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Der Park hinter dem Studentenwohnheim ist belebt. Hier soll jemand aus dem Gebüsch gesprungen sein und die Mädchen bedroht haben.
Der Park hinter dem Studentenwohnheim ist belebt. Hier soll jemand aus dem Gebüsch gesprungen sein und die Mädchen bedroht haben. Bild: Uta Pasler
Zwickau
11.09.2024

Bedrohung von fünf Nicolaischülerinnen in Zwickau: Bisher gibt es keinen einzigen Hinweis

Die Polizei hofft, dass sich Zeugen zu diesem Fall melden. Angeblich soll ein Mann unmittelbar neben dem Studentenwohnheim ein Messer gezückt haben. Erst hieß es allerdings, dass es Jugendliche gewesen wären.

Zwickau.

Noch sind bei der Polizei keine Hinweise zu der Bedrohung eingegangen, die viele Eltern von Nicolaischülern am Dienstag in helle Aufregung versetzt hatte. Die Polizei hofft aber weiter vor allem auf Hinweise von Studenten zu dem Vorfall im Park nahe der Inneren Schneeberger Straße in Zwickau. Das große Studentenwohnheim befindet sich nur wenige Meter entfernt von der Grünanlage. Am Dienstagnachmittag soll dort ein Unbekannter fünf Nicolaischülerinnen erschreckt und mit einem Messer bedroht haben. Die Polizei ermittelt.

Park ist eine Abkürzung auf dem Weg zum Hort

Die sieben und acht Jahre alten Mädchen waren auf dem Weg zum Kinderhort „Stadtstrolche“, der sich an der Amalienstraße befindet. Der Weg durch die Grünanlage ist eine Abkürzung auf dem Weg zum Dr.-Friedrichs-Ring, den die Kinder passieren müssen. In dieser Grünanlage soll der Unbekannte aus dem Gebüsch gesprungen sein. Er habe ein Messer in der Hand gehalten, mit dem er nach oben zeigte. Und er habe die Kinder angeschrien. Die Mädchen gaben bei der Polizei an, dass es ein Mann war. Der Täter soll etwa 1,60 Meter groß sein – dunkle Haare, dunkler Hauttyp, Stoppelbart. Er war mit einer schwarzen Hose, einem dunkelblauen Shirt und dunklen Puma-Schuhen bekleidet. Zudem trug er ein schwarzes Basecap und einen Gürtel um die Schulter. Zur Größe des Messers wollte die Polizei keine Angaben machen. Nicht alle hätten dasselbe gesehen, sagte Polizeisprecherin Karolin Hemp. Von der Größe einer Machete aber sei hier keineswegs die Rede.

Die Mädchen haben nach dem Vorfall alles richtig gemacht und sind zurück in die Nicolaischule gerannt.
Die Mädchen haben nach dem Vorfall alles richtig gemacht und sind zurück in die Nicolaischule gerannt. Bild: Uta Pasler

Offenbar gibt es aber auch Widersprüche bezüglich der Angaben zu Alter und Anzahl der Täter. Laut der Information einer Klassenlehrerin, die die Eltern ihrer Schüler noch am selben Abend informierte, seien die Kinder von mehreren Jugendlichen mit einem Messer bedroht worden.

Wie die Lehrerin weiter mitteilte, haben die Sieben- und Achtjährigen aber richtig reagiert, sind sofort zurück in die Schule gerannt, haben ihre Lehrer informiert und diese umgehend die Polizei. „Bitte sensibilisieren Sie heute noch einmal Ihre Kinder. Sie sollen niemals alleine laufen, immer zu zweit oder besser noch in größeren Gruppen“, bittet die Lehrerin in dieser Information um die Hilfe der Eltern.

Horterzieherinnen begleiten die Kinder in den nächsten Tagen

Die Leitung der Nicolaischule wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern und verwies an das sächsische Landesamt für Schule und Bildung. Dessen Sprecher Clemens Arndt erklärte, dass die Kinder in den nächsten Tagen erst einmal nicht mehr alleine in den Hort laufen, sondern von Erzieherinnen abgeholt und auf dem Weg zum Hort begleitet werden. Weitere Maßnahmen wolle man mit der Polizei besprechen. Möglich wären beispielsweise Präventionsprojekte, die man prüfen werde. Die Kinder lernen dabei beispielsweise, wie man reagiert, wenn man von Fremden angesprochen wird oder dass man laut um Hilfe schreien soll. Vorerst gehe es aber auch um die Sensibilisierung, dass keiner alleine gehen möge.

Eltern von Nicolaischülern sind schwer in Sorge. Michael R., der seinen Namen zum Schutz seiner Kinder nicht in der Zeitung lesen möchte, ist Vater einer Neunjährigen, die die Nicolaischule besucht. Er reagierte schockiert, als er von dem Vorfall erfuhr. „So etwas in Zwickau und dann noch am hellerlichten Tag“, sagt er fassungslos und hofft, dass der Mann gefasst wird. Seines Wissens sollen nun nicht nur die Hortkinder der „Stadtstrolche“, sondern auch Kinder, die in einer anderen Kita betreut werden, von den Erzieherinnen abgeholt werden. „Wie wollen die denn das schaffen, wenn alle unterschiedlich Schulschluss haben?“, fragt sich der Vater.

Die Zwickauer Polizei nimmt den Vorfall trotz einiger Widersprüche ernst und bittet um Zeugenhinweise: Wer hat den Sachverhalt beobachtet und kann weitere Angaben zu dem unbekannten Mann machen? Insbesondere Studenten, die sich möglicherweise in der Grünanlage zwischen Gewandhaus und Innerer Schneeberger Straße aufhielten, werden gebeten, sich zu melden. Hinweise nehmen die Ermittler im Zwickauer Polizeirevier unter der Telefonnummer 0375 428102 entgegen. (upa/jarn)

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