Totengeier als Auslöser? Brand in Weltkulturerbestadt neu entfacht

Das verheerende Feuer in der chilenischen Weltkulturerbe-Stadt Valparaíso ist noch immer nicht unter Kontrolle. Starker Wind habe den am Samstag ausgebrochenen Brand an mehreren Stellen wieder angefacht, sagte Innenminister Rodrigo Peñailillo.

Bei dem Inferno starben mindestens zwölf Menschen. Rund 2000 Häuser auf den Hügeln der Metropole brannten bis auf die Grundmauern nieder, wie die Regierung in der Nacht zum Montag mitteilte.

Im Kampf gegen die Flammen waren etwa 1250 Feuerwehrleute und 17 Löschflugzeuge im Einsatz.

Ausgebrochen war der Brand am Samstagnachmittag (Ortszeit) auf einer 30 Hektar großen Müllhalde. Auf sechs der 42 teils schwer zugänglichen Hügel der Hafenstadt breitete sich die Feuerwalze rasch aus.

Die Feuersbrunst erfasste ein Gebiet von 850 Hektar.

Etwa 8000 Menschen wurden obdachlos. Nach Medienberichten sind unter den Toten mehrere ältere Menschen, die ihre Häuser nicht rechtzeitig verlassen konnten.

Der Notstand wurde ausgerufen und rund 2000 Polizisten und Soldaten mobilisiert, um in der rund 300 000 Einwohner zählenden Stadt für Sicherheit zu sorgen und Plünderungen zu vermeiden.

Als mögliche Auslöser für das Inferno wurden zwei Truthahngeier genannt, die sich auf einer Hochspannungsleitung niedergelassen haben sollen. Der Wind habe zwei Kabel aneinander gebracht, die Geier seien dabei verbrannt.

Die entstandenen Funken hätten die trockenen Blätter am Boden entzündet, berichtete das Nachrichtenportal Emol unter Berufung auf Brandermittler.

Valparaíso ist die größte Hafenstadt Chiles und Sitz des Parlaments. Die Stadt mit den bunt bemalten Häusern auf den Hügeln zur Bucht wurde 2003 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.