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Weltklasse-Wolff führt Kiel zum Pokal-Triumph

Das 50. Pokal-Endspiel im Handball lebt lange von der Spannung. Am Ende gibt es einen altbekannten Sieger.

Köln.

Als der 13. Pokal-Triumph des THW Kiel bei der 50. Jubiläumsausgabe perfekt war, wurde der überragende Matchwinner Andreas Wolff von seinen jubelnden Teamkollegen fast zu Boden gerissen. Dank einer Weltklasse-Vorstellung des Nationaltorwarts setzte sich der Rekordsieger im Endspiel beim Final Four in Köln gegen die MT Melsungen mit 28:23 (10:9) durch und zerstörte den Traum der Nordhessen vom ersten nationalen Handball-Titel in der Vereinsgeschichte.

"Es ist unbeschreiblich. Ich empfinde einen maximalen Stolz auf die Mannschaft. Sie hat eine tolle Moral bewiesen", sagte THW-Trainer Filip Jicha und fügte hinzu: "Ich bin erleichtert, dass wir gewonnen haben, damit ich nicht in die enttäuschten Gesichter meiner Kinder schauen muss."

Nachdem Wolff den Pokal im Konfettiregen inmitten seiner Teamkollegen in die Höhe gereckt hatte, sehnte sich der Matchwinner nach Ruhe. "Ich bin froh und glücklich und würde das jetzt gerne erst einmal sacken lassen, um es zu begreifen", sagte der THW-Torwart.

Wolff macht den Unterschied

Vor 19.750 Fans in der ausverkauften Lanxess Arena war Rückraumspieler Eric Johansson mit sieben Toren bester Werfer für die Kieler, die auch in der Meisterschaft und in der European League noch Titelchancen besitzen. Das gilt auch für den Rivalen aus Melsungen, bei dem Elvar Jönsson mit fünf Treffern erfolgreichster Schütze war. Den dritten Platz hatte sich zuvor überraschend Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten durch ein 32:31 gegen die Rhein-Neckar Löwen gesichert. 

Der THW, der sich am Vortag in einem dramatischen Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 32:31 nach Verlängerung durchgesetzt hatte, erwischte in seinem insgesamt 16. Pokal-Endspiel den besseren Start. Nach neun Minuten führten die Kieler mit 4:1, weil Melsungen zunächst keine Lösungen gegen die kompakte Abwehr des Rivalen fand.

Zudem war Wolff in den gesamten 60 Minuten ein starker Rückhalt seines Teams. Der 34-Jährige brachte es am Ende auf insgesamt 16 Paraden. "Andi war Weltklasse", lobte selbst Melsungens Rechtsaußen Timo Kastening und fügte enttäuscht hinzu: "Leider haben den ersten Titel wieder nicht geschafft."

War mit 16 Paraden überragender Mann im Pokal-Finale: Kiels Torwart Andreas Wolff.
War mit 16 Paraden überragender Mann im Pokal-Finale: Kiels Torwart Andreas Wolff. Bild: Marius Becker/dpa

Kiel nur einmal im Rückstand

In den ersten 18 Minuten gelangen den Nordhessen, die zum dritten Mal im Endspiel standen, nur vier Tore. Dass der Bundesliga-Tabellenzweite zu diesem Zeitpunkt nicht schon aussichtslos im Hintertreffen lag, hatte er seinem ebenfalls überzeugenden Torhüter Nebojsa Simic zu verdanken. 

In der Schlussphase der ersten Halbzeit fand auch die MT ihren Rhythmus und kam nach einem 6:10 mit einem 3:0-Lauf bis zur Pause wieder auf ein Tor heran und nach Wiederbeginn beim 12:11 sogar zur ersten Führung im Spiel. Doch der THW ließ sich davon nicht beeindrucken.

Zwar stand die Partie auch in der Folge ganz im Zeichen beider Torhüter, die sich immer wieder mit Glanztaten auszeichneten. Dennoch schlug das Pendel Mitte der zweiten Halbzeit zugunsten der Kieler aus, die sich erstmals auf vier Tore absetzen konnten. 

Gegen die physisch starke Abwehr des Rekordmeisters gab es für Melsungen in dieser Phase kaum noch ein Durchkommen. Knapp zehn Minuten vor Schluss befand sich der THW beim 23:18 auf der Siegerstraße, von der er sich auch dank eines weiter überragenden Wolff nicht mehr abbringen ließ. 

Emotionaler Sieg für Wiencek

So durfte Kreisläufer Patrick Wiencek nach dem letzten Pokal-Auftritt seiner Karriere mit seinen Teamkollegen ausgelassen den verdienten Sieg bejubeln. "Es ist unglaublich. Ich bin enorm erleichtert, denn wir wollten diesen Pokal unbedingt gewinnen. Jetzt haben wir ihn", sagte Wiencek. Auch Kapitän Domagoj Duvnjak freute sich für den 36-Jährigen mit: "Er hat es so sehr verdient." (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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