Chemnitzer Modell: Straßenbahn-Design ist Bürgern zu langweilig

@dwt, mit den häßlichen geschmacklosen öffentlichen Verkehrsmitteln bin ich früher öfter und lieber gefahren als heute mit den modernen schicken - weil die viel preiswerter waren!
Für mich ist das wichtigste Kriterium die Bezahlbarkeit, nicht das hübsche Aussehen.

Ich finde es auch richtig das man in sachen Pünktlichkeit und Service Investieren sollte, aber auch ist es doch gut das man Künstlerisches auferstehen lässt, nicht so wie in alten zeiten, wo es zwar funktionierte, jedoch grau und geschmacklos sowie eintönig die gesamte Stadt Dominierte. Das war doch scheuslisch. Farben bringen lebendigkeit und ein wohlgefühl, grau dagegen eine große depression. Ich glaube auch nicht wirklich das es einen gefällt, wenn es funktional ala 0815 umgesetzt würde. Es ist gut so das man darüber hinaus denkt und auch etwas zum schönen verhilft und gestaltet.

Das Design eines Produkts hat mindestens genau so viel Einfluss auf die Akzeptanz wie technische Kriterien. Nur denkt beim Design jeder den Senf dazugeben zu können. Am besten sieht man das an den Jurys, die gerne mal mit Geschäftsführern und Politikern besetzt werden. Unser buntbemalter Braunkohleschornstein lässt grüßen. Hoffentlich werden ein ordentlicher Wettbewerbspreis ausgelobt und auch hiesige Designer berücksichtigt.

Vielleicht wäre es besser, der VMS würde mehr Geld in die Fahrzeuge, in eine Erhöhung von Pünktlichkeit oder Taktfrequenz, in benutzbare Wartehäuschen usw. investieren als in Künstler und Werbefirmen. Eine Straßenbahn muss fahren, die Leistung muss stimmen. Die Farbe muss nicht "aufregend" sein. Bleibt es aber bei den vielen bisher bekannten Problemen, dann werden sich die Benutzer ganz von allein "aufregen" - nicht wegen des Designs!