Die Gäste zum "Freie Presse"-Aktionstag am Freitag in Frankenberg kamen nicht nur aus Deutschland. Und das bei Höchsttemperaturen von über 30 Grad.
Selbst die hochsommerlichen Temperaturen machten Lesern nichts aus: Am Freitag kamen sie nach Frankenberg zum "Freie Presse"-Aktionstag. Zu dessen Höhepunkten zählten neben der offenen Redaktion die Pflanzentipps von Profigärtner Falk Horn, die Klapprad-Manufaktur und die Buchvorstellung des erzgebirgischen Kräutermanns Hendrik Heidler.Die größte Resonanz fanden aber die Fotoworkshops - die quer über das Gelände zwischen Zschopau- und Mühlbachtal führten.
Tipps vom Profi: Uwe Mann war dicht umringt. Der langjährige Foto- und Grafikchef der "Freien Presse" zeigte Laien und Fortgeschrittenen, wie sie die Liebsten in einem Blütenmeer am besten fotografisch zur Geltung bringen. "Sie werden feststellen, wie es sich positiv auf das Bild auswirkt, wenn Sie richtig herangehen", erklärte der Experte, während ihm ein Tross von Teilnehmern auf der Suche nach Fotomotiven quer durchs Gartenschaugelände folgte. "Legen Sie den Fokus auf das Motiv, das Sie haben wollen." Wer Details wie einen Blütenkern möglichst scharf darstellen möchte, so erfuhren die Teilnehmer seiner zwei Kurse, sollte lieber zum Smartphone mit seinem kleinen Bildsensor greifen als zur Spiegelreflexkamera. Was es mit der Pappe, die mit Silberpapier beschichtet ist, auf sich hat, verriet Uwe Mann seinen zahlreichen Zuschauern: Den Reflektor hat er immer dabei, er leistete auch gestern gute Dienste, um die Motive ins rechte Licht zu rücken.
Gut zu Fuß: Als erster Teilnehmer der Führungen ließ sich am noch vergleichsweise kühlen Vormittag ein Schweizer einschreiben. "Ich komme aus Hünenberg im Kanton Zug", sagte Lukas Fröhlich. "Ich bin an allem Grünen und an der Pflanzenwelt interessiert."
Offenes Geheimnis: Die heimlichen Stars am Stand von Landesgartenschau-Spezialist Falk Horn waren ein Volk Gemeiner Erdhummeln. "Die Tiere fliegen bereits ab sechs Grad Celsius und bestäuben besser als Honigbienen", erklärte der Geringswalder Profigärtner. "Bei uns funktioniert das wunderbar bei den Tomaten im Gewächshaus." Erdbeerbauern seien ebenfalls begeistert. Das war auch Christian Wenzel. "Ich hatte schon im Fernsehen etwas darüber gesehen. Aber live erlebe ich die Tiere zum ersten Mal", so der "Freie Presse"-Leser, der zum Aktionstag aus Olbernhau im Mittleren Erzgebirge angereist war. Einen Einsatz im eigenen Garten plane er nicht. "Der ist altersbedingt recht klein und es wächst vor allem Rasen", sagte der 83-Jährige.
Offenes Ohr: Jana Klameth war bei der Chefredaktionssprechstunde im sonnengeschützten Bereich der offenen Redaktion gefragt. "Ich würde mich über mehr positive statt negative Überschriften in der ,Freien Presse' freuen, vor allem im überregionalen Teil", sagte ein Frankenberger, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. "Das nehme ich gern mit", so die für die Lokalausgaben zuständige, stellvertretende Chefredakteurin. Uwe Stöhr war aus Chemnitz nach Frankenberg gekommen. "Mich ärgert, wenn von Plattenbauten geschrieben wird", sagte der Leser. Es sei ja auch nicht von Ziegelbauten die Rede, argumentierte er und wandte sich dagegen, einen Stempel aufzudrücken.
Freude am Fahren: Für Evelyn Pegorer war der Besuch am Stand der Mittweidaer Klappradmanufaktur eine Begegnung mit einem alten Bekannten. "Mit einem solchen Rad bin ich viele Jahre lang zu meiner Arbeit im Kindergarten gefahren", sagte die Leserin aus Oberlichtenau. "Es war ideal für mich, so ohne Schaltung."
Freude am Leben: Am siedend heißen Freitagnachmittag hatte Hendrik Heidler ein gutes Dutzend unverdrossener Zuhörer, als er über heimische Heil- und Küchenpflanzen von Scheindistel über Goldrute bis Bärwurz sprach. Über viele schreibt der erzgebirgische Kräutermann auch in seinem neuen Kräuterbuch, das in den "Freie-Presse"-Ticket- und Partnershops angeboten wird, gespickt mit großem Wissen und gewürzt mit vielen Anekdoten. "Freude am Leben ist der beste Weg, wieder gesund zu werden", gab er seinem Publikum mit auf den Weg. Das applaudierte.