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Formel 1
Verstappen von McLaren deklassiert: "Wir sind besorgt"

McLaren gibt zum Start ins Formel-1-Jahr klar das Tempo vor. In China gewinnt Oscar Piastri vor Lando Norris. Weltmeister Max Verstappen hat im Red Bull große Sorgen, Ferrari wird disqualifiziert.

Shanghai.

Oscar Piastri und Lando Norris verspritzten nach dem souveränen McLaren-Doppelerfolg in China noch Champagner, da war Max Verstappens schwächelnder Red-Bull-Rennstall schon bei der Aufarbeitung. Nach Jahren der Dominanz droht der viermalige Formel-1-Weltmeister schon früh in der Saison den Anschluss zu verlieren. Im Kampf um die Podiumsplätze in Shanghai war Verstappen als Vierter 16,6 Sekunden hinter Piastri chancenlos, obwohl er fahrerisch keine Fehler machte. Der fünfte WM-Titel ist weit entfernt.

"Wir müssen uns verbessern, denn wir sind derzeit nur die Nummer vier", sagte Verstappen. Der 27-Jährige sieht McLaren, Mercedes und Ferrari im Vorteil. Vor allem zu Beginn war der Niederländer ohne Chance, das änderte sich erst spät mit dem Wechsel auf die harten Reifen. "Wir brauchen schon noch Arbeit. Von der Pace her, von der Balance im Auto. Wir arbeiten da voll dran", sagte Verstappen: "Aber es ist schwierig zu sagen, wann es besser wird. Aber natürlich hoffentlich schon in Japan."

Piastri und Norris in China unschlagbar

Bevor in Suzuka in zwei Wochen der dritte Saisonlauf ausgetragen wird, gibt es bei Red Bull schon eine Krisensitzung. Im Hauptquartier des Rennstalls im englischen Milton Keynes wird darüber gesprochen, wie und vor allem wann das Auto verbessert werden kann. "Wir sind besorgt, aber es ist nicht so, dass wir die Flinte schon ins Korn werfen würden", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. Bis es technische Verbesserungen gibt, muss es das Ziel sein, "so viele Punkte wie möglich mitzunehmen", sagte der 81 Jahre alte Österreicher.

Ohne Chance auf einen Podiumsplatz: Weltmeister Max Verstappen.
Ohne Chance auf einen Podiumsplatz: Weltmeister Max Verstappen. Bild: Alex Plavevski/Pool EPA/AP/dpa

In der vergangenen Saison wurde Verstappen wegen des vor allem zu Saisonbeginn überlegenen Autos Weltmeister, später im Jahresverlauf kam die Konkurrenz stärker auf. WM-Spitzenreiter Norris, der den Auftakt in Australien gewann, und Teamkollege Piastri scheinen einen großen Vorsprung zu haben, das zeigten sie mit ihren souveränen Fahrten in Shanghai erneut. Dahinter wurde George Russell im Mercedes schon wieder Dritter. In der Gesamtwertung ist Verstappen mit acht Punkten Rückstand aber immer noch Zweiter.

Vorzeitiger Abschied Verstappens wohl möglich

Doch für den ehrgeizigen Dauersieger der Vergangenheit ist das zu wenig. Marko deutete bereits an, dass ein frühzeitiger Abgang des Champions vor dessen eigentlichem Vertragsende nach der Saison 2028 möglich scheint. "Der Max möchte ein Auto haben, mit dem er gewinnen kann. Und wenn wir ihm das nicht hinstellen können – denn es gibt natürlich auch Performance-Klauseln - dann wird es schwierig werden", sagte Marko. Was passieren muss, dass Verstappen bei Red Bull früher gehen kann, ist nicht bekannt.

"Ich würde mich nicht wundern, wenn da im Hintergrund schon Verhandlungen mit anderen Teams laufen", sagte auch Sky-Experte Ralf Schumacher. Mercedes soll angeblich ein mögliches Ziel sein, auch wenn Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagte, dass es derzeit "keinen Austausch" mit Verstappen gibt: "Wir stehen zu unseren Fahrern." Auch Aston Martin gilt als möglicher Kandidat, wenn Red Bull in den kommenden Monaten nicht die Wende schafft und Verstappen zufrieden ist.

Wer soll McLaren schlagen?

"McLaren ist das Team, dass es zu schlagen gilt. Mehr war für uns nicht drin", sagte der Brite Russell, der im Silberpfeil noch am nächsten an Piastri und Norris herankam. Nach seinem dritten Grand-Prix-Sieg sprach der 23-jährige Australier Piastri von einem "unglaublichen Wochenende". Am Samstag hatte er sich erstmals die Pole Position gesichert. "Das Auto hat sich super angefühlt. Ich bin einfach stolz, weil das ein sehr verdienter Sieg war", sagte er. 

Viel deutet darauf hin, dass es nun ein teaminternes Duell um den Fahrertitel gibt, allerdings sind noch 22 der 24 Rennen bis zum Saisonende am 7. Dezember in Abu Dhabi zu fahren. "Er hat den Sieg verdient, ich bin glücklich mit dem zweiten Platz. Das sind gute Punkte für das Team", sagte Norris. In der Konstrukteurswertung liegt McLaren (78 Punkte) schon deutlich vor Mercedes (53) und Red Bull (36).

Verstappen-Teamkollege soll Rauswurf drohen

Bitter für Verstappen: Alle Red-Bull-Punkte kommen von ihm. Der neue Teamkollege Liam Lawson ist bislang eine Enttäuschung. Der Nachfolger des Mexikaners Sergio Pérez wurde in der Qualifikation Letzter und holte auch im zweiten Saisonlauf als 15. fernab der Top Ten keine WM-Punkte. Es wird bereits spekuliert, dass der 23-jährige Neuseeländer schnell wieder ausgetauscht wird, ansonsten rückt auch der Gewinn der Team-WM schnell in weite Ferne.

Auf diesen Erfolg schaut eigentlich auch Ferrari, der Traditions-Rennstall musste aber einen ganz bitteren Rückschlag verkraften. Nach den Plätzen fünf und sechs wurden Charles Leclerc und Lewis Hamilton am Sonntag nachträglich disqualifiziert. Der 40 Jahre alte Rekordweltmeister Hamilton, der am Samstag noch regelkonform den Sprint gewonnen hatte, verlor seine Position wegen zu stark abgenutzter Gleitschutzplatten.

Leclerc darf seinen fünften Rang nicht behalten, da sein Wagen das nötige Mindestgewicht von 800 Kilogramm um ein Kilo unterschritt. Für den gleichen Regelverstoß wurde auch der Franzose Pierre Gasly von Alpine bestraft. Gasly verliert den elften Rang, weil auch sein Wagen nur 799 Kilogramm gewogen hatte. Die dahinter platzierten Piloten rücken in der Rennwertung nun entsprechend nach vorn. Deswegen wird der Rheinländer Nico Hülkenberg, der eigentlich nur als 18. ins Ziel kam, am Ende als 15. gewertet. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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