Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Die Zuschauer im Ruhrstadion sahen Abstiegskampf pur.
Die Zuschauer im Ruhrstadion sahen Abstiegskampf pur. Bild: David Inderlied/dpa
1. Bundesliga

"Extrem beschissen": St. Pauli hadert, Bochum bejubelt Sieg

Die Hoffnung auf den Klassenverbleib lebt: Der VfL Bochum besiegt Abstiegskampf-Konkurrent St. Pauli. Großen Anteil hat Philipp Hofmann, der sehenswert trifft.

Bochum.

Trainer Dieter Hecking zeigte die doppelte Siegerfaust, die Bochumer Spieler fielen sich erleichtert in die Arme: Der VfL Bochum hat dank eines 1:0 (0:0)-Heimerfolgs gegen den FC St. Pauli seinen zweiten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert und neuen Mut im Abstiegskampf geschöpft.

Vor allem Siegtorschütze Philipp Hofmann (67. Minute) hatte gute Laune: "Ein Tor zu machen, ist immer schön, aber heute war sehr viel Druck auf dem Kessel", sagte der Stürmer. "Kompliment an die Jungs." Vorlagengeber Moritz Broschinski befand: "Ich denke, solche Spiele liegen uns auf jeden Fall."

Blessin: "Da waren wir schon harmlos"

Im Hamburger Lager herrschte derweil Tristesse. "Extrem beschissen" fühle sich die Niederlage an, gestand Gästespieler Philipp Treu. Die Offensivleistung seines Teams fasste St. Paulis Coach Alexander Blessin zusammen: "Da waren wir schon harmlos."

Zudem sorgten die Gäste vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Bochumer Stadion auch für den negativen Höhepunkt: Adam Dzwigala (90.+4) sah nach Videobeweis die Rote Karte wegen eines groben Fouls an Dani de Wit.

Der VfL ist zwar mit nun neun Punkten nach wie vor Tabellenletzter, macht der vor ihr liegenden Konkurrenz aber nun Druck - auch dem FC St. Pauli. Die Hamburger verpassten es, sich zusätzlich Luft zu verschaffen. Sie haben fünf Zähler mehr als der Revierclub.

Bochum kann zudem darauf hoffen, dass das Urteil des DFB-Sportgerichts zum Spiel bei Union Berlin Bestand hat und der VfL zwei zusätzliche Punkte erhält.

Angriffsreihen harmlos

"Die Wichtigkeit des Spiels brauchen wir nicht runterreden", sagte Hecking kurz vor der Partie bei Sky. Entsprechend engagiert ging seine Mannschaft in die Partie. Bochum war der Wille zum Sieg deutlich anzumerken. Ebenso deutlich wurde jedoch schnell, wie begrenzt die Mittel des VfL im Spiel nach vorn sind. Ein Distanzschuss von Maximilian Wittek in der 2. Minute war lange der einzige Abschluss, den die Bochumer Fans von ihrem Team zu sehen bekamen.

St. Pauli beschränkte sich zunächst hauptsächlich auf die Defensive. Die Hamburger versuchten zwar, nach Ballgewinnen immer mal wieder schnell umzuschalten. Das gelang jedoch nicht wirklich. Dass die beiden offensiv harmlosesten Teams der Liga aufeinandertrafen, war deutlich zu sehen.

Holtmann vergibt die große Chance zur Führung

Erst nach einer halben Stunde wurde es im nebligen Ruhrstadion erstmals richtig gefährlich. Gerrit Holtmann setzte sich gegen Hauke Wahl durch, zog von halbrechts in den Strafraum, schob den Ball aber ganz knapp am Tor vorbei.

Trotz der dürftigen Darbietung auf dem Rasen feuerten beide Fanlager ihre Mannschaften unermüdlich an. Zum Halbzeit-Song "Don't Stop Believin'" von Journey hielten viele Fans ihre Handylichter und Feuerzeuge in die Höhe. Den Glauben nicht verlieren - dieses Motto galt auch für den VfL.

Hofmann erlöst die Bochumer Fans

Die erste Chance nach Wiederanpfiff hatten jedoch die Gäste: Oladapo Afolayan flankte auf Jackson Irvine, doch der Kapitän köpfte über das Tor. Hofmann machte es auf der Gegenseite besser. Der Mittelstürmer sprang mit vollem Körpereinsatz in eine Hereingabe des gerade erst eingewechselten Moritz Broschinski und drückte den Ball mit der Hacke über die Linie.

St. Pauli versuchte nun, auf Angriffsfußball umzuschalten. Die Gäste konnten sich in der Offensive jedoch kaum durchsetzen. So brachte Bochum den knappen Vorsprung über die Zeit - am Ende auch noch in Überzahl. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
01.02.2025
3 min.
1:0 in Bochum: Freiburg beendet Sieglos-Serie
Die Zuschauer in Bochum bekamen ein enges Duell zu sehen.
Freiburg zeigt gegen Bochum kein spielerisches Feuerwerk, siegt aber trotzdem. Der VfL kann nicht an seine Heimstärke anknüpfen. Im Abstiegskampf wird es immer düsterer.
Thomas Eßer, dpa
08.02.2025
1 min.
Vermisste Frau aus Hohenstein-Ernstthal gefunden
Eine 37-Jährige aus Wüstenbrand war als vermisst gemeldet worden
Eine 37-Jährige, die am Donnerstag in Wüstenbrand verschwunden war, ist wieder da. Laut Polizei geht es der Frau gut. Wo sie gefunden wurde.
Elsa Middeke
18.01.2025
3 min.
Leipzig verspielt 3:0 gegen Bochum: Boadu trifft dreimal
Die Zuschauer in Bochum sahen ein packendes Bundesligaspiel - mit Hauptdarsteller Myron Boadu (l).
RB Leipzig sieht gegen Bochum früh wie der sichere Sieger aus. Dann kommt alles ganz anders. Ein Bochumer wird mit einem Hattrick zum Mann des Spiels.
Thomas Eßer, dpa
10.02.2025
3 min.
Bedrohte Muschelarten in Pariser Seine entdeckt
Die Wasserqualität der Seine in Paris hat sich nach massiven Investitionen erheblich verbessert. (Archivbild)
Zu Olympia in Paris gab es Streit, ob die Seine sauber genug für Wettschwimmen ist - nun entdecken Forscher drei bedrohte Muschelarten in dem Fluss. Kann ganz Paris bald wieder in der Seine baden?
10.02.2025
3 min.
Gericht fällt Urteil gegen Paar nach Tod von Ukrainerinnen
Im März 2024 wurde die Leiche der Mutter des damals fünf Wochen alten Babys bei Hockenheim am Rhein gefunden. (Archivbild)
Erst sollen sie die Großmutter getötet haben, dann die Mutter: Ein Ehepaar aus der Nähe von Heidelberg wollte laut Anklage eine gemeinsame Tochter - und soll dafür gemordet haben.
09.02.2025
3 min.
„Ich habe mich persönlich angegriffen gefühlt“: Warum ein Kamerad der Feuerwehr Lengefeld fast die Beherrschung verloren hat
Dieses Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Lengefeld ist 27 Jahre alt. Es kann neun Einsatzkräfte befördern und verfügt unter anderem über einen 600 Liter großen Wassertank. In den nächsten Jahren soll es ausgemustert werden.
Die Stadt Pockau-Lengefeld will ein neues Feuerwehrfahrzeug kaufen. Ein Stadtrat lehnt das ab. Sein Argument: „Die Feuerwehr fährt mit ihren Autos doch nur Parade vor den Bürgern.“
Thomas Wittig
Mehr Artikel