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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) verzeichnete im Frühjahr außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen in Nordsee und Ostsee (Archivbild).
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) verzeichnete im Frühjahr außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen in Nordsee und Ostsee (Archivbild). Bild: Lars Penning/dpa
Wissenschaft
Bundesamt: Nord- und Ostsee überdurchschnittlich warm

In Nord- und Ostsee wurden im Frühjahr Rekordtemperaturen an der Wasseroberfläche gemessen. Regional wichen die Temperaturen stark voneinander ab.

Hamburg.

Die durchschnittlichen Temperaturen der Wasseroberfläche von Nord- und Ostsee waren in den Monaten März, April und Mai außergewöhnlich hoch. Die gesamte Nordsee erlebte das wärmste Frühjahr seit Beginn der aktuellen Auswertungen im Jahr 1997, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg mitteilte. Auch in der deutschen Ostsee wurden Rekordtemperaturen gemessen.

Nordsee im Frühjahr durchschnittlich 8,7 Grad warm

Die Temperatur der Nordsee stieg im Frühjahr auf durchschnittlich 8,7 Grad. Das sei die höchste seit Beginn der aktuellen Daten im Jahr 1997, sagte der Leiter des Referats Marine Klimafragen beim BSH, Tim Kruschke. Das seien im Durchschnitt 0,9 Grad über dem langjährigen Mittel von 1997 bis 2021. "Fast die gesamte Nordsee war an der Oberfläche mindestens 0,5 Grad wärmer als üblich, mit deutlichen Ausreißern nach oben."

Die größten Abweichungen traten den Angaben zufolge in der östlichen Nordsee vor der norwegischen und dänischen Küste auf, wo die Temperaturen bis zu 2 Grad über dem langjährigen Mittel lagen. 

Im deutschen Teil der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen laut BSH ebenfalls deutlich über dem langjährigen Mittel – um 0,8 bis 1,5 Grad. Je nach Ort war es dort das viert- bis sechstwärmste Frühjahr seit 1997.

Deutscher Teil der Ostsee mehr als 2 Grad wärmer als im Mittel

Die Durchschnittstemperatur der Ostsee betrug im Frühjahr 5 Grad, wie das BSH weiter mitteilte. Das sei ein Grad über dem langjährigen Mittel und das sechstwärmste Frühjahr seit 1997. Dabei gab es deutliche regionale Unterschiede: Der äußerste Norden war den Angaben zufolge etwas kälter als der Durchschnitt, während der Süden deutlich wärmer war.

Im südwestlichen Teil der Ostsee, der die deutschen Gewässer und die dänischen Inseln umfasst, lagen die Temperaturen mehr als 2 Grad über dem Langzeitmittel. Damit handelt es sich dort um das wärmste Frühjahr seit Beginn der aktuellen Daten im Jahr 1997.

In Kiel dauerte eine marine Hitzewelle in einer Wassertiefe von einem halben Meter mit 55 Tagen den Angaben zufolge so lange wie nie zuvor seit 1989. Bei solchen Hitzewellen gehören die Temperaturen mindestens fünf Tage lang zu den höchsten 10 Prozent der über 30 Jahre gemessenen Werte am betreffenden Ort für die jeweilige Jahreszeit. Die Temperaturen lagen laut BSH vom 28. März bis zum 21. Mai durchschnittlich 2,6 Grad über dem Mittelwert von 1991 bis 2020, mit einem Höchstwert von 4,3 Grad über dem Durchschnitt.

Direkte Folge des Klimawandels

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen der Nordsee und Ostsee, indem es Satellitendaten mit Messungen von Stationen und Schiffen kombiniert. Das Frühjahrsmittel 2025 wurde anhand der Wochenmittelwerte von März bis Mai berechnet und mit dem Frühjahrsmittel von 1997 bis 2021 verglichen.

Die Leiterin der Abteilung Meereskunde beim BSH, Kerstin Jochumsen, sagte, "unsere Daten zeigen, dass sich Nordsee und Ostsee kontinuierlich erwärmen". Das sei eine direkte Folge des Klimawandels und verändere die Meeresumwelt zunehmend. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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