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Stephan Lorenz über die Gewalt rund um das neue EZB-Haus


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11 Kommentare

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    gelöschter Nutzer
    20.03.2015

    Bei den Blockupy-Protesten zur offiziellen Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main hat es schwere Krawalle gegeben.“ Der Hintergrund: Während die EZB in Europa zu einem Sparkurs aufruft und sich zum Oberlehrer des Spardiktats aufschwingt, Euro-Länder vor der Pleite stehen und gerade in Südeuropa (Südwest und Südost) die Arbeitslosenquote besonders unter Jugendlichen horrende Ausmaße angenommen hat, währenddessen baut sich die EZB einen milliardenteuren Glasturm in einer der lukrativsten Lagen der europäischen Bankenmetropole Frankfurt am Main. Aufruhr im europäischen Volk ist also durchaus angebracht. Die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Heike Hänsel, hat sich über die Berichterstattung zu den Ausschreitungen in Frankfurt auf Twitter wie folgt beschwert: „Auf dem Maidan in Kiew (Anm.: Beginn der Ukraine-Krise) waren Rauchschwaden für die westliche Presse ein Zeichen der Freiheitsbewegung!“ Bei uns sind es Krawalle und Randale. Wenn zwei das Gleiche tun ist es also noch lange nicht dasselbe.
    Neulich las ich im Compact-Magazin, „Wer Politik wirklich ändern will muss auf die Straße gehen!” Das ist sicher richtig. Denn mit Wahlen ändert man keine Politik und gleich gar kein System (sonst wären Wahlen verboten). Ob aber zu dem „…muss auf die Straße gehen” auch Hass, Krawall und Gewalt gehören wage ich ab einem bestimmten Punkt dennoch zu hinterfragen….

    Denn: Hier entgleist gewaltig etwas!!! Siehe Weimarer Republik: autonome Linksextreme gegen radikale Rechtsextrem; und dann gemeinsam gegen die legitimierte sogenannte Staatsgewalt (sprich: Polizei). Diese Art Demonstranten will nicht nur ihr Recht auf Demonstrationsfreiheit wahrnehmen, sondern kommen schon mit der Absicht auf Krawall, auf Randale und tätliche Angriffe. Die wollen Anarchie.
    Aber ob wir von Anarchiebestrebungen sprechen (die ich beileibe nicht allen Demonstranten unterstellen möge!) oder ob wir es wirkungsvollen Protest oder gar Klassenkampf nennen; wir nähern uns in diesem unseren (politischen UND wirtschaftlichen) System ganz allmählich den in dem Buch „Aufstand der Unterschicht” beschriebenen Zuständen. Dass dabei leider „übersehen” wird, dass erstens die Polizisten die falschen Gegner und zweitens diese auch Menschen sind, ist die nicht hinnehmbare Kehrseite der Medaille!

    Angriffe auf das Rote Kreuz, auf die Feuerwehr, auf Straßenbahnen und mit Säure(!!) verletzte Polizisten sowie Brandanschläge (nicht nur) auf Polizeifahrzeuge – bei allem Verständnis für die Proteste gegen dieses System, das ich persönlich auch zu gern teile – Radikalisierung und Gewalt lehne ich ab. Was ist zum Beispiel mit völlig unbeteiligten, aber ebenfalls geschädigten Anwohnern? Menschen wie Du und ich, die einfach nur arbeiten gehen, sich etwas „normalen Luxus” gönnen und sich das eine oder andere leisten möchten? Diese Menschen sind nicht DER Kapitalismus. Oder nehmen wir eine Geringverdienerfamilie die sich vielleicht nach Jahren des Mühens einen Gebrauchtwagen leisten konnte, auf den sie dringend angewiesen sind. Und dann geht dieses „Statussymbol des Wohlstands“ (was für diese Familie eigentlich nur ein Gebrauchsgegenstand ist) in Flammen auf, weil es zufällig dort stand. Oder nach Jahren der verzweifelten Arbeitssuche macht sich jemand selbstständig. Die meisten kleinen Selbstständigen haben zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Und bei einer dieser Protestdemonstrationen sieht man sein kleines Geschäft, sein kleines Büro oder seine mühsam eingerichtete kleine Werkstatt in Flammen aufgehen. Diese Menschen sind nicht DER Kapitalismus. Dass sie dabei Schaden nehmen ist nicht hinnehmbar.

    Und was die Staats„gewalt” anbelangt: Vielleicht kommen unsere Polizisten in ihrer Einsicht auch noch dorthin, wo die Volkspolizei der DDR bereits 1989 war: die Knüppel stecken lassen, den Wasserwerfer nicht in Betrieb zu nehmen und sich zu einem „(Auch) Wir sind das Volk” zu bekennen. Und dann haben wir KEINE Anarchie, SONDERN Revolution! Das ist nämlich ein Unterschied.
    Aber dann haben wir immer noch die USA, die unserer Regierung bestimmt beisteht und die Demokratie zurückbringt; so wie man im frühen Mittelalter den rechten Glauben mit Feuer und Schwert durchgesetzt hat.