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2. Bundesliga
Rettung nach Verlängerung: Braunschweig bleibt Zweitligist

Von wegen klare Sache: Nach dem 2:0 in der ersten Partie wird das Relegations-Rückspiel zwischen Braunschweig und Saarbrücken noch ein Krimi. Nach 120 Minuten jubeln die Niedersachsen.

Braunschweig.

Eintracht Braunschweig hat den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga in einem Drama mit Überlänge gerade noch verhindert. Vier Tage nach dem 2:0-Sieg in der ersten Partie zitterte sich der Favorit im Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Saarbrücken mit einem 2:2 (0:2, 0:0) nach Verlängerung im eigenen Stadion zum Klassenerhalt.

Eine "Achterbahn der Gefühle" sei das gewesen, sagte Braunschweigs Sportchef Benjamin Kessel, dem beim Abpfiff die Tränen gekommen waren. "Es tut brutal weh", meinte Saarbrückens Florian Krüger am Sat.1-Mikrofon.

Erlösung durch ehemaligen Saarbrücker

Ausgerechnet der Ex-Saarbrücker Fabio Di Michele Sanchez erlöste die Eintracht mit seinem Anschlusstor nach etwas mehr als 105 Minuten. Rayan Philippe (120.) traf schließlich noch zum Ausgleich. Die Gäste hatten 2:0 vorn gelegen, die Verlängerung nach einer Gelb-Roten Karte gegen Calogero Rizzuto (90.+1) aber in Unterzahl bestreiten müssen. In der Schlussphase parierte Eintracht-Keeper Ron-Thorben Hoffmann mehrfach glänzend.

Der Drittliga-Dritte Saarbrücken hatte lange Zeit zu wenig für eine Aufholjagd getan, war durch einen Handelfmeter des ehemaligen Braunschweigers Krüger in der 66. Minute aber auf einmal in Führung gegangen. Kai Brünker (83.) hatte für die Gäste nachgelegt. Für die ersehnte Zweitliga-Rückkehr nach 19 Jahren reichte es am Ende aber nicht.

Saarbrücken scheitert wieder in einer Relegation

Vor 21.854 Zuschauern im Eintracht-Stadion spielten die Saarländer nicht nur gegen das Hinspiel-Ergebnis, sondern auch gegen ihre eigene Relegations-Bilanz an. Viermal nacheinander war der FCS zuvor in solchen Aufstiegsspielen gescheitert: Gegen Eintracht Frankfurt (1989) und den VfL Bochum (1990) ging es noch um den Sprung in die Bundesliga. Gegen die Würzburger Kickers (2015) und 1860 München (2018) nur noch um den Drittliga-Aufstieg.

Auch diesmal hatten die Braunschweiger lange Zeit deutlich mehr Energie und Drang nach vorn. Sebastian Polter (10.) und Johan Gomez (34.) verpassten jeweils die Chance, schon in der ersten Halbzeit alles klar zu machen. Erneut zeigte die Eintracht unter dem neuen Trainer Marc Pfitzner eine andere Körpersprache und Stabilität als noch in den desaströsen letzten Spielen der regulären Zweitliga-Saison.

Braunschweigs Trainer Marc Pfitzner.
Braunschweigs Trainer Marc Pfitzner. Bild: Swen Pförtner/dpa

Führung für die Gäste wie aus dem Nichts

Aber: Nach der Pause rächte sich, dass die Eintracht ihren Chancen zuvor nicht genutzt hatte. Zunächst musste das Spiel wegen Pyrotechnik im Saarbrücker Fanblock kurz unterbrochen werden. Dann wechselte FCS-Trainer Alois Schwartz die beiden wuchtigen Mittelstürmer Brünker und Patrick Schmidt ein. Kurz darauf stand es wie aus dem Nichts auf einmal 0:1. Ein Handspiel von Paul Jaeckel im eigenen Strafraum war dem Videoschiedsrichter aufgefallen.

Trotz dieses Schocks hielt die Eintracht die Gäste zunächst vom eigenen Tor fern. Allerdings fiel das 0:2 durch einen Konter nach einem unnötigen Ballverlust. Die Braunschweiger Verunsicherung, der Saarbrücker Glaube an die Sensation: All das war jetzt wieder da - bis der Druck der Eintracht in Überzahl zu stark wurde. Keeper Hoffmann wehrte für die Gastgeber noch zweimal ganz stark ab, dann traf Philippe nach Vorlage des Torwarts zum 2:2. Über beide Spiele gesehen war der Braunschweiger Relegations-Erfolg am Ende verdient. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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