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Trainerlegenden auf dem Eis von Olympiasieger überrascht

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Die Zweitauflage der ISU Skating Awards hat sich wegen Corona auf eine Auszeichnung beschränkt. Die wurde dafür gleich dreimal vergeben.

Detroit.

Die britischen Eistänzer Jayne Torvill und Christopher Dean sowie die Erfolgstrainer Tamara Moskwina und Alexei Mischin aus Russland haben für ihr Lebenswerk den ISU Lifetime Achievement Award erhalten. Verkündet wurden die Preisträger während einer digitalen Show, die live auf dem Youtube-Kanal der Internationalen Eislauf-Union übertragen wurde. Die Eistanz-Olympiasieger Charlie White und seine Ehefrau Tanith (Belbin) moderierten aus Detroit. Zugeschaltet waren bekannte Eiskunstläufer in den USA, Russland, Kanada, Japan, England und Italien.

Aufgrund der außergewöhnlich schwierigen Saison 2020/21, die pandemiebedingt zur Absage zahlreicher Veranstaltungen geführt hatte, entschied der Weltverband, in diesem Jahr nur den Lifetime Achievement Award zu verleihen. Gab es zur Premiere im vergangenen Jahr mit Kurt Browning einen Preisträger, wurden bei der zweiten Auflage gleich drei Pokale an lebende Legenden überreicht.

Jayne Torvill und Christopher Dean haben mit ihrem unsterblichen "Bolero", der ihnen 1984 olympisches Gold einbrachte, nicht nur den Sport revolutioniert, sie hoben auch den Eistanz auf eine ganz neue Ebene. Sie schufen einzigartige Programme als Aktive und später als Choreografen. Beide choreografierten unter anderem die Kür von Aljona Savchenko und Bruno Massot, mit der sie bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang im Paarlauf die Goldmedaille holten. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir nach so vielen Jahren noch immer in den Eiskunstlauf involviert sein würden, doch wir machen es weiterhin, und wir genießen es immer noch", sagte Christopher Dean.

Tamara Moskwina und Alexei Mischin, Ende der 1960er-Jahre erfolgreiche Paarläufer, arbeiten seit über 50 Jahren als Trainer und haben Generationen von Eiskunstläufern ausgebildet. Moskwinas Paare haben insgesamt 63 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gewonnen. Zuletzt holten ihre Schützlinge Anastassija Mischina/Alexander Galljamow WM-Gold in Stockholm. "Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Eiskunstlauf und mache es mit großer Freude. Ich liebe es, das Publikum nicht nur in meinem Land, sondern in der ganzen Welt glücklich zu machen", sagte Mos- kwina. "Ich denke, die Tatsache, dass ich diese Auszeichnung erhalten habe, zeigt, dass Fans und Sportverantwortliche auf der ganzen Welt diesen Beitrag schätzen." Auch Mischins Schüler wie Jewgeni Pljusch- tschenko und Jelisaweta Tuktamyschewa waren international sehr erfolgreich. Der Universitätsprofessor hat darüber hinaus viele Trainingsgeräte und -methoden entwickelt, die heute weltweit im Einsatz sind. "Dieses Auszeichnung spiegelt nicht nur mein Leben im Eiskunstlauf wider, sondern auch das Leben meiner Schüler, meiner Kollegen, meiner alten Freunde - derjenigen, mit denen ich dieses großartige und lange Leben in unserem Lieblingssport gelebt habe", kommentierte Mischin. Den beiden 80-Jährigen wurde die Trophäe während des Trainings im Jubileiny-Sportkomplex Sankt Petersburg verliehen. Überbringer war Olympiasieger Maxim Trankow, der sich den Trainern bei seinen Überraschungsbesuch in einem weißen Vollschutzanzug näherte, ausgerüstet mit Desinfektionsmittelkanister und Teleskop-Sprühlanze. Während sich die Eingeweihten amüsierten, wussten Moskwina und Mischin bis zum Schluss nicht, was da auf sie zukam. Umso größer war die Freude bei der Demaskierung und Preisübergabe.

Neben einem Video-Rückblick auf Höhepunkte der vergangenen Saison bekamen die Eiskunstlaufanhänger in der Show Exklusivinterviews und speziell arrangierte Programme mit einigen der größten Athleten aus der ganzen Welt geboten. Der dreimalige Weltmeister Nathan Chen (USA) kam ebenso zu Wort wie Rika Kihira und Vizeweltmeister Yuma Kagiyama (Japan). Maxim Trankow, mit Tatjana Wolossoschar Paarlauf-Olympiasieger 2014 und Weltmeister 2013, gewährte einen Blick hinter die Kulissen, als er im Nowogorsker Trainingscamp von Eteri Tutberidze Kurzinterviews mit Weltmeisterin Anna Schtscherbakowa, Aljona Kostornaja, Alexandra Trussowa und Kamila Walijewa führte. Der britische Songwriter James Morrison spielte einen seiner größten Hits, "Wonderful World", in einer Akustikversion, Paarläufer Eric Redford steuerte eine Eigenkomposition bei.

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