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Oscar Piastri (r) ist der Mann der Stunde in der Formel 1.
Oscar Piastri (r) ist der Mann der Stunde in der Formel 1. Bild: Rebecca Blackwell/AP/dpa
Formel 1
Trotz Unwetterwarnung: Piastri in Miami ganz cool

Miami bietet packende Rad-an-Rad-Duelle. Vor allem dank Max Verstappen. Mega abgezockt ist mal wieder der WM-Führende Oscar Piastri vor seinem McLaren-Teamkollegen.

Miami.

WM-Spitzenreiter Oscar Piastri hat sich nicht mal von einer Blitzeinschlag-Drohung aus der Ruhe bringen lassen und hat in Miami sein drittes Formel-1-Rennen nacheinander gewonnen. Nach einem beinharten Zweikampf mit Weltmeister Max Verstappen eroberte der Australier im McLaren die Führung in Florida und baute mit dem sechsten Karrieresieg seinen Vorsprung im Fahrerklassement aus.

"Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis", sagte Piastri, der im Ziel eine kleine Tanzeinlage wagte und Freundin Lily ein Küsschen aufdrückte. "Vor zwei Jahren waren wir hier das langsamste Team, wir wurden zweimal überrundet", erinnerte er an die Entwicklung bei McLaren. "Jetzt haben wir das Rennen mit 35 Sekunden Vorsprung gewonnen."

Piastris Stallrivale Lando Norris sicherte sich einen Tag nach seinem Sprint-Erfolg Platz zwei. In der WM-Wertung liegt der Vorjahresgewinner von Miami nun 16 Punkte hinter dem Spitzenmann. "Es ist nie das beste Gefühl Zweiter zu sein", räumte Norris ein. "Ich habe den Preis dafür bezahlt, dass ich heute nicht gut genug gearbeitet habe, aber ich bin trotzdem glücklich."

Jungvater Verstappen verpasste wenige Tage nach der Geburt von Tochter Lily im Red Bull das Podest. Der Pole-Mann wurde hinter Mercedes-Fahrer George Russell nur Vierter mit weiter über einer halben Minute Rückstand auf die Spitze. Kick-Sauber-Pilot Nico Hülkenberg blieb als 14. zum fünften Mal am Stück ohne Punkte.

Drohende Unwetter zwangen die Regelbehörde dazu, mehr als zwei Stunden vor dem Rennstart ein Protokoll herauszugeben, sollte die Strecke wegen Blitzeinschlags evakuiert werden müssen. Die Wetter-Prognose trat am Ende nicht ein, sicher ist aber schließlich sicher. 

In Lego-Autos auf der Fahrerparade

Im Chaos-Sprint am Samstag auf regennasser Strecke hatten Fernando Alonso im Aston Martin und Williams-Fahrer Carlos Sainz noch Unfälle gehabt. Norris war da ganz cool geblieben und sicherte sich die acht Punkte für den Sieg.

Auf der Fahrerparade herrschte kindlich-ausgelassene Stimmung. Verstappen & Co. hatten sichtlich riesigen Spaß, in Lego-Autos mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h um den Kurs zu schleichen. Miami, das bis 2041 im Formel-1-Kalender bleibt, hat eben immer was zu bieten.

Lando Norris war im Chaos-Sprint von Miami richtig cool.
Lando Norris war im Chaos-Sprint von Miami richtig cool. Bild: Rebecca Blackwell/AP/dpa

In der Qualifikation für den Grand Prix war dann aber Verstappen nicht zu schlagen. Der frisch gebackene Vater verwies hauchdünn Norris auf den zweiten Platz. "Vater zu sein, macht mich auf keinen Fall langsamer. Jeder, der sowas behauptet, kann das streichen", betonte Verstappen, der im Sprint wegen einer Zeitstrafe nur 17. geworden war.

Die 170 Meter bis zur ersten Kurve meisterte der viermalige Champion im Rennen souverän, verbremste sich aber dann. Norris wähnte seine Chance zum Überholen, verließ dabei aber die Strecke. Die Rennkommissare sahen keinen Grund, den Vorfall weiter zu untersuchen.

"Er muss sich das verdienen"

Diese Gelegenheit nutzte Mercedes-Neuling Kimi Antonelli, der sich mit gerade einmal 18 Jahren und 250 Tagen die Pole für den Sprint gesichert hatte, und nahm die Verfolgung auf Verstappen auf.

Piastri überholte den italienischen Teenager jedoch und wollte auch den Red-Bull-Star von der Spitze verdrängen. Doch Verstappen wehrte sich - und wie! "Er muss sich das verdienen", funkte die Red-Bull-Box an ihren Chefpiloten. Piastri musste seine Reifen strapazieren und verbremste sich sogar. Das spielte Verstappen in die Karten, doch in Runde 14 setzte sich Piastri an die Spitze.

Der Weltmeister hatte nun Norris im Rückspiegel. Und auch der Engländer, der im vergangenen Jahr in Florida seinen Formel-1-Premierensieg gefeiert hatte, musste sich abmühen. In Runde 19 war aber auch Norris an Verstappen vorbei.

Max Verstappen bestritt sein erstes Rennen seit der Geburt seiner Tochter.
Max Verstappen bestritt sein erstes Rennen seit der Geburt seiner Tochter. Bild: Rebecca Blackwell/AP/dpa

Piastri konnte an der Spitze sein Privatrennen fahren und baute den Vorsprung aus. Und das, obwohl der Australier noch nach der Qualifikation geklagt hatte, seinen Rhythmus nicht finden zu können.

Hamilton stänkert bei Ferrari

Verstappen ließ sich in der 27. von 57 Runden die harten Reifen aufziehen. Er musste in die Offensive gehen. Zwei Umläufe darauf fertigte McLaren während eines Virtuellen Safety Cars in einem Doppel-Stopp mühelos erst Piastri und dann Norris ab. Auch sie bekamen die harten Mischungen.

Stars wie Hollywoodschauspieler Michael Douglas oder Sänger Seal sahen mit an, wie Piastri weiter das Tempo diktierte. Und sie sahen, wie Lewis Hamilton gegen seinen Ferrari-Stallrivalen Charles Leclerc stänkerte, weil er von ihm im vorderen Mittelfeld vorbeigelassen werden wollte.

"Mensch, Leute! Das ist kein gutes Teamwork. Mehr sage ich nicht!", regte sich der Engländer auf, ehe er dann doch den Monegassen überholen durfte, kurz vor dem Ende den Platz aber wieder zurücktauschen musste. An der Spitze raste Piastri derweil weitgehend stressfrei seinem nächsten Erfolg entgegen. In zwei Wochen geht es für den Formel-1-Tross in Imola weiter. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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