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Roberto Martínez weist als Nationaltrainer Portugals eine starke Bilanz auf
Roberto Martínez weist als Nationaltrainer Portugals eine starke Bilanz auf Bild: Scott Heppell/AP/dpa
Fußball
Trotz starker Zahlen: Portugal im Trainer-Dilemma

Roberto Martínez weist als Nationaltrainer Portugals bislang eine hervorragende Bilanz auf. Das Problem: Die Statistik scheint vor dem Duell mit Deutschland kaum jemanden zu interessieren.

Lissabon.

Eigentlich könnte alles so schön sein. Zumindest für Roberto Martínez, wenn alle endlich mal auf die Zahlen schauen würden. "Wir haben die höchste Anzahl an Siegen, Toren und Fußball-Spektakeln in der Geschichte unserer Nationalmannschaft", sagte der Trainer der Portugiesen kürzlich. "Das sind die wichtigen Daten für den Trainer." Nur für die Öffentlichkeit offenbar nicht. Denn die sieht die Entwicklung der Seleção um ihren alternden Superstar Cristiano Ronaldo bei weitem nicht so positiv wie die von Martínez immer wieder zitierten Zahlen. 

Aber erst mal zurück zu den Fakten: 28 Spiele hat der Spanier mit den Portugiesen bislang absolviert, 20 davon gewonnen, jeweils vier gingen verloren oder Remis aus. Vor dem Nations-League-Halbfinale gegen Deutschland am Mittwoch (21.00 Uhr) sind das tatsächlich Bestwerte, kein Nationaltrainer vor Martínez schnitt in dieser Zeitspanne besser ab. Hinzu kommt, dass die Portugiesen unter Martínez in diesen nicht mal 30 Spielen bislang fast 80 Tore erzielten. All das sind Werte einer Top-Nation. Wenn da nicht dieses "Aber" wäre. 

Kritik an der ideenlosen Spielweise

Denn es gibt nicht wenige Fans, die sich unter anderem die Frage stellen: Wäre da nicht eigentlich noch mehr drin? Nicht unbedingt, was die Ergebnisse angeht. Sondern die Art und Weise, wie sie zustande kommen. Was den Kritikern fehlt, ist eine klare taktische Linie. Also Spektakel nicht nur auf dem Statistikzettel, sondern auch auf dem Spielfeld. Was zu der zweiten Frage führt, die von Fans und Medien immer wieder diskutiert wird: Wofür steht Martínez eigentlich? Angesichts des in allen Mannschaftsteilen hochklassig besetzten Kaders gibt es aus ihrer Sicht zu selten auch hochklassigen Fußball.

Hier lohnt ein Blick auf Paris Saint-Germain. Beim neuen Champions-League-Sieger spielten Nuno Mendes, João Neves und Vitinha auch im Finale tragende Rollen, vom eher biederen Stil Portugals ist der Pariser "Fußball total" aber weit entfernt. Neves war bislang nicht mal Stammspieler in der Seleção. Weil da eben noch Spieler wie Bruno Fernandes, Bernardo Silva oder Rafael Leão sind. Und natürlich auch der mittlerweile 40-jährige Ronaldo, den nicht wenige Portugiesen lieber im Ruhestand als in der Startelf sehen würden. Wo man wieder bei Martínez wäre, der Ronaldo ja immer wieder aufstellt.

Roberto Martínez (Mitte) steht fest zu Cristiano Ronaldo
Roberto Martínez (Mitte) steht fest zu Cristiano Ronaldo Bild: Arne Dedert/dpa

Was tun mit Cristiano Ronaldo?

Für den Trainer selbst ist und bleibt es ein Dilemma. Auf der einen Seite trifft Ronaldo auch im Nationalteam noch immer regelmäßig. Andererseits arbeitet er vergleichsweise wenig für die Mannschaft und nimmt aufstrebenden Spielern wie Neves und Co. den Platz weg. 

"Das größte Problem besteht nicht darin, Ronaldo in der portugiesischen Mannschaft zu halten. Sondern darin, ob der Trainer den Mut hat, ihm zu sagen, wann er ein Spiel von der Bank aus beginnen soll", sagte der ehemalige französische Top-Spieler Emmanuel Petit zuletzt. 

Einen Mut, den Martínez zwar nur die allerwenigsten portugiesischen Experten bisher öffentlich absprechen, der aber zumindest von den Medien immer wieder angezweifelt wird. Mehr aber auch nicht. Schließlich geben die Zahlen dem Trainer trotz aller Kritik recht. Bislang. Denn erst das Deutschland-Spiel wird zeigen, ob das auch so bleibt. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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