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Azubis machen sich durch Zeitungslektüre fit

Wie lassen sich Allgemeinwissen und Rechtschreibprobleme verbessern? Mit regelmäßiger Zeitungslektüre - Das zumindest bestätigen die Teilnehmer bei "Azubis fit"

Chemnitz.

Cornelia Preller, Ausbildungsverantwortliche beim Energieversorger Eins ist sich sicher: Wer regelmäßig liest, der verbessert seine Schreibfähigkeit und verringert die Gefahr, in orthografischen Zweifelsfällen die falsche Entscheidung zu treffen. Deshalb gehört ihr Unternehmen zu den 21, die am Projekt "Die Freie Presse macht Azubis fit" teilnehmen. Dabei erhalten mehr als 200 Auszubildende seit Oktober an sechs Tagen in der Woche die "Freie Presse". Bis Ende Juli sind sie angehalten, die Zeitung möglichst aufmerksam zu lesen, denn alle 14 Tage kontrolliert ein von der Professur Mediennutzung der Technischen Universität (TU) Chemnitz entwickelter Test, was von diesem Wissen hängen geblieben ist. Die Endergebnisse stehen noch nicht fest, aber bei einem Pilotprojekt im vergangenen Jahr konnten die Teilnehmer ihr Allgemeinwissen um etwa 5 Prozent steigern.

Inwieweit die Zeitungslektüre die Lese- und Rechtschreibfähigkeit verändert, wird von der TU Chemnitz zwar nicht untersucht, aber Cornelia Preller ist von der positiven Wirkung überzeugt. "Die Jugendlichen lesen heute zu wenig und kommunizieren per Handy, wo sie noch dazu alles klein schreiben", sagt sie. Zwar gibt es auch beim Short Message Service (SMS) eine Taste für ein Komma, doch die wird kaum gebraucht. Die Folge: Auch in den Fachberichten, die die Jugendlichen beim Energieversorger Eins regelmäßig verfassen, werden Kommata mitunter nach Lust und Laune statt nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung gesetzt. Insgesamt beteiligt sich der Energieversorger Eins mit acht Auszubildenden am Projekt. Alle seien mit Engagement dabei, so Preller. Über das große Interesse seiner Auszubildenden an dem Projekt freut sich auch Torsten Gruber, Ausbildungsleiter bei Goldbeck Bauelemente in Treuen. "Ich werde von unseren Azubis zum Beispiel regelmäßig gefragt, wann der nächste Test ansteht. Ich denke, das wirkt der allgemeinen Meinung entgegen, wonach Azubis heute keine Lust mehr hätten."

Vom Wert der regelmäßigen Zeitungslektüre ist auch Sebastian Pauschen überzeugt. "Gerade über die Energiewende wurde in der Vergangenheit ausführlich in der ,Freien Presse' informiert. Auf Basis dieser Informationen kann ich mich mit Kollegen oder Freunden richtig gut zu diesem Thema unterhalten", sagt der angehende Mechatroniker. Bei einer Gesprächsrunde mit "Freie Presse"-Geschäftsführer Ulrich Lingnau und Chefredakteur Torsten Kleditzsch nutzte er in dieser Woche im Druckzentrum am Chemnitzer Südring gleich auch die Gelegenheit, zu sagen, was er in den vergangenen Wochen in der Zeitung vermisst hat: "Über Fukushima hätte ich mir auf internationaler Ebene mehr Berichte gewünscht, weil mich einfach interessiert, was dort gerade passiert."

Im Oktober geht das Projekt "Die Freie Presse macht Azubis fit" in die nächste Runde.

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