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Der Klimawandel sorgt für einen Temperaturanstieg im Permafrost (Archivbild)
Der Klimawandel sorgt für einen Temperaturanstieg im Permafrost (Archivbild) Bild: Anthony Anex/KEYSTONE/dpa
Wissenschaft
Rekordwerte in der Schweiz: Permafrost wird wärmer

Es geht um Gebiete, bei denen man lange vom ewigen Eis sprach – wo selbst der Fels gefroren ist und immer bittere Kälte herrscht. Das ändert sich. Rasant.

Genf.

Der Permafrost in den Schweizer Alpen ist nach Expertenangaben wärmer als je zuvor seit Beginn der koordinierten Messungen vor 25 Jahren. 

Bei Permafrost handelt es sich um dauerhaft gefrorene Böden, die in Polarregionen oder in hohen Gebirgen vorkommen. In der Schweiz betrifft das rund fünf Prozent der Landesfläche. 

2024 gab es Rekordwerte an praktisch allen Standorten und in fast allen gemessenen Kategorien, wie die Akademie der Naturwissenschaften schreibt. Ein Grund sei der frühe Schnee im Herbst 2023 gewesen. Das speichert Wärme im Boden. Ohne Schnee dringt die Kälte des Winters besser ins Gestein.

Viele Rekorde

Es gebe nicht nur einen einzigen Rekordwert, erläutert Jeannette Noetzli vom WSL Institut für Schnee und Lawinenforschung in Davos. Es betreibt mit mehreren anderen Instituten das Schweizer Permafrostmessnetz Permos mit 23 Bohrlochstandorten. Unter anderem werden die Permafrosttemperaturen in verschiedenen Tiefen gemessen, ebenso Änderungen im Eisgehalt und der Schicht, die im Sommer taut und im Winter wieder gefriert. 

An den 23 Standorten ist die Temperatur in zehn Metern Tiefe über den Zeitraum 2014 bis 2025 um teils mehr als 0,8 Grad gestiegen, berichtet die Akademie. Am stärksten erwärme sich der Permafrost in Regionen, wo die Temperaturen im Jahresmittel unter zwei Grad liegen und wo es wenig Eis gibt, etwa an Felswänden über 3.500 Metern. Die Auftauschicht sei an allen Standorten mächtiger geworden, an manchen sogar um mehrere Meter. Am Schilthorn in den Berner Alpen sei diese Schicht 2024 zum ersten Mal im Winter nicht mehr ganz durchgefroren.

Ursache Klimawandel

Hintergrund ist der Klimawandel. Die hydrologischen Jahre 2022, 2023 und 2024 gehörten zu den fünf wärmsten, die seit Beginn der Temperaturmessungen 1864 registriert wurden. Das hydrologische Jahr beginnt jeweils im Oktober, also Oktober 2021 bis September 2022, und so weiter. Die Temperaturen hätten in diesen Jahren zwischen 1,44 und 1,9 Grad über dem Mittel der Periode 1991-2020 gelegen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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