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Richterin Makintach soll eine Doku über den Prozess gegen die Ärzte und Pfleger von Maradona gedreht haben.
Richterin Makintach soll eine Doku über den Prozess gegen die Ärzte und Pfleger von Maradona gedreht haben. Bild: Gustavo Garello/AP/dpa
Fußball
Prozess um Maradonas Tod muss neu aufgerollt werden

Eine Richterin soll ohne Genehmigung eine TV-Doku über den Fall gedreht haben. Nach Befangenheitsanträgen tritt sie zurück. Das hat Folgen.

San Isidro.

Der Strafprozess gegen das medizinische Team der argentinischen Fußball-Legende Diego Maradona ist geplatzt. Weil eine Richterin der dreiköpfigen Kammer sich nach Befangenheitsanträgen aus dem Fall zurückgezogen hat, muss das Verfahren nun neu aufgerollt werden. Der bisherige Prozess wurde von den beiden verbliebenen Richtern für nichtig erklärt, berichtete der Fernsehsender TN. 

Zuvor war die Richterin Julieta Makintach wegen ihrer Mitarbeit an einem nicht genehmigten Dokumentarfilm für 90 Tage vom Dienst suspendiert worden. Zuletzt war bekanntgeworden, dass die Juristin ohne Genehmigung und Wissen ihrer Kollegen eine TV-Dokumentation über den Prozess gedreht hatte. In lokalen Medien tauchte ein Trailer und der Entwurf für eine erste Episode der Doku auf. Die Anwälte der Angeklagten, der Nebenkläger und die Staatsanwaltschaft warfen der Richterin daraufhin Befangenheit vor, worauf sie sich aus dem Verfahren zurückzog. 

"Richterin Makintach hat nicht unparteiisch gehandelt. Ihr Verhalten hat sowohl der Staatsanwaltschaft als auch der Verteidigung geschadet", zitierte die Zeitung "La Nación" den Richter Maximiliano Savarino.

Beweise und Zeugenaussagen müssen erneut vorgelegt werden

Nun muss eine neue Strafkammer bestellt werden. Alle Beweise und Zeugenaussagen aus den bislang 21 Verhandlungstagen müssen erneut vorgelegt werden. "Ich wünsche allen viel Glück und dass ihnen die Gerechtigkeit widerfährt, die sie verdienen", sagte Richterin Verónica Di Tommaso.

Seine Mandantinnen seien sehr enttäuscht, sagte Anwalt Fernando Burlando, der Maradonas Töchter Dalma und Gianinna vertritt, im Fernsehen. Medienberichten zufolge brachen sie bei der Verkündung der Entscheidung in Tränen aus. "Um die Fehler zu bereinigen, müssen drei neue Richter bestellt und sollte so schnell wie möglich eine neue Verhandlung angesetzt werden", sagte Burlando.

Angeklagten drohen bis zu 25 Jahre Haft

Seit März stehen in San Isidro nördlich von Buenos Aires sieben Ärzte und Pfleger von Maradona vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, seiner Psychiaterin Agustina Cosachov und einem Psychologen, einem weiteren Arzt, der medizinischen Koordinatorin der Krankenversicherung und zwei Pflegern Totschlag vor. Alle Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren.

Maradona war am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er sich einer Gehirnoperation unterzogen. Nach Einschätzung der Ermittler waren bei der häuslichen Pflege des gesundheitlich schwer angeschlagenen Weltmeisters von 1986 massive Fehler gemacht worden. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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