RB Leipzig schwimmt sich frei: 4:0 gegen Augsburg
Mit einem perfekten Nachmittag beendet RB die Minikrise und freut sich schon auf den nächsten, großen Gegner.
Leipzig.Mit strahlenden Gesichtern und bester Laune trabten die Spieler von RB Leipzig am Samstagnachmittag vom Feld durch den Spielertunnel in Richtung Kabine. Der Druck, der von den Spielern abgefallen war – er war greifbar. Mit einem breiten Grinsen blieb Benjamin Sesko vor der Traube der Journalisten stehen und bestätigte dise Beobachtung: „Wir hatten ein bisschen Druck vor dem Spiel, ich habe das in etwas Positives verwandelt.“ Was der Slowene konkret damit meinte, waren seine beiden Tore, die der Dosenöffner zum 4:0 (2:0)-Sieg gegen Augsburg waren. Nach zwei 0:0-Spielen in der Liga in Folge war schon etwas Unruhe unter Fans und Beobachtern entstanden. Mit dem deutlichen Sieg konnte sich die Mannschaft nun freischwimmen. Doch was war der Unterschied zu den harmlosen Auftritten zuvor? „Ich denke, dass wir schnörkelloser waren“, meinte Trainer Marco Rose.
Beispielhaft demonstriert hatte diese Gradlinigkeit der 21-jährige Sesko bei seinem ersten Treffer. Vor dem gegnerischen Sechzehner hatte er in halbrechter Positionen bei der Ballannahme etwas zu viel Platz und schoss den Ball mit ordentlich Druck ins lange Eck (11. Minute). Ein schnörkelloser Treffer eben. Nach den vielen schönen, aber oft konsequenzlosen Offensivbemühungen der letzten Wochen ein klarer Unterschied. „Wir haben heute mehr an uns geglaubt, haben häufiger den Torabschluss gesucht. Das hat den Unterschied ausgemacht“, sagte Sesko. Er selbst legte nur vier Minuten später per Kopf das 2:0 nach, Lois Openda (46.) kurz nach der Pause und Xavi Simons (59.) sorgten für den Endstand. Es war quasi das perfekte Ergebnis, da alle drei Torschützen zuletzt etwas unglücklich gewirkt hatten. Und eine alte Fußballweisheit besagt ja eben, dass Stürmer für ihr Selbstvertrauen vor allem Tore brauchen. Praktisch, wenn dann alle treffen.
Abgerundet wurde das perfekte Spiel durch einen von Peter Gulacsi (27.) gehaltenen Elfmeter. Und Schwups – so schnell geht es eben im Fußball – ist RB wieder auf Platz zwei in der Tabelle und damit exakt dort, wo man sich selbst gern verortet.
Die Minikrise, falls sie denn je eine war, ist damit schon wieder vorbei. „Oft geht es etwas schnell mit dieser Bewertung. Heute haben wir die richtige Antwort gegeben“, sagte Rose. „Das gibt uns Kraft für die Aufgabe am Mittwoch.“ Dann empfangen die Leipziger in der Champions League den italienischen Tabellenführer Juventus Turin (Anstoß 21 Uhr). Für die ersten Punkte in der Königsklasse werden dann erneut Selbstvertrauen und Schörkellosigkeit nötig sein.