Plauen. Sandra kann lächeln. Groß ist sie geworden in diesen sechs Wochen, die sie jetzt auf der Welt ist. Und ihre Augen können sehen, jeden Tag ein kleines bisschen besser. Ob sie jemals ihre Mutter anlächeln darf, entscheidet sich bald. Das kleine Mädchen ist das Findelkind, das am 9. September in der Plauener Babyklappe lag. Die Mutter, eine Deutsche, hatte Sandra ausgesetzt und war weggelaufen. Hinterließ nichts als einen unleserlichen Zettel, von dem die Sozialarbeiter glaubten, den Namen Sandra entziffert zu haben. Jetzt steht fest, wer ihre leibliche Mutter ist. Sie hatte ihre Tochter in einer Klinik außerhalb des Vogtlandkreises entbunden und die Geburtsurkunde nicht abgeholt. Deshalb wurde sie gefunden, zum Glück für Sandra.