 min.
Alarmruf nach Dresden: Bürgermeister aus dem Erzgebirge warnen vor Kollaps
Nico Dittmann (Thalheim, v. r.), Alexander Troll (Lößnitz), Thomas Kunzmann (Lauter-Bernsbach), Albrecht Spindler (Jahnsdorf) und Amtskollegen aus dem Erzgebirge sowie aus ganz Sachsen schlagen angesichts der Situation der Kommunen Alarm.
Mit drastischen Worten wenden sich die Chefs der erzgebirgischen Städte und Gemeinden nach Dresden. Wenn sich strukturell nichts ändert, mahnen sie, kommt das Leben im ländlichen Raum bald zum Erliegen. Ihre Forderungen betreffen mehr als das Geld.
Michael Urbach
20:30 Uhr
2 min.
Mittelsachsenliga: Lunzenauer Fußballer zittern sich zur Herbstmeisterschaft
Mit acht Siegen, vier Unentschieden und einer Niederlage sind die Fußballer des SV Fortschritt Lunzenau das beste Team der Hinrunde.
Dank eines knappen 4:3 beim Hainichener FV überwintern die Kicker des SV Fortschritt an der Tabellenspitze. Die Verfolger bleiben aber dran.
Eric Baumann
05.11.2024
2 min.
João Palhinha und die vielen Benfica-Fans in der Familie
Für João Palhinha, hier beim Training, ist die Partie gegen Benfica ein ganz spezielles Spiel.
Auf Bayern-Neuzugang Palhinha wartet ein "spezielles Spiel". Benfica Lissabon ist der große Stadtrivale von Sporting, der Ex-Club des 29-jährigen Portugiesen.
30.11.2024
3 min.
Die Spielstimmen nach dem Heimdebakel des FC Erzgebirge Aue: „Das war unser Todesurteil“
Cheftrainer Pavel Dotchev.
Nach der 2:5-Klatsche gegen den SC Verl waren die Veilchen auf der Suche nach Antworten. „Freie Presse“ liefert die Stimmen zum Spiel.
Paul Steinbach
20:38 Uhr
2 min.
Bilder des Tages vom 01.12.2024
Beleuchtetes Eisenbahn-Viadukt der Höllentalbahn über dem Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht.
27.11.2024
5 min.
"Zu Null" als neues Bayern-Gütesiegel - Symbolfigur Kim
Bayern-Verteidiger Minjae Kim (r) köpft sein erstes Champions-League-Tor.
Offensive gewinnt Spiele, Defensive Titel. Getreu der alten Sport-Weisheit bauen die Bayern gegen PSG ihre Zu-Null-Serie aus. Minjae Kim rückt als Symbolfigur in den Fokus. Er traut dem Team viel zu.
Christian Kunz und Klaus Bergmann, dpa
Mehr Artikel