A 4 bei Glauchau nach Unfall mit Laster sieben Stunden gesperrt: Bei der Bergung hilft ein 70-Tonnen-Mobilkran
Autofahrer haben am Montagmorgen mehr Zeit gebraucht. Ein Laster lag auf der Mittelleitplanke. Es gab drei Verletzte und einen Sachschaden von 65.000 Euro. Die Bergungsarbeiten übernahm eine Firma aus Hohenstein-Ernstthal.
Glauchau.Die A 4 im Landkreis Zwickau war am Montagmorgen zwischen den Anschlussstellen Glauchau-Ost und Hohenstein-Ernstthal in beide Richtungen voll gesperrt. Nach einem Unfall mit einem Laster stand der Verkehr in beide Richtungen. Der Unfall wurde 4.55 Uhr gemeldet. Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr waren im Einsatz.
Rettungsdienst kümmert sich um drei Verletzte
Die Unfallstelle befand sich in Fahrtrichtung Dresden. Ein Laster war umgekippt. Das Führerhaus lag im Bereich der Mittelleitplanke und ragte in die Fahrbahn in Richtung Erfurt, die ebenfalls gesperrt werden musste. Der unbeladene Hänger des Lasters stand noch. In ihn war ein Renault gefahren. „Es gibt drei verletzte Personen“, sagte Polizeisprecher Enrico Liebold. Der 40-jährige Laster-Fahrer sei über die Frontscheibe befreit worden. Verletzungen erlitt zudem der 20-jährige Renault-Fahrer und sein 70-jähriger Beifahrer. Die Freiwillige Feuerwehr aus Glauchau war mit 25 Kräften an der Einsatzstelle.
Am Vormittag lagen erste Informationen zum Unfallhergang vor. „Der Laster ist nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und beim Versuch des Gegenlenkens auf die Seite gekippt. Danach ist ein Auto in den Hänger gefahren“, sagt Polizeisprecher Enrico Liebold. Unklar ist bisher, ob Fahrbahnglätte eine Rolle spielte. Die Polizei beziffert den Sachschaden am Laster auf 40.000 Euro und am Auto auf 25.000 Euro. Dabei handelt es sich um erste Schätzungen.
An der Unfallstelle war Geduld gefragt. Gegen 8 Uhr teilte die Polizei mit, dass die Vollsperrung in Richtung Erfurt aufgehoben ist. Der Verkehr konnte zunächst auf dem rechten und dem mittleren Fahrstreifen an der Unfallstelle vorbeifahren. Dagegen blieb die Fahrbahn in Richtung Dresden bis 12.30 Uhr - und damit rund siebeneinhalb Stunden - voll gesperrt. Ein Bergungsunternehmen aus Hohenstein-Ernstthal schickte vier Fahrzeuge - darunter einen 70-Tonnen-Mobilkran. „Wir konnten, da die Autobahn gesperrt war, in entgegengesetzter Fahrtrichtung zur Unfallstelle fahren “, sagt Tommy Kittel vom gleichnamigen Abschleppdienst. Er und seine Kollegen mussten zunächst den verunglückten Laster mit Unterstützung des Mobilkrans wieder aufrichten. Danach wurden Laster und Anhänger auf Abschlepptransporter verladen und auf den Hof der Werkstatt in Hohenstein-Ernstthal transportiert. Ein Vorteil: Laster und Anhänger waren leer. Parallel dazu begann die Reinigung der Fahrbahn.
Autofahrer konnten zuvor die A 4 in Glauchau-Ost (Richtung Dresden) und Hohenstein-Ernstthal (Richtung Erfurt) verlassen. Sie mussten auf den Umleitungsstrecken aber mehr Zeit einplanen. Dazu kam: Die Umleitung, die parallel zur Autobahn über Lobsdorf verläuft, stand wegen einer Baustelle nicht zur Verfügung. Der Umleitungsverkehr rollte also durch Waldenburg oder durch St. Egidien, wo es laut Augenzeugen oft nur schleppend vorwärtsging. Im Waldenburger Ortsteil Oberwinkel hatte sich gegen 7.30 Uhr ein weiterer Unfall ereignet - vermutlich wegen Glätte. Feuerwehr und Rettungsdienst befanden sich im Einsatz. Ein Auto, war auf dem Dach gelandet und einen Hang nach unten gerutscht. „Auf dem Markt ist deutlich mehr Verkehr als sonst“, sagt der Waldenburger Bürgermeister Jörg Götze (Freie Wähler) zur Verkehrssituation in den Morgen- und Vormittagsstunden in Waldenburg.
Pflegedienst braucht mehr Zeit
Die Vollsperrung der Autobahn spürten auch mobile Pflegedienste, die in der Region unterwegs sind. Dazu gehört das Team von Birgit Wagner. „Es war bescheiden“, sagte sie zur Situation auf den Straßen. Da viele Autos und Laster auf die Umleitungsstrecken ausgewichen waren, ging es oft nur langsam voran. Einen Schwerpunkt konnte sie nicht ausmachen. „Das war überall schwierig. In Glauchau, Remse und Waldenburg“, sagte Birgit Wagner, deren Pflegedienst mit vier Autos unterwegs war. In solchen Situationen gelte es trotz Verkehrschaos und Zeitdruck stets einen möglichst kühlen Kopf zu bewahren. „Wir wissen, dass die Patienten und vor allem die Leute, die Insulin-Spritzen benötigen, auf uns warten“, sagte Birgit Wagner. (hof)