Ernstfall oder Scherz: Anruf bei Plauener Babyklappe gibt Rätsel auf
„Ich will das Drecksviech loswerden“: Was nach dem mysteriösen Anruf einer Mutter und eines aggressiven Mannes am späten Samstagabend bisher bekannt ist.
Plauen.Cathrin Schauer-Kelpin ist seit dem späten Samstagabend beunruhigt. Eine Anruferin hatte mit unterdrückter Nummer um Hilfe gebeten - auf der Privatnummer der Chefin des Plauener Sozialvereins Karo. Dieser unterhält die Babyklappe „Käferle“ am Unteren Bahnhof 2.
Die Frau könne ihr Kind nicht behalten. „Auf meine Nachfragen meldete sich ein Mann, der vorgab, ihr Mann zu sein und wörtlich sagte: ‚Ich will das Drecksviech loswerden‘“, so Schauer-Kelpin. Das Kind sei in Plauen und ein Jahr alt. Dann sei aufgelegt worden.
War alles nur ein geschmackloser Scherz?
Bei der Polizei seien bislang keine Hinweise eingegangen, heißt es auf „Freie Presse“-Nachfrage. Wie der Diensthabende des Zwickauer Reviers, Carsten Gürtler, sagt, sei die Nummer des Anrufers aus technischen Gründen nicht ermittelbar. Wer Infos geben kann, wendet sich an die Polizei unter Ruf 03741 140.
In sozialen Netzwerken wird spekuliert. Man frage sich zum Beispiel, woher die Anruferin den Privatkontakt hat. „Ich gehe sehr bedacht damit um“, so Schauer-Klepin. War etwa alles ein geschmackloser Scherz? Es kommt wohl durchaus vor, dass mit dem ernsten Thema Schabernack getrieben werde, so ein Babyklappe-Mitarbeiter auf Nachfrage. Schauer-Kelpin aber beharrt: „Die Frau klang verzweifelt.“
Die Babyklappe existiert seit 2008. Dreizehn Neugeborene haben schon eine zweite Chance bekommen. (sasch)