Vor Ostern ist es in vielen Haushalten Brauch, Eier auszupusten, um dann die Wohnung damit zu dekorieren. In der Schüssel bleiben aber Eigelb und Eiweiß in großen Mengen übrig. Die Reste lassen sich lecker verwerten.
Berlin (dpa/tmn) - In den Tagen vor Ostern sitzen an deutschen Küchentischen viele mit hochrotem Kopf: Mit beherztem Pusten versuchen sie, aus einem Ei durch feine Löcher am oberen und unteren Ende den Inhalt hinauszubefördern. Die Eierschale wird danach liebevoll bemalt - doch was tun mit Eigelb und Eiweiß?
«Eier sind so vielseitig verwendbar», sagt Rose Carrarini. Die Britin ist Inhaberin einer Bäckerei in Paris und Autorin eines Kochbuchs zu Eiern. Sie können gekocht, pochiert, gerührt, gebacken, eingelegt oder in Broten und Kuchen verarbeitet werden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin rät, rohe Eier möglichst schnell zu verarbeiten und bis dahin bei höchstens sieben Grad in geschlossenen Behältern zu kühlen. Nun landen beim Auspusten allerdings zwangsläufig immer Eigelb und Eiweiß zusammen in der Schüssel. Damit sind Rezepte ausgeschlossen, bei denen Eiweiß und Eigelb sorgfältig getrennt werden sollten.
Das ist aber beispielsweise bei Eierstich als Suppeneinlage auch gar nicht erwünscht. Dafür sollte man ein Ei in ein Schüsselchen auspusten. Holger Zurbrüggen, Küchenchef und Inhaber des Restaurants «Balthazar» in Berlin, gibt die gleiche Menge Milch hinzu, fügt ein wenig Muskat und Salz hinzu und verquirlt alles mit dem Schneebesen. Den Mix füllt er in ein vorher gut gebuttertes Souffléförmchen und zieht Klarsichtfolie darüber.
In einem Topf erwärmt er dann Wasser und setzt das Förmchen hinein. «Das Wasser darf nicht kochen, sondern muss kurz unter dem Siedepunkt gehalten werden», betont der Spitzenkoch. Nach etwa 20 Minuten ist die Masse gestockt. «Wenn die Oberfläche in der Mitte nicht mehr wackelt, ist der Eierstich fest.» Das Förmchen sollte nun in kaltem Wasser abgeschreckt werden, dann fährt man mit einem Messer am Rand entlang, hebt den Eierstich heraus und schneidet ihn klein.