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Symbolpolitik mit harter Hand

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Zum US-Angriff auf einen Stützpunkt der Regierungstruppen in Syrien


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44 Kommentare

Die Diskussion wurde geschlossen.

  • 2
    0
    hkremss
    10.04.2017

    @Hankman: Ihren Ausführungen würde ich mich anschließen. Allerdings muss man bei allen Bedenken auch immer die Frage stellen, welche Handlungsalternativen wirklich bestehen und ob "im Zweifel nichts tun" immer die beste Option ist. Wie unabhängig wären denn "unabhängige Experten" und wie lange würde es dauern, bis solche unabhängigen Experten zu zweifelsfreien Ergebnissen kämen? Was tut man in Zwischenzeit? Und kann es die überhaupt geben oder bleibt aus Sicht zumindest einer Konfliktpartei immer ein Rest Zweifel, der propagantistisch ausgeschlachtet werden könnte? Es gibt heute noch Leute, die noch den Holocaust leugnen oder zumindest anzweifeln, obwohl vermutlich kein Verbrechen der modernen Zeit genauer aufgearbeitet wurde. Wenn man schon die Frage "Cui bono?" bezüglich des Angriffs stellt, dann muss man auch fragen, wem es nützt, wenn Zweifel aufkommen? Wem nützt die Desinformation? Wem nützt Handlungsunfähigkeit? Wem nützt es, wenn nichts getan wird? Wenn es eine undankbare Aufgabe in der Weltpolitik gibt, dann die, irreversible Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen über Leben und Tod gehören sicherlich dazu. Ich würde solche Entscheidungen nicht treffen wollen. Aber auch das "nichts tun" ist eine Entscheidung. Nach der fragwürdigen Vorgeschichte und dem Herumgeeier der USA in der Causa Syrien allgemein und der haarsträubenden Personalie Trump im Speziellen, wäre jede Entscheidung von irgendeiner Seite als falsch bewertet worden. Aber hätte eine andere Administration anders gehandelt? Das Problem ist, alle anderen Akteure bekommen die Situation auch nicht in den Griff, drücken sich darum, Stellung zu beziehen oder mischen sogar selbst auf irgendeiner Seite aktiv mit. Wer ist denn wirklich neutral in dieser Angelegenheit? Der UN-Sicherheitsrat ist seit Jahren komplett handlungsunfähig! Das ist die eigentlich Katastrophe, das macht solche Kriege überhaupt erst möglich. Die Karte der moralischen Überlegenheit zu spielen, ist einfach. Doch, wem nützt es?

  • 6
    0
    Hankman
    08.04.2017

    Ich stimme dem Autoren zu. Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um sich angesichts des US-Angriffs und des vorangegangenen Giftgaseinsatzes allerlei Fragen zu stellen. Es ist doch bezeichnend, dass der Giftgaseinsatz gerade zu einem Zeitpunkt erfolgte, als die nächste Geberkonferenz für Syrien stattfand, als die EU um eine Haltung rang und der US-Präsident gerade noch einmal erklärt hatte, dass ihm Syrien und Assad eher schnurz sind. Und auf einmal wird der Schalter umgelegt.

    Natürlich sprechen eine Reihe Indizien dafür, dass Assads Truppen den Angriff mit Giftgas verübt haben. Das haben sie früher schon getan. Nachweislich. Und der Machthaber geht seit Jahren rücksichtslos gegen die politische wie gegen die militärische Opposition vor. Aber es kann eben auch anders gewesen sein. In Syrien agiert ein bunter Mix von Rebellengruppen - von moderaten Kräften bis hin zu islamistischen Mörderbanden. Viele Staaten spielen dort ihr Spiel - keineswegs nur Russland und Iran, sondern auch die USA und andere westliche Länder, reiche Golfstaaten und andere, die Rebellengruppen finanzieren und ausrüsten. Es können Rebellen oder Geheimdienste im Spiel gewesen sein, deren Ziel es war, die Dinge so zu beeinflussen, dass der US-Präsident und maßgebende EU-Staaten ihre Politik ändern. Ich sage nicht, dass es so war! Aber es besteht die Möglichkeit, wenn man die Frage "Cui bono?" stellt. Es ist zudem bemerkenswert, dass sich kurz nach dem Giftgaseinsatz israelische Experten in den Medien zu Wort meldeten, türkische Ärzte binnen kurzem drei der mehr als 80 Giftgasopfer als "Stichprobe" obduzierten und so das Gift nachwiesen. Und es gibt noch mehr Auffälligkeiten, die man bisher nicht erklären kann.

    Wer hat nun Schuld? Was ist die Wahrheit? Ich weiß es wirklich nicht. Die USA hätten eine Untersuchung durch unabhängige Experten abwarten müssen, bevor sie irgendetwas unternehmen. Aber sie haben wieder das alte Ritual praktiziert, dass ein US-Präsident, der innenpolitische Probleme hat, erst mal Marschflugkörper abfeuern lässt. In mehrfacher Hinsicht eine traurige Woche ...

  • 7
    0
    Freigeist14
    08.04.2017

    Dank und Anerkennung für diesen sachlichen und objektiven Leitartikel,Herr Lorenz.Das macht die Freie Presse trotz manchem Dissens lesenswert und informativ.
    Wer den heutigen BILD-Titel beim Bäcker gesehen hat erkennt ,wie sich Journalismus von Hetze und Propaganda unterscheidet.

  • 10
    1
    Hirtensang
    08.04.2017

    Ein Kommentar der auf Zustimmung trifft.
    Ein englischer Diplomat formulierte nach dem ersten Weltkrieg, dass in Vorbereitung von Waffengängen der Gegner propagandistisch als Teufel dargestellt und durch seine Taten ins Unrecht gesetzt werden muss. So hatte beispielsweise durch das Umschreiben der "Emser Depesche", bekannt aus dem Geschichtsunterricht, Bismarck die Lunte für den Kriegsausbruch 1870/71 gelegt (sozusagen der erste Fake eines deutschen Diplomaten).
    Für mich ist unverständlich, wie die Vertreter der westlichen Allianz, ohne darüber nachzudenken, welchen Nutzen ein Gasangriff des syrischen Militärs für Assad hat, zwar in konjunktiver Betrachtungsweise aber dafür in Nibelungentreue den trumpschen Luftschlag gutheißen. Nicht auszuhalten und abst0ßend war gestern 22.45 Uhr im "heute-journal" des ZDF das scheinheilige Gutbeten des Bombens durch Altmeier. Es ist schlimm, wenn Kinder gewaltsam in einer oder anderen Art um ihre Lebenschancen gebracht werden. Deshalb sollten sich alle Verantwortlichen der "westlichen Wertegemeinschaft" auch intensiv um die hungernden Kinder im Südsudan kümmern. Dort braucht nicht "heiß abgerüstet" werden, sondern der Nahrungsüberschuß des Westens könnte den Verhungernden im Sudan helfen.