Hielten die Angreifer Daniela Beyers Lautschrift für Geheimbotschaften?
Chemnitz/Kabul. Die Tränen standen vielen Besuchern nicht nur in den Augen. Zahlreiche Gäste ließen ihnen freien Lauf. An den Gottesdienst, der in der Vorwoche im Chemnitzer Ortsteil Wittgensdorf stattfand, erinnert sich Gemeindereferent Pierre Große als "einen der traurigsten" überhaupt. Seine Predigt hatte er am Vortag ergänzen müssen - aus aktuellem Anlass: Gott habe "Daniela mit der Gabe der wissenschaftlichen Erschließung von Sprachen" beschenkt. Bei der Übersetzung von Unterrichtsbüchern habe sie geholfen, als Entwicklungshelferin gearbeitet. Sie war "zuletzt als Übersetzerin gemeinsam mit dem ermordeten Augenärzte-Team unterwegs. Ihr Tod macht viele von uns betroffen." Das gab Große der Gemeinde mit. Inzwischen vermutet Große, dass es genau diese Begabung war, die die 35-jährige Chemnitzerin Daniela Beyer das Leben kostete.