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Superstar Lionel Messi und Inter Miami vergaben in der zweiten Hälfte zahlreiche Möglichkeiten.
Superstar Lionel Messi und Inter Miami vergaben in der zweiten Hälfte zahlreiche Möglichkeiten. Bild: Lynne Sladky/AP/dpa
Fußball
Trotz Messi: Wenig Spektakel zum Auftakt der Club-WM

Zwei Oldies stehlen Weltstar Lionel Messi im Eröffnungsspiel der Club-WM im XXL-Format die Show - anders als befürchtet aber vor fast vollen Rängen. Die Lage in den USA bleibt derweil angespannt.

Miami.

Keine Treffer, aber eine pompöse Eröffnungsfeier und viele Superstars auf der Tribüne in Miami: Der Start der von der FIFA proklamierten "neuen Ära" mit dem XXL-Format der umstrittenen Club-Weltmeisterschaft hat in den USA in politisch brisanten Zeiten zumindest für ein kleines Spektakel gesorgt. Das torlose Auftaktspiel zwischen Weltstar Lionel Messis Inter Miami und Al-Ahly aus Ägypten bot zwar gute Unterhaltung, allerdings spielten nur zwei Torhüter-Oldies auf höchstem Niveau.

Weltmeister-Kapitän Messi zeigte vor den Augen der Fußball-Elite wie Italiens Roberto Baggio, Christo Stoitschkow aus Bulgarien oder Brasiliens Ronaldo nur selten sein Können. Dennoch hätte es kurz vor Schluss mit einem seiner typischen Schlenzer fast ein Happy End für seine Fans gegeben, Al-Ahlys Keeper Mohamed El-Shenawy (36) parierte glänzend.

Feuerwerk zum Auftakt der Club-WM.
Feuerwerk zum Auftakt der Club-WM. Bild: John Raoux/AP/dpa

Vor dem Anpfiff hatte es eine große Show gegeben: Feuerwerk, Gesang und Tanz heizten die Zuschauer in Miami ein. Beim Einlaufen der einzelnen Spieler untermalt von der neuen FIFA-Hymne "Desire" von Musik-Star Robbie Williams wurde es vor allem bei Messi laut. 

Der Blick auf die Ränge dürfte FIFA-Präsident Gianni Infantino erleichtert haben. Zwar reichte es nicht für das von ihm erhoffte "volle Stadion" in der 65.000 Plätze fassenden Heimstätte des NFL-Teams der Miami Dolphins, die befürchteten leeren Tribünen bewahrheiteten sich aber nicht - 60.927 Zuschauer kamen. Die Atmosphäre war vor allem wegen der Al-Ahly-Fans WM-tauglich. "Es fühlte sich an, als würden wir in Kairo spielen", schwärmte Trainer Jose Riveiro.

Torhüter-Oldie überragt

Sein Verein verzweifelte vor allem in der ersten Hälfte: nicht an Messi, nicht an Luis Suarez, nicht an Sergio Busquets, sondern an Torhüter Oscar Ustari. Der 38 Jahre alte Argentinier brachte den Gegner mit mehreren Paraden zur Verzweiflung. Trezeguet scheiterte am Routinier kurz vor der Pause vom Elfmeterpunkt. "Er hat uns am Leben gehalten", betonte Miamis Trainer Javier Mascherano über den Schlussmann. Ustari selbst erklärte: "Hier geht es mehr um das Team als um Heldenrollen."

Inter Miami und Al-Ahly zählen nicht zu den Kandidaten für den Gewinn der Club-WM.
Inter Miami und Al-Ahly zählen nicht zu den Kandidaten für den Gewinn der Club-WM. Bild: Lynne Sladky/AP/dpa

Beide Mannschaften gelten nicht als Kandidaten für den Triumph beim XXL-Turnier in den Vereinigten Staaten. Der Titel lohnt sich: Bis zu 125 Millionen US-Dollar kann der neue Club-Weltmeister an Prämien kassieren. 32 Mannschaften sind am Start, darunter der FC Bayern und Borussia Dortmund aus der Bundesliga.

Das Endspiel steigt am 13. Juli in East Rutherford. Das Stadion der NFL-Clubs New York Giants und New York Jets wird auch 2026 bei der ersten Fußball-WM mit 48 Nationalteams in den USA, Kanada und Mexiko Schauplatz des Endspiels sein.

Große politische Sorgen ein Jahr vor der WM

Die Stimmung ein Jahr vor dem kontinentalen Turnier ist in Amerika derzeit äußerst angespannt. US-Präsident Donald Trump polarisiert einmal mehr aufgrund seiner verschärften Einreiseregeln, auch für Fußball-Fans. Beim Eröffnungsspiel im US-Bundesstaat Florida blieb das ohne Auswirkungen, größere Protestaktionen gab es nicht. 

Anders dagegen in den vielen Großstädten wie Los Angeles oder New York. An Trumps 79. Geburtstag, den er in Washington bei einer Parade zum 250-jährigen Bestehen der US-Armee verbrachte, waren Hunderttausende Demonstranten wegen der Einwanderungspolitik unter dem Motto "No Kings" auf der Straße.

Auswirkungen bereits bei der Club-WM

Infantinos Beteuerungen, dass sich Fans aus aller Welt in Amerika "sicher und willkommen" fühlen können, erweisen sich bereits jetzt als hinfällig. Für Menschen aus dem Iran oder möglicherweise aus Venezuela bleibt die Fußball-WM 2026 wohl unerreichbar.

Die Behörden berufen sich bei ihrer Politik auf Sicherheitsaspekte. So sollen auch mögliche Gewalttäter ausgesperrt werden. Für die Club-WM hat die argentinische Botschaft Listen mit den Namen von mehreren Tausend potenziellen Hooligans des Bayern-Gegners Boca Juniors vorgelegt. Sie sollen für die Club-WM kein Visum erhalten. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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