Wie es mit der Johannisvorstadt weitergeht
Erschienen am 17.04.2019 8 Kommentare
Auf dem Platz an der Ecke Bahnhofstraße/Augustusburger Straße parken immer noch Autos - Dabei stand ein Baubeginn 2019 in Aussicht
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Schaut Euch mal die Bilder vom alten Chemnitz, von einer alten europäischen Stadt.
Das ist kleinteilig. Viele schlanke Häuser, jedes mit einem anderen Eigentümer.
Viele Bürger, die Verantwortung für ihr Haus tragen. Und für ihre Stadt.
Das entscheidende Kriterium ist die Eigentumsstruktur.
Eigentumswohnungen sind auch gut, aber nur dann, wenn die Eigentümer in ihrer Wohnung wohnen und nicht in München oder Stuttgart.
Was ist denn neoliberales Planen und bauen?
Wenn es das tatsächlich gibt, wie wurde es denn überwunden?
Woher kommt denn Nutzungsmischung?
Die Stellplatz-Situation soll durch Tiefgaragen ergänzt werden.
Soweit ich mich richtig erinnere, im Bereich Johannisvorstadt mit zwei unterirdischen Etagen. Der Bauherr von Simmel hält sicher weiterhin an einen Parkhaus an Seite der Augustusburger Straße fest.
Ich finde es löblich vom Stadtrat, dass man ansprechende Fassaden haben will, die sich in die Innenstadt einfügen.
Noch immer stelle ich mir die Frage, ob es dem Tietz und seinen Museen gut tut, wenn es keinen Parkplatz mehr gibt. Eine Freifläche für Events, die das Haus attraktiver machen, wäre bestimmt auch nicht schlecht gewesen. Die Zeit wird zeigen, ob sich die Bebauung aller Lücken positiv auswirken wird.
Der Begriff Vorstadt befördert die Vorstellung eines lebendigen, nutzungsgemischten Wohnquartiers, wovon das geplante Gebiet meilenweit entfernt sein dürfte: ein Kerngebiet beinhaltet keine Wohnungen, die ein solches Areal üblicherweise prägen und zu einer Belebung außerhalb der Geschäftszeiten beitragen könnten. Die bauliche Revitalisierung an dieser Stelle ist grundsätzlich vollkommen richtig, aber was entstehen wird, setzt das Chemnitzer Nebeneinander von Funktionen fort. Es ist ein Zeugnis unmotivierten Städtebaus ohne integrierten Ansatz, Nachhaltigkeitszielen oder über Äußerlichkeiten reichenden kommunalen Gestaltungswillen - insofern Ausdruck (als überwunden betrachteten) neoliberalen Planen und Bauens.
Dass zur Johanniskirche nicht nur jugendliche (und manchmal auch ältere) Besucher kommen, sondern dass es auch Transporte dorthin gibt, so dass eine Zufahrt zwingend erforderlich ist, hätte wohl auch schon im ersten Planentwurf berücksichtigt werden können. Man hätte wohl auch vermuten können, dass es im Gelände irgendwelche Leitungen gibt und dass dazu Abstimmungen erforderlich sind. Auch über den genauen unterirdischen Verlauf des Gablenzbachs hätte man sich kundig machen und die Frage einer Bebauung vorher klären können.
Johannisvorstadt .... Ich verstehe schon, dass man versucht, historische Bezüge herzustellen, auch wenn da am Ende ... nun ja, zeitgemäße Bauten stehen werden. Aber vielleicht wäre "Johannisquartier" die bessere Wahl. Die Johannisvorstadt hieß sicher mal so, weil sie außerhalb der Stadtmauern lag. Und das ist lang, lang her. Die Fläche liegt im Stadtkern. Ich finde den Wortteil "Vorstadt" also etwas zu verspielt.