Der Fünfjährige aus Chemnitz kämpft seit seiner Geburt: Trisomie 21, Grauer Star, schwaches Immunsystem. Doch Ben gibt nicht auf. Und vielleicht wird er eines Tages auch laufen. Trainiert wird jeden Tag dafür. Ein Staubsauger spielt dabei eine besondere Rolle.
Chemnitz. Die Krankheitswelle, die derzeit fast jede Familie erwischt, macht auch vor der sechsköpfigen Familie Schneider/Stiewe aus Chemnitz nicht halt. Erst war Piet krank, dann die anderen. Und auch der kleine Ben, großer Bruder seiner drei Geschwister und dennoch Sorgenkind der Familie, bleibt wohl nicht verschont. Bei Ben dauert es aber immer lang, bis er richtig gesund wird.
Viele Einschränkungen - aber Ben ist ein Kämpfer
Nach der Geburt des heute Fünfjährigen wurde die Chromosomenanomalie Trisomie 21 bei ihm diagnostiziert. Zudem litt der Junge an Grauem Star und an einer Trinkschwäche. Es dauerte Monate, bis er genügend Gewicht aufgebaut hatte, damit seine Linsen operativ entfernt werden konnten. Licht und Dunkelheit nimmt er wahr. Vielmehr vermutlich nicht. Doch an Brille oder Kontaktlinsen, die ihm zumindest etwas Sehvermögen verleihen, kann sich Ben nicht wirklich gewöhnen. Ben kann nicht laufen, nicht sprechen. Er ist aber ein Kämpfer, - und das jeden Tag neu.
Die Nächte sind für ihn anstrengend. Seit einer Lungenentzündung wird seine nächtliche Sauerstoffversorgung über ein Beatmungsgerät sichergestellt. Schläuche und Kabel umhüllen ihn. Alarme reißen ihn aus dem Schlaf. Am Morgen braucht Ben daher immer eine gewisse Zeit, bis er wirklich wach ist, erzählt seine Mutter Jennifer Schneider. Dann wird mit Kochsalz inhaliert. "Ben hat eine Art Dauerschnupfen, die Nase läuft auch im Sommer." Um ihn zu motivieren, wird gesungen, vorgelesen, das Radio aufgedreht, so seine Mama. "Er braucht viel Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten."
Nach dem behutsamen Aufwachen, Waschen und Anziehen beginnt der Tag für Ben. Da der Fünfjährige noch immer Probleme beim Essen hat, gibt es für ihn vor allem Brei. "Am Anfang wollte er nur Kartoffel und Karotte", berichtet Jennifer Schneider. Doch mittlerweile seien auch andere Gemüsesorten und püriertes Fleisch machbar. Zwischendurch kümmern sich die Eltern um die anderen drei Kinder. Jüngstes ist Phil, gerade einmal ein halbes Jahr alt. Dann sind da noch Pia (sie wird im April zwei Jahre alt und kommt im Januar in die Kita) und Piet (3). Auch sie müssen für den Tag zurechtgemacht werden, frühstücken, umsorgt und geliebt werden. 8 Uhr wird Piet in den Kindergarten gebracht.