Schneeberg: Protest gegen Lichtellauf

1800 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Schneeberg an einem weiteren sogenannten Lichtellauf teilgenommen.

Sie gingen laut den Organisatoren auf die Straße, um gegen Asylmissbrauch zu demonstrieren.

Es war die zweite vom NPD-Kreisvorsitzenden im Erzgebirge, Stefan Hartung, initiierte Kundgebung.

Die Kundgebung wurde diesmal vom Protest von rund 500 Gegendemonstranten begleitet.

Mit Plakaten ("Asyl ist Menschenrecht" und "Rassismus tötet") und Sprechchören versuchten sie, ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine offene Gesellschaft zu setzen.

Von Neustädtel aus zogen die Gegendemonstranten in Richtung Stadtzentrum.

Der Protest war von der Linken und den Bündnisgrünen unterstützt worden.

Man habe bitter erlebt, welche Welle von Gewalt solche Neonazi-Parolen auslösen können, sagte zum Beispiel Sachsens Landeschef der Grünen, Volkmar Zschocke, im Vorfeld der Gegendemonstration.

Die Polizei war mit 300 Einsatzkräften vor Ort.

Die Beamten trennten beide Lager.

Es blieb weitgehend friedlich.

Der zweite so genannte Lichtellauf zählte fast doppelt so viele Teilnehmer wie die erste Kundgebung vor zwei Wochen.

Mobilisiert worden waren viele der auffallend jungen Teilnehmer unter anderem über das soziale Netzwerk Facebook.

Das Geschehen in Schneeberg hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht.

Eine Gegendemo wie hier hatte es vor zwei Wochen zwar nicht gegeben, jedoch ein Friedensgebet in der St.-Wolfgangkirche mit anschließender Kundgebung.