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Penny schließt Filiale in Weißenborn

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Für den Discounter ist der Betrieb unwirtschaftlich geworden. Damit gibt es in dem Stadtteil keinen Einkaufsmarkt mehr.

Weißenborn.

Der Discountmarkt Penny schließt Ende des Monats seine Filiale an der Crimmitschauer Straße 90 im Zwickauer Stadtteil Weißenborn. Wie der Zwickauer Reinhard Glauer "Freie Presse" informierte, habe er dass das durch Befragung eines Angestellten erfahren, nachdem sich die Nachricht in Weißenborn verbreitet hatte. Offiziell gebe es bisher noch nicht einmal einen Aushang an der Eingangstür, wie Glauer festgestellt hatte.

Anja Schwerdtfeger von der Regionalleitung Region Ost bestätigt die Schließungspläne auf Anfrage der "Freien Presse". Dass der im Jahr 2009 eröffnete Markt nicht weiterbetrieben wird, habe ausschließlich wirtschaftliche Gründe. Mit 650 Quadratmetern Verkaufsfläche sei der Markt zu klein und entspreche nicht mehr dem Konzept des Discounters. "Moderne Penny-Märkte verfügen über eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern und etwa 80 Parkplätze", sagt Schwerdtfeger. Vor der Schließung sei darüber beraten worden, ob es möglich sei, den Markt, etwa durch einen Umbau, attraktiver zu machen. "Im konkreten Fall war das leider nicht möglich", sagt Anja Schwerdtfeger. Offenbar haben aber auch schon viele Kunden dem Markt den Rücken gekehrt. "Letztlich stimmen die Kunden mit den Füßen ab und verlagern ihre Einkäufe an Standorte, die für ihr jeweiliges Konzept über optimale Flächen verfügen", sagt Schwerdtfeger. Allen Mitarbeitern sei ein Übernahmeangebot für andere Filialen unterbreitet worden.

Für Reinhard Glauer ist die Schließung des Marktes keine gute Lösung. "Gerade für die älteren Bürger Weißenborns war Penny die einzige fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeit für Waren des täglichen Bedarfs", sagt der Zwickauer.

Die Nachricht von der Schließung des Einkaufsmarktes hat inzwischen auch die Zwickauer Stadtverwaltung erreicht. Ein kurzfristige Lösung sieht man allerdings auch im Büro für Wirtschaftsförderung nicht. "Die Sicherung der wohnortnahen Grundversorgung, besonders auch für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen im Stadtteil Weißenborn ist unbestritten bedeutungsvoll und prioritär", sagt Heike Reinke von der Pressestelle des Rathauses. Zwischenzeitlich bestehe jedoch nur die Möglichkeit auf Einkaufsmärkte in anderen Stadtteilen auszuweichen und dabei gegebenenfalls auf Hilfe aus der Familie oder von Nachbarn zurückzugreifen. Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings doch. Der Eigentümer der Immobilie steht nach Angaben der Wirtschaftsförderung in Verhandlungen mit einem Nachmieter aus dem Bereich Lebensmitteleinzelhandel. "Für eine Neuvermietung seien jedoch verschiedene, noch nicht genau bezifferbare, Investitionsmaßnahmen notwendig", wie Heike Reinke sagt. Ein nahtloser Übergang an einen anderen Marktbetreiber werde daher nicht möglich sein. "Nach Eigentümerangaben ist damit frühestens ab Dezember 2020 zu rechnen", sagt Reinke.

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