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Fußball
Teuer, aber ganz nah: Schweiz lockt deutsche EM-Fans

Bei der WM 2023 war vielen Anhängern der DFB-Frauen die Reise nach Australien zu weit, bei Olympia 2024 in Frankreich das Interesse überschaubar. Vor der EM in der Schweiz ist das jetzt alles anders.

Zürich/Nyon.

Die deutschen Fußballerinnen dürfen mit vielen Fans bei der Europameisterschaft rechnen und profitieren von der unmittelbaren Nähe zur Schweiz. Die meisten Eintrittskarten wurden nach UEFA-Angaben im Gastgeberland verkauft, gefolgt von Deutschland und England. Was EM-Zuschauer vor dem Turnier (2. bis 27. Juli) wissen müssen: 

Wie sieht es mit Tickets aus?

Die meisten Spiele sind laut UEFA bereits ausverkauft oder es gibt nur noch minimale Restkarten. Von den insgesamt 673.000 Eintrittskarten seien gut eine Woche vor Turnierbeginn über 570.000 vergeben. Rund 32.000 gehen noch an die Fans der teilnehmenden Teams in den K.-o.-Runden. Das Kontingent für die DFB-Spiele ist komplett vergriffen, der Verband rechnet mit rund 4.000 deutschen Fans pro Partie.

Falls über die Weiterverkaufsplattform Eintrittskarten für die 31 Spiele verfügbar werden, erscheinen sie täglich ab 11.00 Uhr online auf der EM-Website. Die Preise liegen zwischen 25 und 90 Schweizer Franken (rund 23 bis 85 Euro).

Welche Verkehrsmittel darf man mit einer Eintrittskarte nutzen?

Nach Angaben der UEFA können Ticketinhaber die öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz kostenfrei nutzen (2. Klasse) - am Spieltag zwischen ihrem Abfahrtsort im Land und dem Spielort.

Wo wird gespielt?

Im Gegensatz zur WM 2023 in Australien ist es ein Turnier der kurzen Wege, zumal die Spielorte in der Schweiz bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernetzt sind. Größte Arena ist der St. Jakob-Park in Basel mit einer Kapazität von 34.250 Besuchern. Dort findet unter anderem am 2. Juli das offizielle Eröffnungsspiel zwischen der Schweiz und Norwegen, ein Viertelfinale und das Endspiel am 27. Juli statt.

Weitere Austragungsorte sind Zürich, St. Gallen, Luzern, Bern, Genf, Sion und Thun. Das deutsche Team von Bundestrainer Christian Wück startet am 4. Juli in St. Gallen gegen Polen in die EM; weitere Gruppengegner sind Dänemark am 8. Juli in Basel und Schweden am 12. Juli in Zürich. 

Was ist mit Public Viewing und Fanzonen?

Vor allem in Zürich und Basel ist in den Fanzonen viel geboten, Public Viewing wird es bei allen EM-Spielen geben. Basel lädt ins Stadtzentrum ein, wo die Fans am Barfüsserplatz auch mit "Konzerten und Movie Nights" angelockt werden sollen, wie die Veranstalter mitteilen. Geöffnet hat die Fanzone dort vom 1. bis 27. Juli. In Zürich wird die Europaallee mit vielen Angeboten vom 2. bis 27. Juli zur "ZüriFanzone". Fanzonen gibt es auch in den anderen Städten, in St. Gallen (Marktgasse, 2. bis 13. Juli) allerdings ohne Public Viewing.

Wo haben die deutschen Spielerinnen ihr EM-Quartier? 

Der achtmalige Europameister hat seine Home Base durchgehend in Zürich in einem Hotel am Stadtrand und trainiert auf einem Sportgelände wenige Kilometer entfernt. Bei Spielen in einer anderen Stadt wird dort die Nacht vor dem Anpfiff verbracht, danach geht es aber direkt zurück nach Zürich.

Kann man beim Training des deutschen Teams zuschauen?

Eine für Fans öffentliche Übungseinheit ist laut DFB in der Vorrunde nicht geplant, alles Weitere offen. Für Medienvertreter ist das Training in der Regel in den ersten 15 Minuten zugänglich.

Worauf müssen sich die Fans einstellen? 

Die Lebenshaltungskosten sind nach Angaben des Statistisches Bundesamtes in der Schweiz um 51 Prozent teurer als in Deutschland. Ein Kaffee kann in einem Lokal locker umgerechnet 7 Euro kosten, ein Bier (0,3 Liter) ebenfalls. England-Star Georgia Stanway vom FC Bayern München klagte schon über die hohen Preise, auch für Flüge und Hotels, und äußerte nicht nur Mitleid für mitreisende Fans: Viele Spielerinnen müssten "tief in die Tasche greifen", um sicherzustellen, dass ihre Familien sie zur EM begleiten könnten.

Was sagen die DFB-Spielerinnen?

Die deutschen Fußballerinnen erklärten, dass Freunde und Angehörige teilweise nur zu den Spielen ins Nachbarland anreisen. Giulia Gwinn stammt vom Bodensee, die Schweiz ist "für uns ein Heimspiel", sagte die Kapitänin: "Meine Brüder, mein Freund werden da sein." Auch Routinier Sara Däbritz, 2013 beim bislang letzten EM-Titel schon dabei, freut sich ob der kurzen Anreise über viel Besuch: "Meine Mama wird dabei sein, mein Mann wird da sein, die Eltern von meinem Mann, Freunde. Das ist auch einfach extrem cool." (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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