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FC Erzgebirge Aues Torwartdebütant Louis Lord: „Ich bin Perfektionist“

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Louis Lord gab am Samstag im Tor des FC Erzgebirge sein Drittligadebüt. „Freie Presse“ sprach nach dem 2:0-Sieg mit dem 20-Jährigen, der im Sommer 2023 von Werder Bremen nach Aue gekommen war.

Freie Presse: Ein Sieg, und zwar zu null - genau so haben Sie sich Ihren Drittligaeinstand bestimmt vorgestellt?

Louis Lord: Zufrieden bin ich, aber bis zum Ende der Fahnenstange fehlt noch ein Stück. Ich bin Perfektionist, und perfekt war es nicht.

FP: Was hat zur Perfektion gefehlt?

Louis Lord: Die langen Bälle, die ich gespielt haben, müssen vorn auf einer besseren Höhe ankommen, so dass Boris Tashchy oder Steffen Meuer damit etwas anfangen, sprich sie gut annehmen und kontrollieren können. Meine Pässe waren oft zu hoch.

FP: Das ist Ihr offensiver Part. Wie steht es um den defensiven?

Louis Lord: Wenn am Ende die Null steht, kann man nicht viel meckern. Dafür muss ich mich aber auch bei "Karate-Kid" Boris bedanken, der das mit seiner starken Rettungsaktion möglich gemacht hat.

FP: Waren Sie in der Nacht vor dem Spiel aufgeregt oder nervös?

Louis Lord: In der Nacht noch nicht, aber ab dem Morgen vor dem Match schon. Ich könnte jetzt den ganz Coolen geben und sagen, dass ich alles ganz locker erledigt habe. Aber ich bin lieber ehrlich: Ich war nervös. Mit dem Anpfiff hat sich das gegeben. Da steigt die Konzentration, da gehen die Scheuklappen runter und von außen bekommt man nur noch wenig mit.

FP: Sie haben als Torwart hier in Aue mit Martin Männel einen Platzhirsch vor der Nase. Wie sehen Sie Ihre Perspektiven?

Louis Lord: Martin ist ein wirklich starker Torwart, wir sind auf dieser Position sehr gut aufgestellt. Ich muss meine Leistung so verbessern, dass ich auch Martin pushe und dem Trainer die Entscheidung immer schwerer mache, wen er ins Tor stellt. An Martins Denkmal werde ich nicht kratzen, aber wenn er nicht da ist, bin ich es.

FP: Wie schätzen Sie das ein: Sind Sie in dem Jahr in Aue besser geworden, auch wenn Sie nur wenig gespielt haben?

Louis Lord: Es war ein sehr wichtiges Jahr für mich, ich habe mich fußballerisch weiterentwickelt, aber vor allem auch als Mensch. Es war der erste Schritt weg von zu Hause, von meiner Familie, von Freunden, von meiner Freundin. Damit musste ich erst einmal klarkommen. Und Spielzeit ist natürlich wichtig. Ich hoffe, dass ich jetzt mehr davon bekomme.

FP: Hatten Sie irgendwann Heimweh?

Louis Lord: Das beschreibt es vielleicht nicht ganz richtig. Aber ich habe schon hin und wieder darüber nachgedacht, wie es geworden wäre, wenn ich eine andere Entscheidung getroffen hätte. Die meiste Zeit habe ich aber mit einem fröhlichen Auge geschaut.

FP: Sie machen parallel zu Ihrer Profikarriere auch schon den Trainerschein?

Louis Lord: Das werde ich demnächst angehen. Ich bin seit Dezember Torwarttrainer im Jugendbereich des FCE, arbeite da mit Jungs von der U 13 bis zur U 17, je nachdem, wie es passt. Das macht sehr viel Spaß und bringt mich auch selbst voran. Und ich habe die Zeit. Meine Freundin arbeitet derzeit in Marokko, ich bin ganz allein hier.

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